Stichworte wie Globalisierung, demographische Verschiebungen, Digitalisierung und der Wandel der Arbeits- und Alltagswelt, Klimakrise, die Krise der EU und der demokratischen Ordnung insgesamt, beschreiben die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbrüche, vor deren Hintergrund sich auch die Rolle von Kulturinstitutionen, Kulturpolitik und Kulturarbeit tiefgreifend verändert. Das Forschungscluster untersucht daher die Zusammenhänge zwischen diesen gesellschaftlichen Entwicklungen und zukünftig potentiellen Produktions-, Distributions- und Rezeptionsformen von Kunst und Kultur.
Wie können Kulturpolitik und Kulturinstitutionen auf die Fragmentierung von Zuschauerschaften, also Öffentlichkeit(en) reagieren? Vor welchen Herausforderungen und Veränderungen stehen Kulturorganisationen, -institutionen und Netzwerke und welche gesellschaftliche Rolle kommt ihnen im Rahmen der gegenwärtigen Umbrüche zu? Welche Deutungs- und Handlungsformen entwerfen diejenigen, die an der Produktion von Kunst und Kultur beteiligt sind unter dem gegenwärtigen Veränderungsdruck? Wie verschieben sich Selbstverständnis und Arbeitsweisen von Kunstschaffenden, Kulturmanagerinnen und -managern, und der Kulturpolitik? Inwiefern befindet sich das „Kulturpublikum“ in Transformation? Diesen und weiteren Fragen nimmt sich das Cluster in unterschiedlichen Forschungsbereichen an. Es analysiert Praktiken und Formate der Kunstproduktion, Kulturorganisationen sowie kulturpolitische Diskurse und deren Institutionalisierung, als auch den Wandel von Zuschauer- und Zuhörerschaften und der kulturellen Öffentlichkeit.
Kulturinstitutionen, ihre Besucherinnen und Besucher sowie die Kulturpolitik sind interdependent und ineinander verschachtelt. Die Fragen, die im Cluster adressiert werden, erfordern daher ein komplexes, multiperspektivisches Denken. Entsprechend agiert das Cluster international, interdisziplinär und generationenübergreifend mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Praktikerinnen und Praktikern. Gefördert werden die einzelnen Projekte u.a. durch die VolkswagenStiftung „Offen für Außergewöhnliches“, die Europäische Union „Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Networks“, die Studienstiftung des deutschen Volkes und andere.
Welche Wirkung haben Präsentationsformen auf welche Besucherinnen und Besucher? Welche Faktoren beeinflussen das ästhetische Erleben? Ist es das Werk und seine Erscheinung, die Besucherinnen und Besucher mit ihrem Vorwissen, ihren Präferenzen und Erwartungen, oder die kuratorische respektive dramaturgische Rahmung? Das komplexe Wirkungsfeld ‚Subjekt – Werk und Präsentationsform‘ untersuchen wir in dem Forschungsbereich anhand zweier internationaler Forschungsprojekte, „eMotion – Mapping Museum Experience“ und „Experimental Concert Research“ (ECR), über mehrere Jahre.
Gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds, untersuchte „eMotion – Mapping Museum Experience“ die Frage der Interaktion von Raum – Objekt und Besucher anhand eines Kunstmuseums. Im Zentrum steht die psychogeografische Wirkung des Museums und seiner Objekte auf das Erleben der Museumsbesucher. Um dieses Interaktionsverhältnis besser zu verstehen, wurden im Rahmen des Projekts eMotion neuartige Erhebungs- und Darstellungsmethoden angewandt und miteinander kombiniert. Dazu wurden eigens für das Kunstforschungsprojekt bild- und tongebende Verfahren entwickelt und der Katalog bisher üblicher sozialwissenschaftlicher Erhebungsmethoden und Darstellungsformen erweitert.
Das von der VolkswagenStiftung „Offen für Außergewöhnliches“ geförderte Forschungsprojekt „Experimental Concert Research“ (ECR) untersucht die Wirkung verschiedener Präsentationsformate am Beispiel des klassischen Konzertes. Das klassische Konzert ist ein hochentwickeltes Format von Performance und Rezeption. Welche Parameter dieses ritualisierten Ablaufs aber sind zentral für das Konzerterleben und die Immersion, welche sind irrelevant und welche vielleicht sogar hinderlich? ECR erforscht experimentell, welche Erlebenspotenziale das Konzert als eine spezifische Darbietungs- und Rezeptionsform für bestimmte Musik erschließt. Die Leitfrage unseres Forschungsprojekts lautet: Was macht das Konzerterlebnis in einem Konzert mit klassischer Musik heute aus?
