Titania and Bottom, Henry Fuseli, ca. 1790, Tate Gallery London
Kein Traum?! Von Elfen, Eseln und Liebeszaubern in Shakespeares "A Midsummer Night's Dream"
William Shakespeares zwischen 1595 und 1596 entstandene, berühmte Komödie trägt das Wort „Traum“ schon im Titel und präsentiert überdies allerlei traumhaft anmutende Handlungselemente: Elfen und Kobolde mischen sich auf kuriose Weise in die Geschicke der Figuren ein, Eselsköpfe werden denen an- und Liebe wird herbei oder weggezaubert. Dennoch zeigt das Stück gerade keinen Traum. Das Unglaubwürdige und Seltsame, das den Figuren hier geschieht, wird lediglich als Traum identifiziert. Immer wieder stellen die Figuren fest, dass das, was ihnen geschehen ist, wohl ein Traum sein müsse und erklären sich so die eigenen Erfahrungen. Ausgehend von dieser Beobachtung verfolgt diese Vorlesung die Frage, inwieweit das Stück mit dem Begriff des Traums und seinen zeitgenössischen Assoziationen spielt, um am Ende etwas ganz anderes hervorzuheben: nämlich das in der Renaissance gerade erst entstehende und durchaus radikale Verständnis theatraler Fiktionalität, d.h. das Verständnis dafür, dass das Theater eine andere, „eigene Realität“ zeigen kann, in der auch Traumhaftes – wie etwa Elfenschabernack, Eselsköpfe oder Liebeszauber – durchaus passiert.
Informationen zu der zehnteiligen öffentlichen Ringvorlesung zum artsprogram-Jahresthema erhalten Sie hier.
Den Link zur Hybriden veranstaltung finden Sie hier.
Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist nicht mehr möglich.