Energie.Wende.Punkt.

Summer School für Energiewendegestalter*innen in der Bodenseeregion

04. - 08.06.2018, ZU Campus Seemooser Horn

Fallgeber*innen

Thema 1: Energieverantwortung und Integration

Dorothea-Hose-Groeneveld | Energie-und-Klimaschutzmanagerin | Friedrichshafen


Fallgeber*innen: Energie- und Klimaschutzmanagement Landratsamt Bodenseekreis, Klimaschutz Gemeindeverband Mittleres Schussental und Klimaschutz Landratsamt Ravensburg

Für geflüchtete Menschen ist der sparsame Umgang mit den bereitgestellten Ressourcen aus ihrem bisherigen Lebensalltag oft kein Thema. Wer um sein Leben fürchtet, kein Dach über dem Kopf hatte und die Beschaffung der täglichen Nahrung im Vordergrund stand, kann mit den Begriffen „Stoßlüftung statt Kippfenster“ und „Bedienung eines Thermostatventils“ nichts anfangen. Aus Sicht des Kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagements ist aber dennoch der Energieverbrauch in den Unterkünften und Wohnungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Dies kann einerseits durch technische Vorrichtungen gesteuert werden. Auf der anderen Seite jedoch stehen die Nutzer, die für das Thema sensibilisiert werden müssen. Wie kann man also vermitteln, dass Energie ein kostbares Gut ist?

Gesucht werden sowohl Ansätze/Konzepte für die Vermittlung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Energie für die Zielgruppe der Geflüchteten als auch sinnvolle technische Möglichkeiten, um den Ressourcenverbrauch in den Unterkünften zu reduzieren.

Thema 2: Ernährung & Landwirtschaft

Johanna Schabert | Zukunftsbüro ZU


Fallgeber*innen: Zukunftsbüro der Zeppelin Universität, Mensa Leitung Zeppelin Universität, regionale Landwirtschaftsakteur*innen | Friedrichshafen, Deutschland

Lebensmittel, die auch vor Ort verfügbar wären, werden um die halbe Welt bis zu ihren Konsument*innen geflogen. Sogenannte “Super Foods”, deren Superkräfte in Anbetracht ihrer Ökobilanz mehr als fragwürdig sind, erfahren derzeit einen Hype. Supermärkte quillen über von einem Angebot exotischer Früchte, während Vielfalt und Vorteile der einheimischen Gemüse- und Getreidesorten vernachlässigt werden. Der Fokus auf “Regionalität” und “Saisonalität” leistet somit einen Beitrag dazu unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Gleichzeitig erfreut er auch unseren Gaumen, denn leckeres und gesundes Essen gibt es nicht nur aus Übersee. Eine Umstellung der Zubereitungs- und damit der Ernährungsweisen scheitert häufig an fehlendem Wissen oder der Verfügbarkeit über bestehende Alternativen. Über welche regionalen Gemüsesorten verfügt die Bodenseeregion? Wann gibt es erntefrische Äpfel? Welche Lieferanten aus der Region kommen für uns in Frage?

Daher soll am Beispiel des “hauseigenen” Mensabetriebs der Zeppelin Universität ein Konzept entwickelt werden, dass sich auf regionalen und saisonalen Konsum fokussiert und diese Neuerung gleichsam nach innen und außen kommuniziert. Denn eine erfolgreiche Umsetzung des neuen Konzepts schließt mit ein, Vorurteile und Halbwissen auszuräumen und alle Beteiligten in Kenntnis über ihre Konsumweisen und deren Konsequenzen zu setzen.
Für diesen Fall sind aufschlussreiche Exkursionen und Zusammentreffen mit Akteur*innen geplant, die ihre Perspektiven auf die Thematik erläutern sowie Einblicke in ihr Handeln geben.

Wir freuen uns darauf mit Euch gemeinsam an diesem Fall zu arbeiten!
Euer Zukunftsbüro

Thema 3: Energieautonomie & Bauen

Michael Braun | Energieinstitut Vorarlberg


Fallgeber*innen: Energieautonomie und Energieinstitut Vorarlberg | Bregenz, Österreich

Eigentümergemeinschaften von Mehrwohnungshäusern wollen oftmals zum einen kostengünstig und zum anderen energieeffizient und klimafreundlich bauen, stehen aber vor dem Problem, aus einer großen Menge an technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Informationen die beste Entscheidung zu treffen.

Erschwert werden die Entscheidungen –auch für Planer und Fachleute- durch stetige Neuerungen: bspw. waren bisher PV-Anlagen zur Stromerzeugung vor allem auf Einfamilienhäusern und nur selten auf Mehrwohnungshäusern zu finden. Gründe hierfür waren neben technischen Herausforderungen vor allem rechtliche Hürden, die es den Bewohnern nahezu unmöglich machten, sich zusammenzuschließen und auf Mehrwohnungshäusern gemeinschaftlich eine Photovoltaikanlage zu errichten, um den Strom selbst zu nutzen. Die neue Möglichkeit der gemeinschaftlichen Erzeugung bringt neue Herausforderungen besonders in der Messung und Abrechnung mit sich, die auch die lokalen Netzbetreiber betreffen.