Tröndle, Martin Prof Dr
WÜRTH Chair of Cultural Production
Weining, Christian MA
„(Konzert-)Hörertypologien“
In der veränderten geopolitischen Weltordnung des 21. Jahrhunderts haben sich die künstlerischen Produktions- und Arbeitsweisen ebenso gewandelt wie das künstlerische Selbstverständnis. Die Rolle der Künste in der Gesellschaft, wie sie Kunsttheorie und Ästhetik seit der beginnenden Moderne beschreiben haben, war weitgehend mit dem Projekt der Emanzipation, der Selbstreflexion des Individuums und einem spezifischen Konzept der Zivilgesellschaft verbunden. Dieser Konnex, der sich, dem Soziologen Niklas Luhmann zufolge in der „funktional ausdifferenzierenden Gesellschaft“ des 18. Jahrhundert herausbildete, scheint im 21. Jahrhundert zu erodieren, da sich die Beziehungen zwischen Kunst, Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit verschieben.
Im Zuge dieser Umbrüche zeichnen sich zutiefst widersprüchliche Entwicklungen ab. Zum einen lässt sich eine wachsende Marktbezogenheit der Kunstproduktion beobachten, zum Zweiten eine Neupositionierung der Künste in einer explosiv wachsenden Kulturwirtschaft und drittens der sogenannte „social turn“ in der Kunst. Mit Letzterem wird das Phänomen beschrieben, dass immer mehr Künstlerinnen und Künstler die Gestaltung und Transformation sozialer Beziehungen als wichtigste Aufgabe ihrer Praxis verstehen. Sie befassen sich mit sozialer Gerechtigkeit und Politik und haben damit ein Handlungsfeld etabliert, das gemeinhin mit den Begriffen „Art Activism“, „New Genre Public Art“, „Social Practice Art“ oder „Socially Engaged Art“ beschrieben wird.
In dem hier beschrieben Forschungsbereich wird untersucht, wie sich innerhalb dieser Umbrüche neue Künstlerinnen- und Künstlerbiografien, neue Karrierewege und Arbeitsumgebungen in der Studiopraxis herausbilden. Im Fokus stehen dabei sowohl die stark anwachsenden Großproduktionsstätten einer marktbezogenen Kunst – die Fabricator –, bei denen immer mehr Künstlerinnen und Künstler ihre Werke herstellen lassen wie auch die Managerialisierung künstlerischer Arbeit in Großstudios und schließlich drittens die sich hiervon stark abgrenzenden Arbeitsentwürfe aktivistisch operierender künstlerischer Kollektive.
FEINART ist ein größer angelegtes Forschungsprojekt zwischen universitären Forschungseinheiten in den Bereichen politische Philosophie, Kunsttheorie, Kunstpraxis und Curatorial Studies sowie Kulturmanagement einerseits und Kunstinstitutionen – vornehmlich der freien Szene – andererseits. Diese kooperieren, um eine erste umfassende interdisziplinäre Analyse der Rolle und Funktion sozial engagierter Kunst in den europäischen Demokratien durchzuführen. In diesem Zusammenhang werden 11 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (ESRs) im Rahmen eines PhD-Programms ausgebildet. Die Kandidatinnen und Kandidaten sollen dabei die entsprechenden akademischen und nicht-akademischen Fähigkeiten erwerben, die es ermöglichen eine sich wandelnde Kunst- und Kulturlandschaft mit all ihren Herausforderungen zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Die 11 ESRs verteilen sich auf vier akademische Institutionen (University of Wolverhampton, University of Iceland, University of Edinburgh und die Zeppelin Universität) und sieben Partnerorganisationen (Tensta Konstall, Schweden; BAK, Niederlande; State of Concept, Griechenland; W-Est, Italien; Tranzit.ro, Rumänien; Teatr Scena Prezentacje – Biennale Warszawa, Polen; und Icelandic Academy of the Arts, Island). Die ausgewählten Partnerorganisationen stellen einen exemplarischen Querschnitt aus kleineren und größeren unabhängigen Projekträumen, Kunst- und Kulturzentren sowie Labors und Forschungszentren dar und arbeiten mit ganz verschiedenen Anforderungen und Erwartungen. Alle aber stellen unverzichtbare Anlaufpunkte und Ressourcen für jene Künstlerinnen und Künstler bereit, die in den Bereichen der sozial engagierten Praxis tätig sind. Das PhD-Trainingsprogramm will wertvolle Informationen über die Verbreitung, die Effekte und die Rolle sozial engagierter Kunst liefern und Förder- und Finanzierungsbedarfe analysieren; dies auch um Empfehlungen zur staatlichen Förderung dieser neuen Kunstpraktiken zu erarbeiten. So soll das Programm einen wichtigen Beitrag zur Debatte über die traditionelle Rolle von Kunst- und Kulturinstitutionen liefern.
