Friedrichshafen. In den heutigen Sitzungen des ZU-Stiftungsvorstands und des ZU-Stiftungsrats haben der Gründungspräsident Prof. Dr. Stephan A. Jansen und die beiden weiteren, langjährigen Mitglieder des Präsidiums, Katja Völcker und Tim Göbel, angekündigt, nach dann zwölf Jahren die Übergabe an die nächste Generation der Universitätsleitung für das Jahr 2015 vorzubereiten. Hintergrund dieser Ankündigung ist der nun absehbare Abschluss der von diesem Team verantworteten Auf- und Ausbauphase der im Jahr 2003 gegründeten Stiftungsuniversität mit der Eröffnung des neuen HauptCampus im Fallenbrunnen. Diesem Schritt war ein seit 2012 erfolgter Ausbau des Präsidiums und der Geschäftsführung vorausgegangen.
Das Gründerteam hat sich aufgrund der jetzigen Vorsitzwechsel im Vorstand wie im Rat der ZU-Stiftung zu dieser frühen Ankündigung entschlossen, um Transparenz, Kontinuität und ausreichend Zeit für einen gelingenden Übergang zu schaffen. In diesem Zusammenhang wird Stephan A. Jansen für die Präsidenten-Nachfolge im akademischen Senat gemäß der universitären Grundordnung eine Suchkommission einsetzen. Der Senat wird anschließend im Einvernehmen mit der ZU-Stiftung die Berufung vornehmen.
Stephan A. Jansen, dienstältester Leiter einer Privatuniversität in Deutschland, erläutert die Beweggründe für die nun startende Übergabe so: „Eine Universität gründen zu dürfen, ist ein wahrliches Wunder, eine große Verantwortung und – wie der Schwabe sagt – eine brutale Anstrengung. Gemeinsam haben wir eine Vision verfolgt, die in nur zehn Jahren Wirklichkeit geworden ist: die erste promotionsrechtsakkreditierte und die einzige rein private Stiftungsuniversität Deutschlands – aus der Gesellschaft finanziert und für eben diese sozial-innovativ wirkend. Dass es so schnell ging und es weiterhin eine Freude ist, dafür arbeiten zu dürfen, liegt an diesem außergewöhnlichen, akademisch-unternehmerischen Team von mehr als 300 Wissenschaftlern und Kollegen, vielen hunderten Dozenten, knapp 3000 Studierenden und Alumni sowie der förderlichen Zusammenarbeit mit 650 Unterstützern und der Stadt Friedrichshafen.“
Auch wenn die Universität 2015 nun die „Reiseflughöhe“ erreicht haben wird, bleiben für die ZU, die Stadt und viele Wegbegleiter weitere Herausforderungen. Dazu zählen vor allem die Entwicklung der Infrastrukturen, die Internationalisierung, die Digitalisierung der Lehre, der weitere Ausbau des Stiftungskapitals sowie die kontinuierlichen Forschungs- und Lehrinnovationen. Als exzellente Basis für diese weitere Entwicklung dürften die Rankingplatzierungen in der Spitzengruppe, die erfolgreichen Akkreditierungen, die abgesicherte Finanzierung und die vielen Förderer, die zahlreichen Auszeichnungen und vor allem die vielversprechenden Alumni-Karrieren sowie die Forschungserfolge in Projekten und Publikationen wirken.
Nach dann über zwölf Jahren Aufbau der Friedrichshafener Universität haben Jansen zu diesem Schritt vor allem zwei Ziele bewogen: „Auch wenn die ZU immer unser Baby war: mehr eigene Forschung und mehr eigene Familie. Als damals jüngster Uni-Präsident Deutschlands sollte ich nicht ältester Familienvater werden. Es laufen zahlreiche Forschungs- und Buchprojekte, die ich an meinem Lehrstuhl und Institut auch international mit mehr Intensität weiterverfolgen werde. Ich hoffe bei allen Wegbegleitern auf Verständnis, denn Herzblut und Wehmut sind bei einer solchen Entscheidung eine besondere Kombination.“
Katja Völcker, die Ende 2012 ihr Amt als Kanzlerin bereits an Niels Helle-Meyer übergab, verantwortet nun als Geschäftsführerin die bauliche Expansion am Standort Fallenbrunnen und erklärt: „Friedrichshafen ist in der letzten Dekade mit ZU und DHBW immer mehr zu einer richtig studentenfreundlichen Stadt geworden, und der Bildungscampus Fallenbrunnen entfaltet ein enormes Potential, das mit vereinten Kräften geformt wird. Darüber freue ich mich sehr. Nach diesen wunderbaren Jahren des Aufbaus werde ich nun aus privaten Gründen nach Österreich ziehen und mich nach der Fertigstellung des neuen HauptCampus auch beruflich dorthin orientieren.“
Vizepräsident Tim Göbel, verantwortlich für Kommunikation, strategische Projekte und Weiterbildungsangebote der ZU, blickt zurück und voraus: „Eine Universität von damals 19 auf heute 1200 Studierende mitaufzubauen, die sich dem Pioniergeist so verpflichtet fühlt, war und ist eine einmalige Erfahrung. Auf Basis dieses umfangreichen praktischen Wissens werde ich meine Dissertation zum Themenfeld Hochschulmanagement abschließen und mich anschließend neuen Herausforderungen widmen. Zunächst aber werde ich das Jahr 2014 in der Vielfalt seiner Anforderungen und mit einem marktseitig getriebenen Ausbau der Weiterbildungsangebote der ZU mitgestalten und so die Übergabe an einen neuen Vizepräsidenten mit Engagement begleiten.“
Die Zeppelin Universität in Friedrichshafen am Bodensee ist eine staatlich anerkannte und vom Wissenschaftsrat akkreditierte Stiftungsuniversität zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik. Sie verschreibt sich der Interdisziplinarität, Internationalität und Individualität in Forschung und Lehre mit zur Zeit zwölf akkreditierten und in der Spitzengruppe gerankten Bachelor-, Master- und Promotions-Programmen der Wirtschafts-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Die ZU wirkt als zivilgesellschaftlicher Akteur insbesondere durch Soziale Innovationen in und für Gesellschaft. Das Präsidium der ZU besteht aktuell aus dem Präsidenten Prof. Dr. Stephan A. Jansen, dem seit Ende 2012 amtierenden Kanzler Niels Helle-Meyer und sechs Vizepräsidenten. Präsident und Kanzler bilden zugleich mit Katja Völcker die Geschäftsführung der gemeinnützigen Trägergesellschaft. Tim Göbel ist Vizepräsident für Kommunikation, strategische Projekte und Weiterbildungsangebote. In den letzten beiden Jahren wurde das Gründerteam um akademische Vizepräsidentschaften für Lehre und Didaktik sowie für Forschung ergänzt. Weitere Präsidiumsmitglieder sind der Vizepräsident für Qualität und Akkreditierung und die jährlich wechselnde studentische Vizepräsidentschaft.