Eine Überschrift für dieses Interview könnte lauten?
„Künstler:innen-Tochter aus
Berlin an Privatuni am Bodensee“.
Beschreibe Dich in 3 Worten.
Perfektionistisch. Ehrgeizig.
Spontan.
Welche Erwartungen hattest Du zu Beginn deines Studiums an die ZU?
Unabhängige und kritische
Wissenschaft, und dass die Dozierenden
immer in den Diskurs gehen mit den Studierenden, und dass es dabei nichts gibt,
was man nicht kritisch hinterfragen kann.
Warum hast Du Dich für ein Studium an der ZU entschieden?
Das war ein Prozess. Bei mir persönlich war
das vor allem auch eine inhaltliche Entscheidung. Ich wusste, dass ich „Internationale
Beziehungen“ studieren möchte und es gibt deutschlandweit meines Wissens nur sehr
wenige Universitäten, die einen solchen Studiengang
anbieten.. Beim Lesen des Modulhandbuches von PAIR habe ich festgestellt, dass
es an der ZU sehr viele explizit zugeschnittene Module für "Internationale
Beziehungen" gibt. Letztendlich überzeugt hat mich final insbesondere die
interdisziplinäre Ausrichtung der ZU.
Machen ihre interdisziplinären Studiengänge die ZU zu dem, was sie ist?
Ja, das würde ich auf jeden Fall so sagen! Man
hat wirklich viele Wahlmöglichkeiten an der ZU. Vor allem auch, dass man im
ersten Studienjahr, das hier Zeppelinjahr genannt wird, den Studiengang nochmals
wechseln kann, ist einfach großartig. Außerdem hat man an der ZU auch die
Möglichkeit, einen Minor, also einen Schwerpunkt in einem anderen Studiengang,
zu machen. Hierfür muss man sich zu Anfang des Studiums aber noch nicht
festlegen. Alles in allem habe ich schon das Gefühl, dass die Studierenden an
der ZU viel mehr Freiräume haben, als dies bei klassischen Studiengängen an
staatlichen Universitäten der Fall ist.
Konntest Du durch die Pandemie auch positive Veränderungen an der ZU feststellen?
Hybridformate schaffen die
Möglichkeit bei Präsenzveranstaltungen auch online dabei zu sein und geben den
Studierenden natürlich viel mehr Flexibilität in ihrem Studium. Ich habe zum
Beispiel einen Kommilitonen, der gerade im Oman ist und der durch die
angebotenen Hybridformate dennoch ganz normal an der ZU-Lehre teilnehmen kann.
Gibt es eine Empfehlung, die Du künftigen ZU-Studierenden mit auf den Weg geben kannst?
Nicht so viele Vorurteile haben gegenüber den Kommilitoninnen
und Kommilitonen! Ich zum Beispiel hatte relativ viele Vorurteile und habe mir schon
Gedanken darüber gemacht, inwieweit an der ZU vor allem reiche oder in
irgendeiner Weise abgehobene Leute studieren. Daher war ich etwas skeptisch.
Als ich dann jedoch meine Kommilitoninnen und Kommilitonen und die ZU näher kennengelernt
habe, habe ich festgestellt, dass hier alle aus ganz unterschiedlich familiären
Hintergründen kommen und dass es an der ZU ein buntes Miteinander gibt. Das
hatte ich so nicht erwartet.
Dann hat sich somit Deine Vermutung einer „Rich-kids-Universität“ nicht bestätigt?
Nein. Ich denke, es kommen schon
sehr viele Studierende aus privilegierten Haushalten, aber die meisten haben
den Anspruch an sich, selbstständig und auf eigenen Beinen zu stehen. Selbst
wenn die Familien die Studiengebühren tragen können, nehmen Studierende
teilweise trotzdem einen Kredit auf, einfach um unabhängig zu sein. Das hätte
ich am Anfang meines Studiums so nicht gedacht.
Du hast ein ZU-Stipendium erhalten …
Ich habe mich auf Empfehlung
einer Freundin an der ZU beworben und wusste von ihr, dass es die Möglichkeit
eines Stipendiums gibt. Daher war für mich klar, dass ich diese Möglichkeit zur
Finanzierung der Studiengebühren auf jeden Fall versuchen werde.
Engagierst Du Dich in studentischen Initiativen und, wenn ja, in welchen?
Letztes Jahr habe ich mich beim „Transcultural
Leadership Summit“ engagiert und bei der Vorbereitung einer Konferenz unterstützt,
welche transkulturelle Führung mit Schwerpunkt auf dem südostasiatischen Raum thematisierte.
Außerdem bin ich Programmschaftsprecherin für den Bachelorstudiengang PAIR –
engagiere mich also in der Hochschulpolitik.
Die ZU in drei Schlagworten?
