Albrecht Dürer, Traumgesicht (1525), 30 x 42,5 cm, Aquarell und Tinte auf Papier, Kunsthistorisches Museum, Wien
Traumgesichter der Apokalypse. Dürer, Leonardo und mögliche Weltenden
Schon zu Beginn der neuzeitlichen Landschaftsmalerei wurden Landschaften als Resonanzräume verstanden, in denen Sehnsüchte und Ängste Gestalt annehmen. In der Landschaft, als ästhetisch erfahrener Umwelt, scheinen Erinnerungen und Imaginationen eingelagert. Weltuntergangsängste, wie sie schon im 16. Jahrhundert verbreitet waren, artikulierten sich daher oft in Landschaftsbildern. Davon zeugen Leonardos aufwühlende Sintflut-Zeichnungen ebenso wie Dürers berühmtes „Traumgesicht“. In diese Landschaftsbilder fließen düstere Erfahrungen und finstere Albträume ein, die durch Gewalterfahrungen und große soziale Umbrüche befeuert wurden. Der Vortrag versucht, diesen Vorstellungswelten anhand von exemplarischen Bildbeispielen auf die Spur zu kommen.
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