21.09.2018

Schlüsselindustrien der Bodenseeregion erwarten durch Digitalisierung vorteilhafte Entwicklung

Die Digitalisierung wird in vielen Wirtschaftszweigen in Deutschland als Bedrohung gesehen. Anders in den Schlüsselindustrien der Bodenseeregion: Rund 80 Prozent der befragten Unternehmen der Automobil-, Maschinenbau- und IT-Branche erwarten für sich und ihre Geschäftsmodelle dadurch eine vorteilhafte Entwicklung. Zugleich aber sehen sie sich vor erheblichen Herausforderungen vor allem im Bereich des Personalwesens und der Cybersicherheit gestellt. Das geht aus einer soeben veröffentlichten Studie der ZU hervor.


„Ziel der Studie ist die Schaffung einer wissenschaftlich fundierten Wissensgrundlage über den digitalen Wandel in Unternehmen der Bodenseeregion“, erklärt Prof. Dr. Josef Wieland, Direktor des für die Studie verantwortlichen Leadership Excellence Institute Zeppelin (LEIZ), den Hintergrund. Sie thematisiere den durch die digitale Transformation eingeleiteten Strukturwandel wie auch die damit einhergehenden Herausforderungen und solle dazu beitragen, eine ökonomisch wie ökologisch nachhaltige Entwicklung zu sichern. Wieland: „Die ZU als eine global ausgerichtete und am Bodensee verankerte Privatuniversität wird dabei als Ort der Zusammenkunft dienen. Denn Kooperation und Vernetzung werden zu Kernkompetenzen in Zeiten digitaler Transformation.“


In der qualitativen „Evaluierungsstudie zum Stand der digitalen Transformation in den Unternehmen der Bodenseeregion“ in Zusammenarbeit mit SAP (Standort Markdorf) hat das siebenköpfige Forschungsteam des LEIZ seit Anfang März eine Bestandsaufnahme der Schlüsselindustrien der Bodenseeregion vorgenommen. Grundlage bilden 31 einstündige Interviews mit Managern von Unternehmen in der deutschen und Schweizer Bodenseeregion. 84 Prozent der Befragten, die von den Unternehmen als Ansprechpartner ausgewiesen wurden, sind Geschäftsführer oder in der oberen Leitungsebene des Unternehmens angesiedelt. 26 der 31 Unternehmen haben ihren Sitz in den Landkreisen Bodenseekreis und Ravensburg, weitere untersuchte Regionen waren Lindau, Konstanz, St. Gallen und das Oberallgäu. Die zentralen Fragestellungen der Studie umfassen das Verständnis von digitaler Transformation, deren unternehmensinterne Umsetzung sowie ihre Auswirkungen über die Unternehmensgrenzen hinaus. Ziel war es, einen möglichen Wandel in Unternehmensstrategien und Geschäftsmodellen sowie aktuelle Herausforderungen zu erfassen.


„Die Ergebnisse haben uns in dieser Deutlichkeit teils selbst überrascht“, sagt Josef Wieland. So antworteten auf die Frage „Wird Ihnen die digitale Transformation eher Vorteile oder eher Nachteile bringen?“ 80 Prozent der befragten Unternehmen, sie würden Vorteile für sich und ihre Geschäftsmodelle erwarten. Nur 20 Prozent sahen Nachteile auf sich zukommen. Die Feststellung „Die digitale Transformation hat für unsere Branche eine hohe Bedeutung“ teilten gar 100 Prozent der Befragten.


So sehr die digitale Transformation bei den Unternehmen in der Bodenseeregion mit Zuversicht verbunden ist, so sehr sehen diese aber damit auch große Herausforderungen auf sich zukommen. Laut der Studie wird von noch fast keinem der befragten Unternehmen Künstliche Intelligenz eingesetzt und betriebsintern genutzt. Eine weitere Herausforderung bildet das Personalwesen: die Mitarbeitenden mitzunehmen und weiterzubilden sowie zugleich den vermehrten Bedarf an technologienahen Fachkräften sicherzustellen. Hinzu kommt das Thema der Cybersicherheit: das Unternehmen und deren Kunden wirksam vor Datenmissbrauch zu schützen. Und schließlich die Frage der digitalen Unterstützung im Nachhaltigkeitsmanagement.


Vorgestellt wurde die Studie anlässlich der ersten und gemeinsam von LEIZ und SAP ausgerichteten Bodensee-Konferenz „Digitaler Wandel – Herausforderungen, Gestaltung, Leadership“ an der ZU. Die Konferenz war zugleich Startsignal für den Aufbau eines Bodensee-Innovationsclusters. Es soll unter Federführung des LEIZ Unternehmen, Forschungseinrichtungen und andere relevante Beteiligte der Region zusammenführen, die in der Studie benannten Themenfelder bearbeiten und die Zukunftsfähigkeit hochindustrialisierter Standorte fördern.


Die Studie zum Download unter zu.de/bic

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