van den Berg, Karen Prof Dr
Lehrstuhl für Kunsttheorie &
Inszenatorische Praxis
Schultheis, Franz Prof Dr
Seniorprofessur für Soziologie des
Kunstfeldes und der Kreativwirtschaft
Karen van den Berg / Ulrike Shepherd (Hg.) (2022): Art, Science & Society. The artsprogram of the Zeppelin University. Berlin, DISTANZ Verlag.
Veränderte Zuschauerformationen, Fragmentierung von Publika, Veränderung von Nutzungsgewohnheiten und Handlungsweisen, neue Geschmacksträgertypen, neue (Nicht)Besuchertypen, neue Nutzungsgewohnheiten, neue kulturelle Öffentlichkeiten: sie alle sind Teilbereiche, die die Frage, wie sich die Transformation der Kulturproduktion auf die Etablierung kultureller Öffentlichkeiten mit ihren Zuschauer- und Zuhörerschaften auswirken, berühren.
(22.-27. Juli 2019)
Göttlich, Udo Prof Dr
Lehrstuhl für Allgemeine
Medien- & Kommunikationswissenschaft
Die Frage zur Transformation öffentlich geförderter Kulturinstitutionen wird zweifach adressiert. Erstens, welche Herausforderungen bestehen aus Sicht der Kulturinstitutionen und wie wird auf diese reagiert? D.h. inwiefern sind öffentlich geförderte Kulturinstitutionen in der Lage, auf gesellschaftliche Transformationen zu reagieren. Diese Fragen berühren Aspekte des organisatorischen Lernens, des Leadership, der Evaluation aber auch des strategischen Managements von Kulturinstitutionen. Derzeit widmen sich drei Promotionsprojekte diesen Themen im Bereich der kulturspezifischen Organisationsforschung.
Zweitens, zu dieser internen Perspektive interessiert uns ein externe, nämlich den Einfluss der Kulturpolitik auf Kulturinstitutionen. Die Frage, welche Funktion Kultur für die Gesellschaft erfüllen soll, wird in politischen Leitformeln, Förderrichtlinien und Positionspapieren verhandelt. Seit den 1970er-Jahren haben sich in Deutschland zudem zeitlich befristete Förderformate, wie Projekte und Programme entwickelt, die auf klare Ziele und eine theoretische Begründung der Förderung ausgerichtet sind. Dadurch haben sich offizielle Leitformeln der Kulturpolitik wie „Audience Development“ herausgebildet, die in policy papers und Förderrichtlinien präsent sind. Wie aber werden diese offiziellen Leitformeln in den Institutionen umgesetzt? Welche organisationalen Veränderungen und Änderungen des Selbstbildes werden hervorgerufen? Anhand einzelner case studies soll untersucht werden, auf welche organisatorischen Herausforderungen und gesellschaftlichen Transformationen wie reagiert wird, sowie ob das Dispositiv aus politischer Leitformel und institutioneller Verankerung konsistent ist oder ob sich hier Brüche, wie auch gegenläufige Bewegungen zeigen.
