Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, Francisco de Goya, um 1797–1799, Museo de Calcografia Nacional, Madrid
Radikalität als Albtraum. Versuch über Endlichkeit
Es träumt sich leicht in einer Umgebung, in der das Mögliche so leicht erreichbar ist, dass das Unmögliche attraktiv wird. Fakten und Fiktionen bleiben in solchem Träumen unterschieden, aber nicht getrennt; das Unmögliche wird ins Mögliche herübergezogen und erscheint als dessen Surplus oder als dessen Unterbrechung, als radikal Neues im konsumistischen Sinn. „Traum“ wird zur abgedroschensten Vokabel schlechthin.
Dieser Leichtigkeit des Träumens kontrastiert eine Brutalität des Traums, in der das Unmögliche als das Unvermeidliche erfahren wird. Man träumt den eigenen Tod, die eigene Hilflosigkeit, ohne sich davon irgendwie distanzieren zu können, ohne Abstand, ohne Horizont. Wenn wir träumen, erleben wir unser Ende, erfahren unseren Tod, treiben in unserer Hilflosigkeit, radikal – also: allein. Dann wachen wir auf.
Informationen zu der zehnteiligen öffentlichen Ringvorlesung zum artsprogram-Jahresthema erhalten Sie hier.
Den Link zur Hybriden veranstaltung finden Sie hier.
Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist nicht mehr möglich.