08.09.2014

ZU-Präsident Professor Dr. Stephan A. Jansen vollzieht angekündigten Rückzug

Friedrichshafen. Im Februar hatte er das Ende seiner Amtszeit angekündigt, sieben Monate später pünktlich zum Semesterstart ist es nun soweit: Gründungspräsident der Zeppelin Universität (ZU) Professor Dr. Stephan A. Jansen hat den Gesellschaftervertreter, den Vorstandsvorsitzenden der ZU-Stiftung, Werner Allgöwer, sowie den Vorsitzenden des ZU-Stiftungsrats, Dr. Stefan Sommer, über seinen Wunsch informiert, die beiden Ämter des Präsidenten und des Sprechers der Geschäftsführung nach gut 11 Jahren nun niederlegen zu wollen.


Hat pünktlich zum Semesterstart seinen Rückzug angekündigt: ZU-Präsident Professor Dr. Stephan A. Jansen (r.), hier zusammen mit dem ZU-Stiftungsvorstand Werner Allgöwer.

Jansen (43) erläuterte im Rahmen der heutigen Semestereröffnung nochmals seine persönlichen Beweggründe aus dem Februar bei den Studierenden und dem Kollegium, verbunden mit dem Wunsch, sich nun wieder unmittelbar Forschung, Lehre und weiteren Projekten widmen zu können: „Es war in dieser zauberhaften Zeit jeder Tag ein Privileg, eine solche Aufgabe einer Universitätsgründung mit einem Team von klugen Studierenden, Wissenschaftlern und Mitarbeitern unternehmen zu dürfen. Es waren sehr anregende und sehr anstrengende 11 Jahre als Gründungspräsident – mit viel Ideen und Arbeit, einiger Kritik und doch auch einigen Erfolgen. Dem nächsten Management-Team und allen Wissenschaftlern und Studierenden wünsche ich für die nächsten 11 Jahre der ZU eine weiterhin akademisch positive Entwicklung.“

ZU-Stiftungsvorstand Allgöwer bedauerte im Namen seiner Kollegen die Entscheidung des Präsidenten mit Nachdruck: „Stephan Jansen hat diese Zeppelin Universität mit seiner ihm eigenen Kraft visionär und akademisch erdacht, unternehmerisch umgesetzt - und in einfach atemberaubender Zeit aus dem Boden gestampft. Ich bedaure, aber respektiere seinen Wunsch, nun die Ankündigung wahr zu machen und danke von Herzen. Damit geht der ZU ein Freigeist-Präsident verloren, aber mit ihm bleibt hoffentlich nach seiner Stanford-Zeit noch lange ein geschätzter Freigeist-Professor.“

Allgöwer und der Vorsitzende der seit dem Frühjahr arbeitenden Suchkommission für die Präsidentennachfolge, Professor Dr. Georg Jochum, informierten über den Stand der Präsidentensuche sowie über die im August begonnene Kanzlernachfolge. Für beide Positionen wird mit Berufungen bis Jahresende gerechnet. Herr Allgöwer und Herr Jansen baten zudem die zwei akademischen Vizepräsiden, die Aufgaben des Präsidenten bis dahin zu übernehmen.


Der Vorsitzende des Stiftungsrates der ZU-Stiftung und Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, Dr. Stefan Sommer, würdigte nochmals die Verdienste: „Wir danken der kraftvollen und herausragenden Pionier- und Aufbauarbeit von Herrn Jansen, ohne die die Entwicklung der ZU als innovative Vorzeigeuniversität mit eigenem Promotionsrecht nicht möglich gewesen wäre. Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen ist es mir ein Anliegen als Vorsitzender des Aufsichtsgremiums der ZU-Stiftung zu sagen, dass es zu keinem Zeitpunkt in dieser Aufbauphase Zweifel an der Arbeit des Stiftungsvorstandes sowie der ordnungsgemäßen Geschäftsführung von Herrn Jansen und seinem Team gegeben hat.“

Auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der ZEPPELIN GmbH und Mitglied des Stiftungsrates, Peter Gerstmann, dankte dem Gründungspräsidenten: „Herr Jansen hat im Geiste von Graf Ferdinand von Zeppelin gearbeitet: ein Gründer, visionär und umsetzungsfähig. Wir zollen der Arbeit Respekt, bedauern den vor sieben Monaten angekündigten Rücktritt und danken für die lange vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit.“

Hans Ulrich Gumbrecht, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der ZU (Academic Advisory Board) und Professor für „Comparative Literature” an der Stanford University, würdigt die Leistung aus akademischer Sicht: „Stephan Jansen verbindet auf singuläre Weise den aktiven Geist des riskant denkenden Intellektuellen mit der erfolgreichen Urteilsfähigkeit des Unternehmers. Seine Leistung, eine Universität im innovativsten Sinn der Humboldtschen Tradition zu entwickeln, hat mich von Beginn an fasziniert und zur aktiven Mitarbeit motiviert. Meine Kollegen und ich an der Stanford University freuen uns auf ihn – und auf die Diskussionen, welche seine Forschung zu einem neuen Konzept der Universitätsbildung auslösen wird.”

