Christopher Kügelgen, CCM-Student | Foto: ZU/ Elena Francomano
Ein Hashtag der Dich beschreibt?
#kreativ
Eine Überschrift für dieses Interview könnte lauten?
„Warum die ZU der beste Ort für Menschen ist, die noch nicht genau wissen, wohin sie gehen wollen.“
Beschreibe Dich bitte in drei Worten.
Musikalisch, kreativ und extrovertiert.
Welche Erwartungen hattest Du an die Zeppelin Universität (ZU) zu Beginn Deines Studiums?
Meine
Erwartungshaltung war, dass ich an der ZU so viel wie möglich
ausprobieren kann. Vor allem auch durch die große Wahlfreiheit, die man
im Bachelor CCM hat. Ich wollte für mich einen Weg erfahren, der mir
zeigt, wohin sich meine Zukunft bewegt zwischen den drei Disziplinen
Kulturwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Management.
Warum hast Du Dich für die ZU entschieden?
Ich habe in meinem Leben immer sehr viel Musik gemacht. Die zwei Jahre am Theater aber haben mir gezeigt, wie schwer es ist eine Gesangskarriere zu starten. Zunächst war dann der Entschluss da, BWL zu studieren. Das wollte ich im Grunde meines Herzens jedoch gar nicht. Dann bin ich auf die ZU gestoßen. Die ZU schlägt genau diese Brücke zwischen BWL und Kulturwissenschaften und ist sehr breit aufgestellt. Ich merkte schnell, dass dieses Studium auch dann für mich passt, wenn es mich wieder in die Kultur zurück verschlägt. Aber ich könnte zum Beispiel auch nach Berlin ins Marketing gehen, ins Management oder in die freie Wirtschaft. Und genau deshalb bin ich an der ZU. Wegen der sehr großen Wahlmöglichkeiten!
Ist es die große Auswahl an fächerübergreifender Lehre, die die ZU so besonders macht?
Die ZU ist ein riesiger Spielplatz, auf dem man sich austoben kann! Vor allem durch die große Wahlfreiheit - man hat an der ZU die wunderbare Möglichkeit auch in viele fachfremde Fächer zu schnuppern, mit denen man zuvor im Leben noch nie Kontakt hatte. Bei mir waren das zum Beispiel die bildenden Künste. Auf der anderen Seite gibt es an der ZU diese vielen, wirklich großartigen Initiativen. Nehmen wir zum Beispiel die „Lange Nacht der Musik“ – eine Initiative, bei der man sein eigenes Musikfestival veranstalten kann. Man hat als Studierender der ZU die großartige Möglichkeit, überall hinein zu schnuppern zu können, sich aus zu probieren oder selbst zu organisieren. Diese Kombination von frei wählbaren Kursen und der Vielfalt an Initiativen geben Studierenden die einmalige Möglichkeit, an der ZU zu wachsen und sich aktiv den künftigen Herausforderungen im Leben zu stellen.
In welchen Initiativen bist Du aktiv?
Ich bin in der Gesamtleitung der „Langen Nacht der Musik“ und im „Laut Kollektiv“, der feministischen Initiative der ZU, die eine Plattform für Diskussionen über Themen wie Empowerment, Feminismus, Gleichberechtigung und sexuelle Belästigung bietet. Ebenso engagiere ich mich in der „Luftschiffkapelle LSK“ (Anmerk.der Redaktion: Die Jazzband der Zeppelin Universität).
Wenn Du Dein Studienprogramm jemandem erklären müsstest, warum hast Du Dich für CCM entschieden ?
Einerseits wegen der großen Wahlfreiheit und andererseits wegen der Interdisziplinarität. Jeder Kurs setzt sich mit einem anderen Schwerpunkt auseinander und man hat die Möglichkeit, Brücken zwischen diesen Kursen schlagen. Zum Beispiel hat man einen Soziologiekurs, dessen Inhalte plötzlich wieder im Kommunikationskurs auftauchen. Diese Verknüpfungsaspekte sind einerseits sehr spannend auf der anderen Seite bietet sie einem ein tieferes Verständnis der einzelnen Disziplinen.
Hat Dir das Zeppelin-Jahr der ZU geholfen, in Deinem Studium anzukommen?
Ja,sehr. Dieses Zeppelin-Projekt war unfassbar hilfreich, weil man wirklich ins kalte Wasser geworfen wurde. Im Zeppelin-Jahr weiß man als Studierender noch nicht wirklich was Fächer wie empirische Sozialforschung und Statistik bedeuten. Aber wenn man dann über seinem eigenen Zeppelin-Projekt sitzt, merkt man, wie man die erlernten Methoden anwenden kann. Insofern hat das Zeppelin-Jahr wirklich sehr geholfen. Vor allem durch seine interdisziplinären Module und die Möglichkeit, auch in andere Studiengänge schnuppern zu können. Für mich persönlich war es eine großartige Möglichkeit zu erfahren „Ich habe mich für den richtigen Studiengang entschieden!“
Kommen wir zum inhaltlichen Teil Deines Studiums. Mit welcher wissenschaftlichen Fragestellung bzw. Problemstellung hast Du Dich am meisten oder intensivsten auseinandergesetzt?
