12.07.2023

Aktuelle deutschlandweite Medienberichterstattung: FIT-Public Management-Studie 2023

Heute ist die Studie „Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen (FIT-Public Management-Studie 2023)“ des Lehrstuhls für Public Ma­nagement & Public Policy erschienen. Deutschlandweit berichten mehrere Hundert Medien über die Studie.


Die vollständige Studie und weitere frei verfügbare Studien des Lehrstuhls können Sie hier abrufen. Die Pressemitteilung der ZU können Sie hier einsehen. Weiter unten in der News finden Sie auch Zitate für die Medien von Prof. Dr. Ulf Papenfuß und hier können Sie einen Foliensatz einer Online-Paneldiskussion anlässlich der Veröffentlichung der Studie abrufen.


Im Kontext sozialer Nachhaltigkeit und Artikel 3 Grundgesetz wird die Repräsentation von Frauen in Führungspositionen öffentlicher Unternehmen weiter als große gesellschaftspolitische Herausforderung diskutiert. Daseinsvorsorge und soziale Nachhaltigkeit müssen zusammen gedacht werden, um fachlich und charakterlich geeignete Personen für die Zukunftsgestaltung in Führungspositionen zu bekommen. Die chancengerechte und qualifizierte Besetzung von Spitzenpositionen ist ein Kernthema nachhaltiger Public Corporate Governance.


Die FIT-Public Management-Studie ist als Langfriststudie konzipiert und untersucht– anknüpfend an die Studien der Vorjahre – die Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen bei 1.994 öffentlichen Unternehmen von 69 Städten sowie der Bundes-/Landesebene.


Bei den Städten liegt der Frauenanteil bei 21,5 %. Trotz eines leichten Anstiegs um 0,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr liegt der Wert weiter deutlich unter den von der Politik formulierten Zielen. Erstmalig liegt die Repräsentation bei öffentlichen Unternehmen unter den aktuellen Werten der DAX-40 Unternehmen.


Bei den 269 Neubesetzungen von Top-Managementpositionen wurden im vergangenen Jahr auch nur 21,9 % mit Frauen besetzt – deutlich weniger als im Vorjahr (32,1 %), wieder auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre. Die höchsten Werte bei weiblichen Neubesetzungen weisen die Stadtstaaten (Hamburg 40,0 %, Berlin 38,9 %, Bremen 38,1 %) sowie die Städte aus Sachsen-Anhalt (30,0 %) und Brandenburg (29,4 %) auf; am geringsten sind die Werte für die Städte aus Mecklenburg-Vorpommern (9,1 %), Rheinland-Pfalz (9,1 %), Sachsen (6,7 %) und dem Saarland (0 %). Die Unterschiede bei den Neubesetzungen sind besonders diskussionswürdig, sollten aber stets kontextabhängig reflektiert werden. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Baden-Württemberg bei den Städten im Bundesländervergleich mit 2,2 Prozentpunkten den höchsten Rückgang bei weiblich besetzen Positionen; Bayern (4,3 Prozentpunkte) und Sachsen-Anhalt (2,9 Prozentpunkte) weisen die größten Anstiege auf.


Neben vielfältiger „Kulturarbeit“ und nachhaltiger Personalentwicklung ist in jeder Gebietskörperschaft angesichts der Studienergebnisse ein zentraler Schritt zeitnah in einen Public Corporate Governance Kodex eine Empfehlung mit den Anforderungen aus § 77a GmbHG zur Mindestbeteiligung von Frauen in Top-Managementorganen und aus § 76 AktG / § 36 GmbHG zu Zielgrößen für die obersten Managementebenen aufzunehmen. In der Diskussion um Regulierung sind PCGKs ein Schlüsselthema und sollten auch in Wahlprogramme und Koalitionsverträge von Parteien aufgenommen werden. Weiterhin ist ein integriertes Personalinformationssystem auf Ebene der Gebietskörperschaft mit relevanten Diversitymanagement-Informationen erforderlich.


