Foto: Andy Lamb (CC BY 2.0)
Konkurrenz und Kooperation in transnationalen Netzwerken treiben globales Regieren zentral voran. Globale Netzwerke initiieren Innovationsprozesse in Wirtschaft, Politik und Recht, die zunehmend die Schaffung, Umsetzung und Fortentwicklung internationaler Regeln, Normen und Standards beeinflussen.
Mit dem wachsenden Einfluss globaler Netzwerke stellt sich zugleich die Frage nach ihrer Regulierung, Legitimität und Rückkopplung an demokratische Verfahren.
08 Dez 2022, 18:00 – 19:30h
In this panel discussion with experts from the United Nations, the Kofi Annan Peacekeeping Centre, the German Centre for Peace Operations, the University of Reading, and Zeppelin University, we will explore what mechanisms of knowledge linkage exist, what lessons the United Nations and other organizations in humanitarian and development assistance have learned over the past decades, and what questions remain yet to be answered.
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Das Forschungscluster „Governance globaler Kooperationsnetzwerke“ erforscht die Funktionsweisen, den Einfluss und die normative Ausgestaltung solcher Netzwerke anhand von fünf Leitfragen:
Das Forschungscluster verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Wirtschaftswissenschaften, (Organisations-)Soziologie und Politikwissenschaft miteinander verbindet. Derzeit sind am Forschungscluster vier Lehrstühle der Zeppelin Universität beteiligt: Der Lehrstuhl für Global Governance, der Lehrstuhl für Institutional Economics & Transcultural Leadership, der Lehrstuhl für Internationale Sicherheitspolitik und der Lehrstuhl für Public Administration & Public Policy. Das Forschungscluster hat sich zum Ziel gesetzt, die Expertise zu den Fragestellungen und Arbeitsbereichen in der Region zu bündeln.
Transationale Netzwerke zur Bearbeitung globaler Herausforderungen können einerseits sehr inklusiv sein und möglichst viele verschiedene vom zu regulierenden Problem betroffene Akteure einschließen. Sie können andererseits aber auch exklusiv sein und nur wenige einflussreiche Akteure und deren Vorstellungen berücksichtigen. Am Lehrstuhl für Global Governance interessieren wir uns dafür, wie inklusiv oder exklusiv transnationale Netzwerke sind, welche Akteure und Vorstellungen darin vertreten sind und welche nicht.
Hierzu untersuchen wir transnationale Netzwerke in verschiedenen Politikfeldern zur Regulierung unterschiedlichster Probleme. Die Inklusivität oder Exklusivität transnationaler Netzwerke hat nicht nur Auswirkungen auf die Art und Weise der Problembearbeitung, sondern auch auf die demokratische Legitimität von Global Governance.
Schneiker, Andrea Prof Dr
Lehrstuhl für Global Governance
Der größte Teil des internationalen Handels erfolgt in globalen Wertschöpfungsketten, welche durch enge inter- und intra-firm Transaktionen unterschiedlichster Akteure vernetzt sind. Zum einen stoßen formale governance Mechanismen oft an Ihre Grenzen, wenn diese in verschiedenen rechtlichen Rahmenwerken nicht vollständig durchgesetzt werden können, zum anderen ist formale Governance oft nicht transaktionskostenoptimal.
Der Lehrstuhl für Institutional Economics erforscht, wie transnationale Netzwerke Standardsetzung, Lernprozesse und Umsetzung in globalen Wertschöpfungsketten beeinflussen. Besonders bei intersektoralen Kooperationen, welche oft in globalen Wertschöpfungsketten unabdingbar sind, müssen verschiedene Entscheidungslogiken der Akteure bedacht werden. Eine relationale Herangehensweise ist hierbei zentral. Das Verhältnis zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft muss neu gedacht werden und geeignete Managementsysteme sollen Anwendung finden.
Im Kontext dieses Projekts hat Prof Dr Joseph Wieland zudem das Co-Leadership der Arbeitsgruppe „Sustainability in Global Value Chains“ im Think20 Prozess inne, der die internationale Zusammenarbeit im G20 Format auf der Think Tank Ebene begleitet.
Wieland, Josef Prof Dr
Lehrstuhl für Institutional Economics
Hellpap, Robert Dr
Akademischer Mitarbeiter
Akademischer Mitarbeiter
Dieses Forschungsprojekt untersucht einen bestimmten Typ von emotionaler Gemeinschaft in der Weltpolitik: eine Sicherheitsgemeinschaft. Es wird argumentiert, dass Emotionsnormen - der Ausdruck angemessener Emotionen in bestimmten Situationen - eine Sicherheitsgemeinschaft bei interalliierten Konflikten stabilisieren. Aufbauend auf der Sozialen Identitätstheorie und der Intergruppenemotionstheorie wird hier argumentiert, dass politische Entscheidungsträger emotionale Sprache und Ausdrücke verwenden, um ihre Absichten gegenüber Insidern und Außenseitern zu kommunizieren. In diesem Sinne nutzen diese Akteure ein Vokabular emotionaler Diskurse, begleitet von symbolischer Interaktion, um den regionalen Frieden zu gestalten und dieses Friedenssystem in Zeiten interner Konflikte zu stabilisieren.
Koschut, Simon Prof Dr
Lehrstuhl für Internationale Sicherheitspolitik
Akademische Mitarbeiterin
Akademischer Mitarbeiter
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein Datensatz mit 80.000 Redebeiträgen von BotschafterInnen und ExpertInnen in den öffentlichen Sitzungen des UN-Sicherheitsrats im Zeitraum 1995-2020 erstellt. Das Team extrahierte die Rededaten aus 6.000 Sitzungsprotokollen. Der Datensatz enthält Metadaten über die Zugehörigkeit der einzelnen Redner, die Position der Rede in einer Reihe von Reden in einer Sitzung sowie das Datum der Rede.
