Heute ist die Studie „Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen (FIT-Public Management-Studie 2023)“ des Lehrstuhls für Public Management & Public Policy erschienen. Deutschlandweit berichten mehrere Hundert Medien über die Studie.
Die vollständige Studie und weitere frei verfügbare Studien des Lehrstuhls
können Sie hier abrufen. Die
Pressemitteilung der ZU können Sie hier einsehen. Weiter
unten in der News finden Sie auch Zitate für die Medien von Prof. Dr. Ulf Papenfuß und hier können Sie einen Foliensatz einer Online-Paneldiskussion anlässlich der Veröffentlichung der Studie abrufen.
Im Kontext sozialer Nachhaltigkeit und Artikel 3 Grundgesetz wird die
Repräsentation von Frauen in Führungspositionen öffentlicher Unternehmen weiter
als große gesellschaftspolitische Herausforderung diskutiert. Daseinsvorsorge und soziale
Nachhaltigkeit müssen zusammen gedacht werden, um fachlich und charakterlich
geeignete Personen für die Zukunftsgestaltung in Führungspositionen zu
bekommen. Die chancengerechte und qualifizierte Besetzung von Spitzenpositionen
ist ein Kernthema nachhaltiger Public Corporate Governance.
Die FIT-Public Management-Studie ist als Langfriststudie konzipiert und untersucht– anknüpfend an die Studien der Vorjahre – die Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen bei 1.994 öffentlichen Unternehmen von 69 Städten sowie der Bundes-/Landesebene.
Bei den Städten liegt der Frauenanteil bei 21,5 %. Trotz eines leichten
Anstiegs um 0,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr liegt der Wert weiter
deutlich unter den von der Politik formulierten Zielen. Erstmalig liegt die
Repräsentation bei öffentlichen Unternehmen unter den aktuellen Werten der
DAX-40 Unternehmen.
Bei den 269 Neubesetzungen von Top-Managementpositionen wurden im vergangenen Jahr auch nur 21,9 % mit Frauen besetzt – deutlich weniger als im Vorjahr (32,1 %), wieder auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre. Die höchsten Werte bei weiblichen Neubesetzungen weisen die Stadtstaaten (Hamburg 40,0 %, Berlin 38,9 %, Bremen 38,1 %) sowie die Städte aus Sachsen-Anhalt (30,0 %) und Brandenburg (29,4 %) auf; am geringsten sind die Werte für die Städte aus Mecklenburg-Vorpommern (9,1 %), Rheinland-Pfalz (9,1 %), Sachsen (6,7 %) und dem Saarland (0 %). Die Unterschiede bei den Neubesetzungen sind besonders diskussionswürdig, sollten aber stets kontextabhängig reflektiert werden. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Baden-Württemberg bei den Städten im Bundesländervergleich mit 2,2 Prozentpunkten den höchsten Rückgang bei weiblich besetzen Positionen; Bayern (4,3 Prozentpunkte) und Sachsen-Anhalt (2,9 Prozentpunkte) weisen die größten Anstiege auf.
Neben vielfältiger „Kulturarbeit“ und nachhaltiger Personalentwicklung ist in jeder Gebietskörperschaft angesichts der Studienergebnisse ein zentraler Schritt zeitnah in einen Public Corporate Governance Kodex eine Empfehlung mit den Anforderungen aus § 77a GmbHG zur Mindestbeteiligung von Frauen in Top-Managementorganen und aus § 76 AktG / § 36 GmbHG zu Zielgrößen für die obersten Managementebenen aufzunehmen. In der Diskussion um Regulierung sind PCGKs ein Schlüsselthema und sollten auch in Wahlprogramme und Koalitionsverträge von Parteien aufgenommen werden. Weiterhin ist ein integriertes Personalinformationssystem auf Ebene der Gebietskörperschaft mit relevanten Diversitymanagement-Informationen erforderlich.
Wir bedanken uns bei den
fördernden Kooperationspartner:innen zfm - Zentrum für Management- und Personalberatung Edmund Mastiaux & Partner und der AKDB – Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern für die Förderung der Studie und
die Begleitung der Diskussion in der Praxis sowie unserem
Co-Förderer Verband kommunaler Unternehmen (VKU e.V.).
Zitate von Prof. Dr. Ulf Papenfuß für die Medien:
Zitate der fördernden Kooperationspartner:innen für die Medien:
Am Freitag, den 14.07.2023, findet von 09:00 – 10:30 Uhr eine Online-Paneldiskussion zur Studie statt. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Diskussionsbeiträge! Zur Anmeldung.
Informationen für den diesjährigen 5. ZU|kunftssalon Public Corporate Governance: Gute Führung bei Handlungsformen der öffentlichen Hand und Smart Government am 07./08. September 2023 finden Sie hier.