Wir bedanken uns bei den fördernden Kooperationspartner:innen zfm - Zentrum für Management- und Personalberatung Edmund Mastiaux & Partner und der AKDB – Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern für die Förderung der Studie und die Begleitung der Diskussion in der Praxis sowie unserem Co-Förderer Verband kommunaler Unternehmen (VKU e.V.).


Zitate von Prof. Dr. Ulf Papenfuß für die Medien:

  • „Die Repräsentation liegt in der Gesamtschau erstmalig unter den Werten der DAX-40-Unternehmen, was besonders starke Diskussionen geben dürfte. Auch die substanziellen Unterschiede bei den Neubesetzungen sind besonders diskussionswürdig. Daseinsvorsorge und soziale Nachhaltigkeit müssen zusammen gedacht werden, um die fachlich und charakterlich besten Talente für die Zukunftsgestaltung zu bekommen. Ein Kernthema guter Unternehmensführung ist, dass Chancengerechtigkeit besteht und nur geeignete Personen in Führungspositionen gelangen.“
  • „Neben viel Kulturarbeit und nachhaltiger Personalentwicklung sollten zeitnah Public Corporate Governance Kodizes in jeder Gebietskörperschaft etabliert werden, in denen die Anforderungen aus dem zweiten Führungspositionen-Gesetz zur Mindestbeteiligung von Frauen in Top-Managementorganen und zu Zielgrößen für die obersten Managementebenen als Empfehlung aufgenommen werden“
  • „Einen Public Corporate Governance Kodex mit klaren Regelungen kann jede Gebietskörperschaft kurzfristig einführen und muss nicht auf den Gesetzgeber warten. In der Diskussion um gesetzliche Vorschriften oder Regulierungsalternativen sind Public Corporate Governance Kodizes ein Schlüsselthema.“


Zitate der fördernden Kooperationspartner:innen für die Medien:

  • Frau Gudrun Aschenbrenner, Mitglied des Vorstandes der AKDB: „Ich freue mich, dass die AKDB zum dritten Mal in Folge die vorliegende Studie unterstützt hat. Sie schärft das Bewusstsein für dieses wichtige Thema, das höchste Relevanz für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland und für unsere Gesellschaft hat. Das gilt besonders in Zeiten des sich zuspitzenden Arbeitskräftemangels. Ich hoffe, dass öffentliche Unternehmen sich durch die Studie angespornt fühlen – auch im Interesse ihrer eigenen Attraktivität.“
  • Herr Edmund Mastiaux, Geschäftsführer des zfm - Zentrum für Management- und Personalberatung: „Chancengleichheit und Diversität dürfen keine reinen Label bleiben - sie müssen gelebt werden. Dass das noch immer nicht überall geschieht, zeigt die aktuelle FIT-Public Management-Studie. Die Repräsentation von Frauen in Top-Managementfunktionen ist ein weiterhin stark diskutiertes Thema in Gesellschaft und Politik, das sich auf unsere tägliche Arbeit in der Praxis auswirkt. Die Studie zeigt abermals auf, wie wichtig aktuelle Vergleichsdaten zur Repräsentation von Frauen sind – und dass wir noch nicht da stehen, wo wir sollten. Eine adäquate Repräsentation von Frauen muss auf vielen Ebenen mitgedacht werden, um eine langfristige und sozial nachhaltige Angleichung der Geschlechterquoten zu erzielen. Hier stehen wir alle in der Verantwortung. Die Studie leistet einen wertvollen Beitrag: ihre Ergebnisse zeigen schwarz auf weiß, wo wir stehen – und wo noch nicht.“


Am Freitag, den 14.07.2023, findet von 09:00 – 10:30 Uhr eine Online-Paneldiskussion zur Studie statt. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Diskussionsbeiträge! Zur Anmeldung.


Informationen für den diesjährigen 5. ZU|kunftssalon Public Corporate Governance: Gute Führung bei Handlungsformen der öffentlichen Hand und Smart Government am 07./08. September 2023 finden Sie hier.

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