Schönfeld, M., Eckhard, S., Patz, R., & van Meegdenburg, H. (2019). The UN Security Council Debates Dataset. Harvard dataverse:
https://doi.org/10.7910/DVN/KGVSYH (V5, 2020)
Tel: | +49 7541 6009-2411 |
Raum: | Semi 0.06 R |
Steffen Eckhard ist Professor für Public Administration und Public Policy an der Zeppelin Universität. Er ist außerdem Mitglied des Exzellenzclusters “The Politics of Inequality” an der Universität Konstanz und Fellow am Global Public Policy Institute (GPPi) in Berlin.
In seiner Forschung und Lehre beschäftigt er sich mit dem Management öffentlicher Organisationen und deren Einfluss auf Politik und Gesellschaft - von der kommunalen bis hin zur internationalen Ebene der Politikgestaltung und -umsetzung. Seine Forschungsprojekte decken eine Vielzahl von Themen ab, darunter Interaktionen zwischen Bürgerinnen bzw. Bürgern und öffentlichen Behörden, hybride Organisationen an der Grenze zwischen öffentlichem und gemeinnützigem Sektor, sowie internationale Organisationen als öffentliche Verwaltungen. Zur Unterstützung seiner Forschung hat Steffen Eckhard unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Canadian Research Foundation (SSHRC) Fördermittel erhalten.
Steffen Eckhard hat Politik- und Verwaltungswissenschaften in Konstanz, Grenoble und Stockholm studiert. Zwischen 2011 und 2014 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Global Public Policy Institute (GPPi) mit Partnern wie dem Auswärtigen Amt oder den Vereinten Nationen. 2013 wurde er an der Universität Konstanz promoviert. Von 2014 bis 2018 war Steffen Eckhard wissenschaftlicher Koordinator der Forschergruppe International Public Administration am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI) der Universität München (LMU), wo er 2020 habilitiert wurde. Von 2018 bis 2022 lehrte er als Juniorprofessor für Öffentliche Verwaltung und Organisationstheorie an der Universität Konstanz.
Tel: | +49 7541 6009-1354 |
Raum: | Semi 0.25 |
Marieluna Frank arbeitet seit April 2021 am Lehrstuhl für Global Governance. Seit März 2022 ist sie zudem Koordinatorin des Forschungsclusters. Marieluna Frank hat in Venedig und Luxemburg Internationales Recht und Menschenrechte studiert sowie einen Master in Politik- und Verwaltungswissenschaften absolviert. Bevor sie an die ZU kam, war sie als Trainee und Assistentin bei der ständigen Vertretung der EU zu den Vereinten Nationen in Genf tätig. Ihre Interessensschwerpunkte sind Governance Strukturen mit Blick auf Menschenrechte und die Verteilung globaler Güter. In ihrer Forschung untersucht sie die Rolle nicht-staatlicher Akteure in den staatsfreien Räumen Weltraum, Hohe See und Antarktis.
Simon Koschut ist Professor für Internationale Sicherheitspolitik. Außerdem ist er Mitglied im Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Principal Investigator im interdisziplinären Verbundforschungsprojekt „Social Cohesion and Civil Society: Interaction Dynamics in Times of Disruption“, das von der Berlin University Alliance gefördert wird. Seine Interessen in Forschung und Lehre liegen an der Schnittstelle zwischen Internationalen Beziehungen, Sicherheitspolitik und der Friedens- und Konfliktforschung, insbesondere regionale Sicherheitsgovernance, Normen und Emotionen in der Weltpolitik. Seit 2021 ist er Sprecher der Sektion Internationale Beziehungen der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft. Zuvor war er Gastwissenschaftler an der Harvard University und der San Francisco State University. Für seine Habilitationsschrift erhielt er 2018 den Ernst-Otto-Czempiel-Preis des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung für die beste postdoktorale Monografie in der Friedens- und Konfliktforschung.
Andrea Schneiker hat seit September 2020 den Lehrstuhl für Global Governance inne. Seit März 2022 ist sie Sprecherin des Forschungsclusters. Zuvor war sie Juniorprofessorin für Politikwissenschaft (Schwerpunkt: Internationale Beziehungen) an der Universität Siegen. Sie war außerdem Gastwissenschaftlerin an der New York University, der Radboud Universität Nijmegen und dem Graduate Institute in Genf. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Untersuchung transnationaler Governance, der Friedens- und Konfliktforschung und der politischen Kommunikation.
Tel: | +49 7541 6009-2261 |
Fax: | +49 7541 6009-1299 |
Raum: | FAB 3 | 1.55 |
Josef Wieland ist Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Institutionenökonomik - Organisational Governance, Integritätsmanagement & Transkulturelle Führung. In seiner Forschung, Lehre und Beratung konzentriert sich Prof. Wieland auf seinen governance-ökonomischen Ansatz. Hierbei wird er von seinem Team aus wissenschaftlichen Mitarbeitern und Fellows unterstützt.
Prof. Wieland ist Gründer und Vorsitzender des Zentrums für Wirtschaftsethik (ZfW) sowie des Forum Compliance & Integrity (FCI). Seit 2012 ist Josef Wieland außerdem Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE) sowie Mitglied im CSR-Forum des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Der CSR-Konsens wurde am 25. Juni 2018 erfolgreich ins Leben gerufen. Im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft 2016/2017 war Prof. Wieland Teil des Think20-Prozesses und leitete die Arbeitsgruppe "Sustainability in Global Value Chains" mit.