Klein. Lebendig. Ambitioniert.
Du kommst aus Berlin. Wie war es für Dich nach Friedrichshafen zu kommen?
Ich glaube für mein Studium war es
eine ziemlich gute Entscheidung nach Friedrichshafen zu kommen. In Berlin gibt
es meiner Meinung nach kein vergleichbares Campusleben. Die Universitäten sind dort
alle so groß und über die Stadt verteilt, dass so eine intensive Gemeinschaft kaum
möglich ist. Ich habe viele Freunde in Berlin. Wenn ich nicht weggegangen wäre,
hätte ich mich sicher nicht so gut vernetzt und so viele neue Menschen
kennengelernt. Ein weiterer Vorteil von Friedrichshafen ist auch, dass man hier
die Studierendenschaft einfach überall trifft, zum Beispiel beim Einkaufen und
beim Spazierengehen, in der Stadt und natürlich am Campus. Hier ist alles sehr familiär
und das ist das Besondere am Campusleben der ZU!
Apropos familiär und gut vernetzt. Wie findest Du das Betreuungsverhältnis von 1:9 zwischen Lehrenden und Studierenden an der ZU?
Diese besondere Betreuungsverhältnis
macht die ZU aus! Ich bin sehr beeindruckt von dieser hervorragenden Betreuung
und den engen Beziehungen, die man hier zu den Dozierenden knüpfen kann. Teilweise
sitzen wir nur zu sechst in einem Kurs mit der Professorin oder dem Professor.
Und auch die Professorenschaft schätzt diesen engen und sehr direkten Austausch
mit den Studierenden. Man kann sich unglaublich individuell einbringen in jedem
einzelnen angebotenen Kurs.
Dein schönstes Erlebnis bislang an der ZU?
Ich glaube das war erst vor
Kurzem. Wir haben uns alle auf ein Auslandsemester beworben; ich für die „University
of California“ in Berkeley. Ich dachte,
dass die Wahrscheinlichkeit dort angenommen zu werden wirklich klein ist und es
bestimmt mehrere Monate dauert, bis ich eine Rückmeldung erhalte. Doch ganz
unerwartet habe ich schon eine knappe Woche nach meiner Bewerbung eine Mail von
der Leitung des International Office hier an der ZU bekommen, in der mir
mittgeteilt wurde, dass ich ausgewählt wurde, und dass ich zudem ein Stipendium
für diesen Auslandsaufenthalt erhalte. Das war natürlich mein ganz persönliches
Highlight! Wäre ich nicht an der ZU, hätte ich niemals die Möglichkeit gehabt,
an einer amerikanischen Eliteuni studieren zu können und das auch noch mit
einem Stipendium! Das ist unglaublich für mich, dass mir das hier an der ZU ermöglicht
wurde.
Herzliche Gratulation! Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie es eventuell nach Deinem Studium für Dich weitergeht?
Ich würde gerne meinen Master im europäischen
Ausland machen. Danach kann ich mir sehr gut vorstellen, wieder an die ZU zurückzukommen,
um am Lehrstuhl für Global Governance zu promovieren. Es gibt großartige
Professoren und Professorinnen hier.
Die ZU ist …
… ein Pool vieler verschiedenen
Menschen.
An der ZU kann man …
… sich vielfältig studentisch
engagieren.
Die ZU steht für …
… Innovation und
Internationalität.
Ich danke der ZU für …
… das besondere
Betreuungsverhältnis und die Möglichkeit im Ausland studieren zu können.
Inwieweit kannst Du die ZU Abiturientinnen und Abiturienten besonders empfehlen?
Ich würde Abiturientinnen und
Abiturienten die ZU vor allem aus zwei Gründen empfehlen: erstens, kann man an
der ZU in vier Jahren seinen Bachelor machen und hat dadurch mehr Zeit als bei
einem dreijährigen Bachelorprogramm, sich wirklich tiefgründig mit Themen
auseinanderzusetzen. Das erste Jahr bietet Studierenden die Möglichkeit sich umfassend
zu orientieren, was einen genau und im Besondern interessiert. Diese Flexibilität
zu Beginn eines Studiums zu haben, finde ich einzigartig und sehr wichtig. Grund
Nummer zwei ist – die ZU ist klein, aber eben keine Schule. Das merkt man vor
allem an der Mentalität der Lehrenden und Lernenden. Viele kommen auch noch
nach ihrer Berufsausbildung an die ZU. Zudem fordert die ZU ein mehrwöchiges
Vorpraktikum, bevor man hier mit dem Studium beginnen kann. Ich zum Beispiel war
im Sommer nach meinem Abitur in Spanien und habe dort Menschen mit Behinderung auf
einem Reiterhof betreut.
Vielen Dank für das informative
Gespräch und Deine Zeit.
ZU-Interview: Elena Francomano