Mit Künstlichen Intelligenzen. Besser gesagt der Frage danach ob und
wenn ja, wie man Künstliche Intelligenz denken kann. Wo sich das Denken der Künstlichen Intelligenz von dem Denken des
Menschen unterscheidet und wie man eine Verknüpfung zwischen dem menschlichen
und dem künstlichen Denken herstellen kann.
Welches Fach oder welche fachliche Perspektive hat Dich am meisten begeistert?
Vor allem ein Kurs, welchen wir über das 20. Jahrhundert hatten. Nun ist
es sehr schwer das 20. Jahrhundert in 10 Vorlesungen zu behandeln. Doch wir
haben uns an verschiedenen Artefakten, Geschichten und Vorkommnissen
orientiert, um dem 20. Jahrhundert näher zu kommen. Das Schöne war, dass ich
nach dem Kurs viel mehr Fragen als Antworten hatte. Und das ist überhaupt nicht
negativ. Das regt zum Nachdenken und nachlesen an.
Welche Theorie oder Theorieschule hat Dich am meisten begeistert?
Latours Akteur Netzwerktheorie. Die Vorstellung davon, dass Objekte und
Subjekte als Akteure gemeinsam in einem Netzwerk agieren finde ich unfassbar
faszinierend. Sie hilft uns auch viel in Bezug auf Fragen nach der Künstlicher Intelligenz.
Was war für Dich die überzeugendste Methode, mit der Du gearbeitet hast?
Die Frage kann ich nicht so einfach beantworten. Es gibt unterschiedliche Fragestellungen, welche einer anderen Methode bedürfen. Die Aufgabe in Forschungs – oder Hausarbeiten ist es also die überzeugendste Methode für die eigene Fragestellung herauszufinden und anzuwenden. Die Frage danach, ob Künstliche Intelligenz denken kann, kann man wohl schwer mit einem Fragebogen beantworten. Wohingegen dieser bei anderen Fragestellungen ganz hervorragen funktioniert. Manchmal mangelt es aber auch schlichtweg an Zeit, vor allem bei der Menge an Hausarbeiten, um eine groß angelegte Studie durchzuführen. Da muss dann die Literaturarbeit ausreichen.
Was ist Deine persönliche Empfehlung für künftige ZU-Studierende?
Man sollte wirklich sehr offen sein, versuchen alles mitzunehmen und sich in möglichst vielen Initiativen engagieren. Vor allem aber sollte man Dinge ausprobieren, die man zuvor noch nie gemacht hat. Ich zum Beispiel, habe vor der ZU viel Theater - und Musiktheater gemacht und genau deshalb bin ich nicht in die Drama Society (Anmerk. der Redaktion: der Theaterclub der ZU) gegangen. Ich habe mich in der Hochschulpolitik engagiert, weil das ein Feld ist, mit dem ich bis dato nichts zu tun hatte. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, unfassbar viel zu lernen. Man kann an der ZU Dinge ausprobieren, von denen man zuvor niemals gedacht hätte, dass sie einen je interessieren könnten!
Wie bewertest Du das Betreuungsverhältnis zu den Professorinnen und Professoren an der ZU?
Das Betreuungsverhältnis ist wirklich sehr gut. Natürlich ist das auch immer stark personenabhängig. Vor allem im Hinblick auf die Hausarbeiten nehmen sich hier an der ZU viele Lehrenden sehr viel Zeit , die diversen Themen nochmals zu besprechen und sind für die Studierenden auch wirklich immer erreichbar. Weil die Kurse so klein sind, kennt man sich einfach und es gibt auch immer wieder Events, auf denen man mit den Professorinnen und Professoren in Kontakt kommt und über verschiedenste Themenfelder sprechen kann.
Kommen wir auf die Pandemie zu sprechen. Kannst Du positive Veränderungen an der ZU durch die Pandemie feststellen?
Man hat gemerkt, dass Online-Lehre sehr sinnvoll sein kann und sehr gut funktioniert. In dem Sinne, dass man eben nicht jedes Mal für eine Vorlesung extra an die Uni muss. Es hat meiner Meinung sehr viel gebracht, dass man den Umstieg auf die Online-Lehre so gut bewältigt hat. Einige Initiativen sind durch Corona zwar eingeschlafen, dafür haben aber andere wirklich auch versucht neue Konzepte auszuprobieren. Sei es durch Hybrid-Events oder andere Formate. Natürlich sind wir jedoch jetzt alle wieder froh, dass wir uns auf dem Campus wieder begegnen dürfen.
