Ökonomien der Sichtbarkeit

Eine Ringvorlesung zu Schlüsselwerken der Künste

Elfteilige öffentliche Ringvorlesung an der Zeppelin Universität

Bereits Anfang der 2000er Jahre stellte der italienische Philosoph und Aktivist Franco Berardi fest, dass wir in einem Zeitalter leben, das durch eine „Überdosis an Sichtbarkeit“ und einen „Zwang zum Ausdruck“ geprägt sei. Noch vor der Entwicklung von Smartphones und der Verbreitung der Selfie-Praxis diagnostizierte er, dass unsere Welt bestimmt sei von einem Kapitalismus der Zeichen und Bilder.


Die Produktion von Bildern ist seither zu einer allgegenwärtigen Praxis geworden, die das soziale Leben bestimmt und längst nicht mehr in der Hand einzelner Experten liegt. Wir leben offenbar in einer Epoche, in die Weltverhältnisse durch ubiquitär und viral verbreitete Bilder geprägt sind, in der Blogger, Influencer und vor allem Algorithmen den Blick lenken und Social Media-Plattformen zu den einflussreichsten globalen Unternehmen aufgestiegen sind. Aufmerksamkeitsökonomien strukturieren dabei auf neue Weise die globalen Machtverhältnisse und lösen neuartige Verteilungskämpfe aus. Ist das alles möglich, weil Politik, Macht und die Lenkung der Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit heute ein und dasselbe sind? Wie genau unterscheiden sich diese Entwicklungen von früheren Bildstrategien? Wollen wir diese Vorgänge genauer verstehen, so gilt es nicht nur Bildstrategien, sondern auch den Umgang mit Bildern und die gesellschaftlichen Effekte der Verbreitung von Bildern genauer ins Visier zu nehmen.

Am 04. Februar 2020 startet an der Zeppelin Universität eine von Prof. Karen van den Berg und Prof. Jan Söffner organisierte Ringvorlesung, die aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Perspektive die historischen Ökonomien und Ordnungen der Sichtbarkeit erörtert. In diesem Rahmen werden Kunst- und KulturwissenschaftlerInnen den Zusammenhang von Macht, Herrschaft, Präsenz und Sichtbarkeit an beispielhaften Kunstwerken und -projekten zur Diskussion stellen. In zwölf Vorträgen wird das Spektrum dabei von der Antike bis zur Gegenwart reichen.



Die Veranstaltungen im Einzelnen


1 DI 04.02.2020 | ZF Campus | Black Box | 19:15 Uhr
Eröffnung der Ringvorlesung "Ökonomien der Sichtbarkeit"

Prof Dr Jan Söffner (ZU):

Theorie und Ökonomie. Gedanken zu Platon
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2 DI 18.02.2020 | Zf Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Prof Dr Maren Lehmann (ZU):

Sehen, Beobachten, Zeichnen: Versuch über Adolph Menzel

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3 | DI 25.02.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Prof Dr Karin Leonhard (Universität Konstanz):

Schall und Rauch?
Die unsichtbaren Welten des David Baily (1584 - 1657)

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4 DI 03.03.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Dr Joachim Landkammer (ZU):

"An der Musik alleine liegt ihnen nichts". Schumann, Berlioz und das Bilderverbot in der Musik

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5 DI 10.03.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Prof Dr Michael Lüthy (Bauhaus Universität Weimar):

Sich zeigen, sich verschließen - Antinomien der Sichtbarkeit in Manets Malerei

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6 DI 17.03.2020 | ZF Campus | FAB 2.02 | 19.15 Uhr

Dr Jörg Bernardy (Hamburg):

Wie sichtbar und bunt ist das gute Leben?

Über die (Un-) Sichtbarkeit emotionaler Intelligenz, Eudaimonia und Glück

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7 DI 24.03.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Prof Dr Karen van den Berg (ZU):

Damien Hirst und die Abschaffung des Unsichtbaren

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8 DI 31.03.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Christine Frisinghelli (Camera Austria, Graz):

Das Dokumentarische als politische Praxis - im Werk von Ernest Cole, David Goldblatt, Darcy Lange, Jo Spence

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9 DI 7.04.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Prof Dr Hannah Wojciehowski (University of Texas, Austin):

The Hand that Cannot Taste - Conundrums of Mimetic Desire in Shakespeare's a Midsummer Night's Dream

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10 DI 21.04.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Dr Philipp Kleinmichel (ZU):

Die Kunst im Semiokapitalismus - Zur Funktion des Zeichenwerts

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11 DI 28.04.2020 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr

Prof Dr Beatrice von Bismarck (Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig): Pierre Bourdieu und das fotografische Archiv

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Zeit, um zu entscheiden

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