artsprogram, „Bildgeschichte des Wuchers"
Bildunterschrift: Marinus van Reymerswaele (Umkreis), Die Geldwechsler (Detail), Museo de Bellas Artes de Bilbao
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Übermacht und Ausbeutung, Knechtschaft, Elend und Ruin als Folge von Darlehen, Pacht und Spekulation: Die übermäßige Akkumulation von Kapital in den Händen Weniger ist spätestens seit der Frühen Neuzeit ein wiederkehrendes Thema der bildenden Kunst. In der thematischen Verbindung von Marktregeln, Religion und Ethik erweist sich Geld keineswegs nur als Zahlungsmittel, sondern auch als Spiegel zwischenmenschlicher Abhängigkeiten und gesellschaftlicher Machtverhältnisse.
Der Lunch-Talk in der White Box-Ausstellung von Dan Perjovschi diskutiert Bildwerke der Frühneuzeit im Spannungsbogen von Ökonomie und Verschwendung, Geiz und Sparsamkeit, Knauserei und haushälterischen Tugenden.
Dr. Thorsten Philipp ist Politikwissenschaftler, Kunsthistoriker und Philologe und leitet als Programmmanager die berufsbegleitenden Masterstudiengänge „Digital Pioneering“ und „Business & Leadership for Engineers“. Er lehrt Nachhaltigkeitstheorien, Entwicklungs- und Umweltpolitik an mehreren Hochschulen, darunter an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.