Allen Shepherd: ‘I dreamt I killed my best friend Ricky Dixon,’ from Wendy Ewald’s participatory project “Portraits and Dreams”, Courtesy Wendy Ewald and MACK books
Broken Dreams, Himmelsleitern und Nachtmahre
Träume gelten als flüchtig und sprunghaft. Sie folgen keinem Raum-Zeit-Kontinuum. Zuweilen aber brennen sie sich dennoch tief in unser Gedächtnis ein, fesseln unsere Aufmerksamkeit und scheinen plötzlich realer und bedeutungsvoller als unsere Alltagserfahrung. Wie aber steht es um die Verbildlichung von Träumen? Auf welche traumspezifischen Darstellungsformen, Ästhetiken und Ikonographien treffen wir in der Kunst?
Der Vortrag unterscheidet drei Modi künstlerischer Traumbilder: Erstens Bilder, in denen es um den spirituellen Offenbarungscharakter von Träumen geht, zweitens Bilder, die monströse Albträume zu sehen geben, und schließlich jene Bilder von Träumen, die nicht im Schlaf geträumt werden, sondern die wir naive Kindheitsträume nennen. Jakobs Traum von der Himmelsleiter von Jusepe de Ribera etwa steht für die erste Form, Johann Heinrich Füsslis „Der Nachtmahr“ für die widerfahrenden Albträume und die Fotografien von Wendy Ewald versuchen die Kindheitsträume aus der amerikanischen Provinz einzufangen. In meinem Vortrag betrachte ich deren bildliche Logik und gehe der Frage nach, welche Erkenntnis- und Erfahrungsdimension des Träumens hier gezeigt werden.
Informationen zu der zehnteiligen öffentlichen Ringvorlesung zum artsprogram-Jahresthema erhalten Sie hier.
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