Allgöwer stellte bei der Semesterbegrüßung mit Blick auch auf die Arbeit seiner Vorgänger als Stiftungsvorstände angesichts der jüngst aufgekommenen Fragen klar: „Sowohl die Universitätsfinanzierung ist unverändert langfristig gesichert, als auch die Geschäftsführungs- und Vergütungsentscheidungen wurden immer gemäß der Regularien und Zustimmungserfordernisse der ZU-Stiftung und ZU getroffen.“

Er betonte weiterhin, dass aufgrund der Wechsel in der Führungsebene in dieser Übergangsphase die Universität nun einer besonderen Achtsamkeit der ZU-Stiftung bedürfe. „Die nun kommenden Gesichter und Ideen werden für die Zukunft der Universität und insbesondere für Lehre, Forschung und kaufmännische Führung, neue Impulse und Stabilität für die nächste Phase der ZU geben.“


Zum Hintergrund: Zeppelin Universität

Die Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen am Bodensee ist eine staatlich anerkannte und vom Wissenschaftsrat akkreditierte Stiftungsuniversität zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik. Sie verschreibt sich der Interdisziplinarität, Internationalität und Individualität in Forschung und Lehre mit zur Zeit zwölf akkreditierten und in der Spitzengruppe gerankten Bachelor-, Master- und Promotionsprogrammen der Wirtschafts-, Kultur und Sozialwissenschaften.

Die ZU wirkt als zivilgesellschaftlicher Akteur insbesondere durch Soziale Innovationen in und für Gesellschaft. Das Präsidium der ZU besteht aus dem Präsidenten, dem Kanzler und weiteren Vizepräsidenten für Forschung, für Lehre & Didaktik und für Qualität & Akkreditierung. Weitere Präsidiumsmitglieder sind der Vizepräsident für Kommunikation, strategische Projekte und Weiterbildungsangebote sowie die jährlich wechselnde studentische Vizepräsidentschaft.

Hintergrund: ZU-Stiftung


Die Zeppelin Universität gemeinnützige GmbH ist eine 100%ige Tochter der ZU-Stiftung. Die ZU-Stiftung wird vertreten durch den aktuell dreiköpfigen Stiftungsvorstand unter Vorsitz von Werner Allgöwer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bodensee, der vom Stiftungsrat bestellt wird. Der Vorstand der ZU-Stiftung bestellt gemäß der Grundordnung der Zeppelin Universität die Geschäftsführung der ZU gGmbH und beruft einerseits auf Vorschlag des Senats den Präsidenten sowie weiterhin auf Vorschlag des Präsidenten die Vizepräsidenten. Der Vorstand als Gesellschafterin der ZU entlastet auf Basis des festgestellten Jahresabschlusses entsprechend die Geschäftsführung.


Dem Stiftungsrat der ZU-Stiftung, der die Arbeit des Vorstands berät und in wesentlichen Angelegenheiten der Stiftung kontrolliert, gehören an Dr. Stefan Sommer (Vorsitz, ZF Friedrichshafen AG), Hans-Georg Härter (ehem. ZF AG), OB Andreas Brand (Oberbürgermeister Friedrichshafen, Vertreter der Zeppelin Stiftung), Peter Gerstmann als Vertreter der Stifterin (ZEPPELIN GmbH), Siegfried Weishaupt (Weishaupt GmbH), Prof. Walter Schweitzer (ehem. Rektor der Universität Passau), Prof. Karl Schlecht (Karl Schlecht gemeinnützige Stiftung).


Gründungsgeschichte der Zeppelin Universität – Die Jahre 2003-2014 im Überblick


Im Juni 2003 erfolgte nach einigen Vorarbeiten die Gründung der städtisch initiierten Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen als seit dem als staatlich anerkannte Hochschule. Zeitgleich erfolgte die Berufung von Professor Dr. Stephan A. Jansen als Gründungspräsident. Die Aufnahme des Universitätsbetriebs erfolgte im Oktober 2003 mit 19 Studierenden, zunächst in zwei Bachelor-Studiengängen Wirtschaftswissenschaften und Kommunikations- und Kulturwissenschaften. Damit war die ZU eine der ersten Universitäten, die gemäß der Bologna-Reform das zweistufige System von Bachelor und Master in Deutschland einführte.

Schrittweise erfolgte danach 2005 und 2006 die Einführung von sieben programmakkreditierten Studiengängen des Bachelorstudiengangs „Managementorientierter Verwaltungs- und Politikwissenschaft“ und sechs entsprechend aufbauende Masterstudiengänge. In den einschlägigen Rankings z.B. des „Centrums für Hochschulentwicklung (CHE)“ sind die Studiengänge der ZU seit erster Aufnahme bis heute in der Spitzengruppe platziert. 2009 absolvierte die ZU die erste institutionelle Akkreditierung durch den Wissenschaftrat erfolgreich.

