Einweihung des Kunst-am-Bau-Projektes von Alfredo Jaar und 31. Kunst-Freitag Friedrichshafen
Ablauf:
Eigens für das Graf-von-Soden-Forum am neuen ZF Campus der Zeppelin Universität entwickelte Alfredo Jaar eine Neonskulptur, die ein Zitat aus Johann Wolfgang von Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ ins Zentrum stellt. Das Zitat „Nichts ist höher zu schätzen als der Wert des Tages“ stammt aus einer Passage des Romans, die sich mit dem Sinn des Lebens und der Bedeutung von Kunst und Wissenschaft befasst. Gerahmt wird der Text von Grafiken, die an Diagramme und Determinanten mit Kurvenverläufen erinnern, so dass sich in der Textpassage auch eine Empfehlung für die Einschätzung von Aktienkursen erkennen lässt. Damit bietet der zweifache Documenta-Künstler Jaar neben einem „Carpe-Diem-Appell“ zugleich eine ökonomische Leseweise an. Mit dem Ineinandergreifen von so unterschiedlichen Sinnbezügen wie Börsenberichten und den großen Lebenssinnfragen aus Goethes Bildungsroman, stellt der chilenische Künstler eine Vieldeutigkeit der Welt vor und macht zugleich deutlich, dass sich diese nur dem erschließt, der dazu in der Lage ist, unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen. Das Lichtkunstwerk, das künftig dauerhaft im Forum zu sehen sein wird, verdankt die Zeppelin Universität der großzügigen Schenkung von Siegfried Weishaupt, dem Kunstsammler und Gründer der Kunsthalle Weishaupt in Ulm. Weishaupt ist einer der Gründer der Zeppelin Universität. (Alfredo Jaar und Siegfried Weishaupt werden anwesend sein.)
Außerdem wollen Studenten gemeinsam mit dem Architekturprojekt „raumlaborberlin“ in der „White Box“ gemeinsam mit Flüchtlingen Kunst machen. Bürger sind nicht nur am Kunstfreitag zum Mitmachen eingeladen. Geplant ist auch der zweite Auftritt des „Archiv für soziale Plastik“ von Christof Salzmann und Farbinterventionen von Harald F. Müller.