Tröndle, Martin Prof Dr
WÜRTH Chair of Cultural Production
DeVereaux, Constance Assoc Prof
University of Connecticut
Zeppelin Universität
Stahl, Julian MA
„Organisierte (Un)Ordnung: Kulturorganisationen in der Netzwerkgesellschaft”
In einigen Nationalstaaten (z.B. USA, Polen, Ungarn, Italien, UK, Israel, Griechenland) ist zu beobachten, wie populistische bzw. nationalistische politische Bewegungen den Wert einer öffentlich finanzierten Kunst und Kultur für das Gemeinwesen in Frage stellen. Wie wirkt sich die (radikale) politische Neupositionierung dieser Staaten auf deren Kulturpolitik aus? Wie beeinflussen Budgetkürzungen, Zensur und Medienkontrolle, eine Verengung des Kulturbegriffs sowie Versuche, das Leitungspersonal von Kulturinstitutionen politisch zu steuern, das kulturelle Schaffen dieser Länder? Welchen Einfluss üben rechts- und linkspopulistische Parteien in den genannten Ländern und darüber hinaus auf den kulturpolitischen Diskurs und das Kunst- und Kulturschaffen aus?
Der Forschungsbereich fragt ebenso nach gegenläufigen Bewegungen, insbesondere nach der Rolle von zivilgesellschaftlich verorteter Kunst und Kultur als Alternative, Opposition und in Governance-Formationen. Ein weiterer Teil des Forschungsbereiches widmet sich der Entstehung von kulturpolitischen Metadiskurse, wie etwa die „Neue Kulturpolitik“, „Kulturelle Bildung“ oder „Kulturkampf” bzw. „Widerstand gegen Moderne und westliche Dekadenz” als Parole der rechtspopulistischen polnischen PIS-Regierung? Wie werden sie erzeugt und wie werden sie wirkmächtig im kulturpolitischen Feld? Welchen Einfluss haben sie auf Förderentscheidungen?
Tröndle, Martin Prof Dr
WÜRTH Chair of Cultural Production
DeVereaux, Constance Assoc Prof
University of Connecticut
Zeppelin Universität
2020 veranstaltete das Forschungscluster zwei internationale Arbeitstagungen unter dem Thema „Cultural Policy Transformations: The Rise of Illiberalism“. Mit Gästen aus über 15 Ländern wurden im März und Oktober 2020 aktuelle Themen internationaler Kulturpolitik und -transformation – sowie insbesondere die verstärkte Präsenz illiberaler, populistischer Parteien und Bewegungen in diesem Feld – diskutiert.
Weitere detaillierte Informationen zu den Tagungen sowie den einzelnen Beiträgen finden sich auf der Tagungswebsite:
Preservation of culture and of cultural diversity are central policy aims at the international and national level. These dual aims have been connected to both economics (tourism, creative industries) and politics (local cultural development, empowerment of marginalised groups) as means to achieve positive governmental aims. The international organisation UNESCO, for example, has articulated cultural diversity and preservation of culture as central to their global mission.
Critics of these policies maintain that cultural preservation impedes the development of culture, retarding the natural dynamics of aesthetic processes present in society. Similarly, critique of “diversity” as a policy aim argues that it constrains and impedes beneficial social and artistic exchange by limiting creative innovation.
In contemporary society we are all more prone to live hybrid lives in culturally hybrid spaces.
With these realities as a backdrop, we look at cultural hybridity through policy, philosophies of art, and the aesthetics of everyday, practical life. A central argument is that in contemporary society we are all more prone to live hybrid lives in culturally hybrid spaces. Evidence may be seen in the fact that many global cities have come to be described as “hybrid” societies where cultures mix, almost seamlessly in the aesthetic realm. Identity, art, culture, and social engagement should operate differently, it seems, in culturally hybrid spaces.
Cultural hybridity is also the focus of challenge. Many people see its manifestation as a remnant of colonialism—the physical signs of cultural dominance and repression written in the art and architecture of a city.
Some questions to be answered is whether cultural hybridity requires policy support, and if so, what kind, precisely? Is it to be preserved and supported, or discouraged and eradicated? Is cultural hybridity an inevitable part of contemporary, globalised living that needs no policy intervention? Given cultural economic development in the 21st century, one could also ask if hybrid cities are necessarily and inevitably neo-liberal no matter where they exist? Finally, how do we understand artistic production in the context of cultural hybridity? How is it both supported and contested in political, social, and economic contexts.