Die ZU ist eine private Universität ...
Die ZU ist eine Uni, die viel Wert auf das Thema Diversität legt und die durch ihre vielfältigen Stipendien Studierende anzieht, die aus allen gesellschaftlichen Schichten kommen. Ich persönlich empfinde das Klima an der ZU allgemein als sehr angenehm und ausgewogen. Initiativen wie zum Beispiel „Die blaue Blume e.V. “ verstärken dieses Gefühl.
Dein Engagement am Theater klingt sehr spannend. Was genau hast Du dort gemacht?
Ich habe am Theater Nordhausen gearbeitet. Nach dem Abi habe ich mich gefragt, wohin es gehen kann und gemerkt, es zieht mich sehr zum Theater. Bereits zu Schulzeiten war das schon so. Beim Theater habe ich als Regieassistent gearbeitet und war zudem in der Theaterpädagogik tätig.
Beschreibe die ZU in drei Schlagworten?
Innovativ, andersartig und „ein besonderer Ort“.
Dein schönstes Erlebnis an der ZU?
Es gab für mich sehr viele schöne Erlebnisse an der ZU. Ein schönes Erlebnis hatte ich gerade vor zwei Tagen, als die ganzen Corona-Beschränkungen gefallen sind. Es fühlte sich alles gleich wieder ganz anders an. Ebenfalls sehr gefreut hat mich, dass sich die Initiative „Luftschiffkapelle “ wieder neuformiert hat. Wir hatten erst vor Kurzem unsere erste gemeinsame Probe – die erste gemeinsame Probe nach Corona. Das war so ein schöner Moment! Menschen, die sich zuvor gar nicht gekannt haben, singen gemeinsam vier, fünf Songs. Großartig! Alle waren so glücklich darüber, dass das so toll funktioniert hat. Wir haben uns nach der Pandemie hier an der ZU wieder gefunden und bestreiten jetzt wieder gemeinsam diesen Weg. Wenn die ZU etwas Besonderes hat, dann sind es ihre Studierenden. Sie sind das Aushängeschild der ZU. Die Community die sich hier entwickelt hat, die ganzen Initiativen - es ist einfach unfassbar , was hier an der ZU immer wieder auf die Beine gestellt wird. Ich finde es großartig, dass endlich jemand nachfragt und erkennt, dass es nicht der Bodensee ist, der die ZU besonders macht, sondern die Studierendenschaft!
Du bist in der Programmschaft tätig. Kannst Du kurz Deine Funktion und Dein Tätigkeitsfeld dort beschreiben?
Ich bin Programmschaftssprecher CCM. Das heißt, wir vertreten die Studierendenschaft vor den Gremien der Universität. Da gibt es einmal den „Student Council“, in dem sich die ganzen Programmschaftsprecherinnen und Programmschaftssprecher, die studentische Vertretung im Prüfungsausschuss und der Diversitätsbeauftragte treffen, um die Anliegen der Studierenden zu besprechen. Zum anderen besprechen wir uns mit der Programmdirektorin, die für die Lehrgestaltung zuständig ist und überlegen, welche Kurse im kommenden Semester angeboten werden sollten und wie man den Studiengang besser an die Bedürfnisse der Studierenden anpassen kann. So konnten wir immer wieder Kurse initiieren, die sich von Studierenden gewünscht wurden und arbeiten aktuell auch an der Umstrukturierung des AMC - Masters mit.
Die Studierenden sollen also dazu aufgefordert werden ihr Studium aktiv mitzugestalten. Sollen solche Formate noch weiter ausgebaut werden? Oder wünschst Du Dir etwas ganz anderes von der ZU?
Ich finde manchmal kommen die Studierenden etwas zu kurz und es kommt Unmut auf. Vor allem in der Corona Pandemie wurden uns viele Steine in den Weg gelegt, statt an sinnvollen, pandemiegerechten Lösungen zu arbeiten. Hier wünsche ich mir eine bessere Zusammenarbeit seitens der Uni mit den Studierenden. Aber es gibt da schon erste Veränderungen wie zum Beispiel den neu formierten Student Life Cycle, der sich um die Bedürfnisse von Studieren kümmern und eine Brücke zwischen Uni und Studierenden schaffen soll. Das muss weiter voran getrieben werden, um Initiativen und andere Projekte noch besser zu ermöglichen.
Bitte halte Dich ganz kurz und komplettiere diese Sätze. Die ZU ist …
… ein besonderer Ort .
An der ZU kann man …
… sich ausprobieren.
Die ZU steht für …
Interdisziplinarität!
Ich danke der ZU für …
… die vielen Einblicke in unterschiedlichste Themenbereiche.
Und wir danken für das nette und spannende Gespräch. Alles Gute für Dich.
ZU-Interview: Elena Francomano