Das artsprogram der ZU lädt am Mittwoch, 29., und Donnerstag, 30. November, alle Interessierten zum Symposium „Angst, Ressentiment, Spaltung“ ein. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops auf dem ZF Campus der ZU im Fallenbrunnen geht es um Gefühle, Grammatiken und Bildwelten, die populistischem Gedankengut und Autoritarismus zugrunde liegen und gewaltvolle gesellschaftliche Spaltungen provozieren. Referentinnen sind die Philosophin Eva von Redecker, die Künstlerin Candice Breitz, die Schriftstellerin Asal Dardan und die Kuratorin Maria Hlavajova.
Sind soziale Mobilität und Aufstiegsversprechen Systemfehler westlicher Demokratien? Verursachen sie jene sozialen Pathologien, die in der gegenwärtigen historischen Konstellation nun immer deutlicher hervortreten? Wie hängen Aufstiegsversprechen, Neo-Autoritarismus, Vorstellungen von Besitzansprüchen, Rassismus und Sexismus zusammen? Was triggert jene Polarisierungsdynamiken, die gegenwärtig auch innerhalb von sozialen Bewegungen zu Tage treten? Diesen und weiteren Fragen geht das Symposium „Angst, Ressentiment, Spaltung“ nach.
Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchten die Expertinnen aus Wissenschaft, Kunst und Aktivismus beleuchten, welche Instrumente und Mittel derzeit im Kunstfeld und in kunstbezogenen antifaschistischen und antirassistischen Protestbewegungen entstehen und welche Rolle diese Instrumente im Kampf gegen eine Gesellschaftsform spielen könnten, die sich auf Hass, Ressentiment und Othering stützt. Welche Geschichten, Bilder und Handlungsformen werden von Aktivistinnen und Aktivisten sowie Künstlerinnen und Künstlern für ein Zusammenleben ohne Faschismus entwickelt? Welche Analyseinstrumente bieten die Kunst und Wissenschaft in diesem Zusammenhang? Und wo stehen sich die Akteurinnen und Akteure in Wissenschaft, Kunst und Aktivismus im Wege? In Vorträgen, Diskussionen und Workshops soll zur Reichweite forschender, solidarisierender oder kämpferischer Praktiken gearbeitet werden.
Das Symposium „Angst, Ressentiment, Spaltung“ findet in deutscher und englischer Sprache statt. Es ist Teil des gemeinsam vom artsprogram und dem Zentrum für Kulturproduktion an der ZU initiierten Jahresthemas „Being Wrong“ und wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der Sparkasse Bodensee und der Fränkel-Stiftung.
Unabhängig von der Teilnahme am Symposium können das Künstlergespräch mit Candice Breitz am Mittwoch, 29. November, um 19.30 Uhr und der Vortrag von Eva von Redecker zum Thema „Phantombesitz oder geteiltes Leben“ am Donnerstag, 30. November, um 19 Uhr besucht werden.
Anmeldung und weitere Informationen unter zu.de/angst-ressentiment-spaltung