DeVereaux, Constance Assoc Prof
University of Connecticut
Zeppelin Universität
Tröndle, Martin Prof Dr
Sprecher des Clusters
Lehrstuhlinhaber | WÜRTH Chair of Cultural Production
E-Mail schreiben
Since 2015, Prof Dr Martin Tröndle has held the WÜRTH Chair of Cultural Production in the Faculty of Communication and Culture at Zeppelin University, Friedrichshafen. His work deals with a large variety of topics, all revolving around the production, distribution, and reception of the arts. Tröndle was the principal investigator of eMotion – Mapping Museum Experience (2008–14), supported by the Swiss National Science Foundation. eMotion experimentally analysed the experiences of museum-goers, looking primarily at the museum architecture, art objects, and curatorial design and how these effect and affect the behaviour of museum visitors. Tröndle is now principal investigator of Experimental Concert Research (2018–), supported by the Volkswagen Foundation and others, a project that experimentally analyses the concert experience. Since 2014, Tröndle has been Editor-in-Chief of the peer-reviewed journal Zeitschrift für Kulturmanagement: Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft / Journal of Cultural Management: Arts, Policy, Economics, and Society. Among others, he is the editor of the two-volume concert studies reader Das Konzert: Neue Aufführungskonzepte für eine klassische Form (2011, 2nd ed.) and Das Konzert II: Beiträge zum Forschungsfeld der Concert Studies (2018).
van den Berg, Karen Prof Dr
Lehrstuhlinhaberin | Lehrstuhl für Kunsttheorie & Inszenatorische Praxis
Karen van den Berg, geb. 1963, ist seit 2003 Inhaberin Lehrstuhls für Kunsttheorie & inszenatorische Praxis an der Zeppelin Universität (ZU). Sie studierte Kunstwissenschaft, Klassischen Archäologie und Nordischen Philologie in Saarbrücken und Basel. 1995 erfolgte die Promotion zu Matthias Grünewald bei Gottfried Boehm (gefördert durch ein Promotionsstipendium der Friedrich-Naumann-Stiftung). 1994-96 erhielt sie das ‚Max Imdahl-Stipendium für Kunstvermittlung‘. Zwischen 1993 und 2003 arbeitete sie als Dozentin für Kunstwissenschaft und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Witten/Herdecke. 2003 erfolgte der Ruf an die Zeppelin Universität.
Lehre und Gastaufenthalte führten sie an die Chinati Foundation in Texas, die Bauhaus Universität Weimar, an die Parsons New School for Design (New York), das Europäische Kolleg der Universität Jena und als Visiting Scholar an das Department of Comparative Literature der Stanford University. Im Sommersemester 2016 war sie Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) der Bauhaus Universität Weimar.
Van den Bergs Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kunst und Politik; Kunst und Öffentlichkeit; Theorie und Geschichte des Ausstellens; Museums- und Bildungsarchitektur; künstlerische Episteme; Kunstmarkt- und Studioforschung.
Göttlich, Udo Prof Dr
Lehrstuhlinhaber | Lehrstuhl für Allgemeine Medien- & Kommunikationswissenschaft
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Udo Göttlich, Dr. phil. habil., geb. 1961, Professor für Allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Zeppelin Universität, Friedrichshafen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Medien-, Kommunikations- und Kultursoziologie, Rezeptions- und Zuschauerforschung, Cultural Studies Approach, Öffentlichkeitstheorie und Soziologische Theorien.
Schultheis, Franz Prof Dr
Seniorprofessur für Soziologie des Kunstfeldes und der Kreativwirtschaft
Franz Schultheis, geb.1953, ist Seniorprofessor für Soziologie des Kunstfeldes und der Kreativwirtschaft an der Zeppelin Universität (ZU). Er promovierte an der Universität Konstanz; die Habilitation folgte an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (Paris) bei Pierre Bourdieu. Vor seiner Professur an der ZU hatte Schultheis Professuren an den Universitäten Neuchâtel, Genf und St. Gallen inne. Weiterhin war er Forschungsrat beim Schweizerischen Nationalfonds (2000-2010), Vize-Präsident des Schweizer Wissenschaftsrates (2010-2019) und ist seit 2007 Präsident der Stiftung Bourdieu. Franz Schultheis ist Redaktionsmitglied von Actes de la Recherche en Sciences Sociales, Herausgeber (gemeinsam mit Stefan Egger) der Gesammelten Schriften Pierre Bourdieus bei Suhrkamp und der Reihe „Questions sociologiques“ bei Edition L’Harmattan (Paris) und Vize-Präsident von Raisons d’Agir – Editions (Paris).