Im Jahr 2010 wurde mit dem Start des ersten berufsbegleitenden Master-Programms die „ZU Professional School | ZUPS“ gegründet. Heute sind in der von Vize-Präsident Tim Göbel verantworteten ZUPS fünf Programme eingeführt.

2011 schloss die Universität erfolgreich als erste deutsche private Hochschule die Akkreditierung des Wissenschaftsrates für die Verleihung des Promotionsrechtes ab, das im Herbst 2011 vom Land Baden-Württemberg durch die Ministerin Theresia Bauer verliehen wurde.

2012 erfolgte die Gründung der „ZU Graduate School | ZUGS“ unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten für Forschung, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Alfred Kieser.

Im Jahr 2013 absolvierte die ZU zudem unter der Leitung des Vizepräsidenten Dr. Karsten Rosemeier erfolgreich die sogenannte Systemakkreditierung ihres Systems zur Qualitätssicherung in der Lehre. Seit 2013 ergänzt Professor Dr. Gabi Reinmann das ZU-Präsidium mit dem Schwerpunkt Lehre und Didaktik.

Von Beginn erfuhren die Konzepte der ZU Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen. Im Jahr 2011 erzielte die ZU den Hauptpreis im Wettbewerb „Mehr als Forschung und Lehre – Hochschulen in der Gesellschaft“. Im selben Jahr erzielt sie den 6. Platz im Gründungsradar des Stifterverbands in der Kategorie „Kleine Hochschulen“, 2012 stellt die Studie „Global University Entrepreneurship Spirit Students“ bei ZU-Studierenden die höchste Gründungsneigung aller Studierenden der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Deutschland fest. 2011 wurde mit Partnern die ZU Micro Equity GmbH & Co. KG gegründet, die universitäre Start-ups mit Seed-Kapital unterstützt.

Parallel baute die Universität ein internationales Netzwerk mit aktuell 65 Partneruniversitäten auf allen Kontinenten, über das ca. 80 ausländische Gaststudierende pro Jahr nach Friedrichshafen kommen und etwa gleich viele ZU-Studierende ständig im Ausland studieren. Feste Partnerschaften bestehen z.B. mit der University of California at Berkeley, der Copenhagen Business School und dem Goldsmiths’ College in London.

2010 wurde das international besetzte Academic Advisory Board unter dem Vorsitz von Professor Dr. Friedrich Schneider eingerichtet, in dem hochranginge Wissenschaftler internationaler Provinienz die Entwicklung von Forschungsstrategien und der Förderung des wisenschaftlichen Nachwuchses beratend unterstützen. Weiterhin unterstützt ein Kuratorium (Die „Zeppelin Tafelrunde“) mit Vertretern aus Stiftungen, Wissenschaft und Unternehmen die Universitätsentwicklung.

Mehr als 650 Partner und Förderer aus Wirtschaft, Kultur und Politik fördern die Universität institutionell oder projektbezogen und arbeiten eng mit ihr zusammen. Der 2006 gegründete lokale Förderverein Zeppelin Universitätsgesellschaft e.V. weist mehr als 100 private und institutionelle Mitglieder auf. Allein in den ersten fünf Jahren wurden von diesem Verein über 100.000 Euro für studentische Projekte und kulturelle Zwecke in Friedrichshafen gespendet. Der Stifterverein für die deutsche Wissenschaft bescheinigt der ZU die höchste Dichte von Stiftungsprofessuren in Deutschland.

Am Bodenseeufer enstand am Seemooser Horn 2008 ein erster neuer Campus, 2009 ein provisorischer Standort im Fallenbrunnen und 2012 die ebenfalls temporäre ContainerUniversität bezogen. Im Juni 2013 erfolgte der Spatenstich für den ZF-Campus der ZU, der ab Herbst 2015 als neuer Hauptcampus der ZU fungieren und die bis dahin genutzten Provisorien ablösen wird. Dieser Campus wurde ermöglicht durch eine Spende über 20 Millionen Euro von der ZF Friedrichshafen AG.

Heute hat die ZU etwa 1.300 Studierende, über 50 Professuren (davon derzeit 36 hauptamtliche Vollprofessuren zuzüglich Gast- und Honorarprofessuren), und mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wissenschaft und Verwaltung.

Die Zeppelin Universität gemeinnützige GmbH ist eine freie Stiftungsuniversität – ohne staatliche Grundfinanzierung. Sie wird getragen von der 2007 gegründeten ZU-Stiftung. Diese rechtlich selbständige Stiftung bündelt und kanalisiert die Grundfinanzierungszuwendungen der Universität von der ZF Friedrichshafen AG, der ZEPPELIN-Gruppe und der Zeppelin Stiftung sowie weitere umfangreiche Förderung wie zum Beispiel von der gemeinnützigen Karl Schlecht Stiftung.

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