DeVereaux, Constance Assoc Prof
Research Associate Forschungscluster „Arts Production and Cultural Policy in Transformation“ | Gastprofessorin an der Zeppelin Universität
Assoc. Prof. Constance DeVereaux lehrt an der University of Connecticut, USA, wo sie auch Leiterin des MFA-Programms „Arts Leadership and Cultural Management“ ist. Sie studierte politische Philosophie, Public Policy und Rechtstheorie an der Claremont Graduate University, USA, wo sie auch zum Thema „Artist, Citizen, State: A Theory of Arts Policy“ promovierte. Als Fulbright Senior Specialist war sie in den Bereichen Kulturpolitik, Kulturmanagement und kulturelle Entwicklung in Südafrika, Rumänien und Finnland beratend für Universitäten, den öffentlichen Sektor sowie für verschiedene Organisationen tätig. DeVereaux ist außerdem Mitglied der internationalen Forschungsgruppe „UNESCO and the Making of Global Cultural Policy“, welche vom Australian Research Council unterstützt wird. Sie ist zudem Mitglied des Editorial Boards der Zeitschrift für Kulturmanagement: Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft / Journal of Cultural Management: Arts, Policy, Economics, and Society.
Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Culturally Sustainable Entrepreneurship, kulturelle Hybridität und der Untersuchung kulturpolitischer Narrative. DeVereaux hat zuletzt unter anderem zu den Themen „Arts and Cultural Management: Sense and Sensibilities in the State of the Field” und „Narrative, Identity, and the Map of Cultural Policy: Once Upon a Time in a Globalized World“ sowie in den Zeitschriften „Journal of Cultural Management and Policy”, „Annals of Tourism“, dem „Journal of Arts Management, Law, and Society“, „Kultūros Barai“, und „Philosophia“ publiziert.
Labaronne, Leticia Dr
Post-Doc | Forschungscluster „Arts Production and Cultural Policy in Transformation“
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Vor ihrer akademischen Laufbahn studierte Leticia Labaronne darstellende Künste in den Vereinigten Staaten und arbeitete anschließend über zehn Jahre lang als professionelle Balletttänzerin in Europa. Sie erwarb einen Bachelor of Arts in International Studies aus Großbritannien und einen Master of Science in Public and Nonprofit Management in der Schweiz. Seit 2009 arbeitet Labaronne am Zentrum für Kulturmanagement der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), wo sie den executive Master in Arts Management leitet. Zwischen 2015 und 2019 promovierte Labaronne am WÜRTH Chair of Cultural Production bei Prof. Dr. Martin Tröndle zum Thema „(Re-)presenting Artistic Performance: A Contextualized Framework for Evaluating Performing Arts Organizations“. Seit 2019 ist sie Leiterin des Zentrums für Kulturmanagement der ZHAW Zürich.
Ihre Beratungs- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kulturpolitik, Fundraising sowie Evaluation im Nonprofit- und Kunstbereich. Ihre aktuelle Doktorarbeit beschäftigt sich mit Evaluierungspraktiken in der darstellenden Kunst. Der Forschungsschwerpunkt ihrer Promotion lag dabei auf ihrer späten künstlerischen Laufbahn. Labaronne setzt ihre praktische Kenntnis des Feldes ein, um neue Forschungsparadigmen zu erforschen, die die Komplexität künstlerischer Aktivitäten besser erfassen und in die kreativen Prozesse in den darstellenden Künsten besser beleuchten können.
Stockmann, Nico BA
Studentischer Mitarbeiter
Forschungscluster „Arts Production and Cultural Policy in Transformation“ & WÜRTH Chair of Cultural Production
Nico Stockmann hat seinen Bachelor im Bereich Kultur- und Kommunikationswissenschaften mit dem Nebenfach „Corporate Management and Economics“ an der Zeppelin Universität sowie der University of Tasmania (Hobart, Australien) abgeschlossen. Seit 2015 arbeitet er in verschiedenen Positionen am WÜRTH Chair of Cultural Production. Zuletzt war er außerdem im Bereich Prozessinnovation und Qualitätsmanagement der CODE University of Applied Sciences (Berlin) tätig. Aktuell absolviert er, gefördert durch ein Graduiertenstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), ein Masterstudium in „Global Politics & Communication“ (M.Soc.Sc.) an der University of Helsinki.