Dem Summer School Team werden als fiktive Eigentümergemeinschaft Unterlagen zur Verfügung gestellt, gemeinsam mit der Problemstellung: Wie kann man damit am besten umgehen und gute Entscheidungen ableiten? Wie lässt sich in einem Mehrfamilienhaus ein Mieterstrommodell umsetzen? Wie kann man E-Mobilität und Batteriespeicher (Lademanagement in der gemeinsamen Tiefgarage des Mehrwohnungshauses) dabei integrieren?


https://www.energieinstitut.at

Thema 4: Digitalisierung der Energiewende

Aurelia Ullrich-Schneider | Matyas Scheibler | Regionalentwicklung Vorarlberg eGen | Telesis Entwicklungs- und Management GmbH


Fallgeber*innen: Telesis Entwicklungs- und Management GmbH i.A. der Regionalentwicklung Vorarlberg

Dieser Fall beschäftigt sich mit der Einführung des CESBA Alps online-Tools zur normalisierten Vermessung der nachhaltigen Entwicklung unterschiedlicher Regionen im Alpenraum. Die Pilotregion ist der Ost-Bodensee, das Leiblachtal, nördlich von Bregenz. Hier werden Vermessungskriterien (s.g. KPIs, Key Performance Indicators, insges. 17+12), z.B.: Primärenergieverbrauch, Anteil Erneuerbare E. u.a. relativiert zu sozial/wirtschaftlichen Indikatoren gesammelt, eingegeben und für den Vergleich visuell aufbereitet.

Die Energiewende ist ein sozioökonomischer Prozess auf Basis vorhandener Technologie. „Es ist alles schon da, wir müssen es nur mehr einsetzen, anwenden, uns d’rauf einstellen!“ Der Umstellungsprozess kann regional vermessen, und transnational verglichen, werden. Das im Zentrum der Fragestellung stehende CESBA Alps-Tool kann für diesen KVP d a s EU-weit adaptierte Standardwerkzeug werden. Dabei stellen sich u.a. folgende Fragen; Kann es das wirklich? Welche rechtliche und organisatorische Einbettung braucht es dafür?


http://www.alpine-space.eu/cesba-alps

Thema 5: Energieatlas Baden-Württemberg

Fallgeber*innen: LUBW | Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

Der Energieatlas Baden-Württemberg ist ein gemeinsames Internet-Portal des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der LUBW. Seit Dezember 2015 sind unter www.energieatlas-bw.de digitale Kartenübersichten, Daten und Hintergrundinformationen zu Erneuerbaren Energien und der Energiewende zu finden. Zusätzliche Informationen, Auswerte- und Downloadmöglichkeiten der Daten stehen im erweiterten Daten- und Kartenangebot des Energieatlas zur Verfügung.
Mit dem Energieatlas wurde eine Plattform geschaffen, die zum Ziel hat einen Überblick über die grundsätzlichen Nutzungsmöglichkeiten und potenziale von erneuerbaren Energien zu geben und den Stand der Energiewende in Baden-Württemberg aufzuzeigen. Durch die Darstellung von Möglichkeiten effizienter Energieverwendung anhand von Praxisbeispielen mit Vorbildfunktion sollen außerdem Anregungen zum Mitmachen geschaffen werden. Der Energieatlas möchte alle Akteure im Energiebereich, zum Beispiel die öffentliche Hand, private Haushalte, Unternehmen, Handwerker oder auch Forscher im Land ansprechen. Mit seinem landesweiten Überblick werden Energieberatern, Planern und interessierten Akteuren Hintergrundinformationen und Handreichungen angeboten. Lokale, kommunale und regionale Planungen können damit aber nicht ersetzt werden.
Wir stellen uns die Frage, ob der Energieatlas wie er sich heute darstellt die oben genannten Ziele erfüllt. Es soll gemeinsam erarbeitet werden, wie diese Ziele erreicht werden können, welche Maßnahmen hierfür zielführend wären und wie der Energieatlas bekannter gemacht werden kann.

Zeit, um zu entscheiden

Diese Webseite verwendet externe Medien, wie z.B. Karten und Videos, und externe Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Dabei werden auch Cookies gesetzt. Die Einwilligung zur Nutzung der Cookies & Erweiterungen können Sie jederzeit anpassen bzw. widerrufen.

Eine Erklärung zur Funktionsweise unserer Datenschutzeinstellungen und eine Übersicht zu den verwendeten Analyse-/Marketingwerkzeugen und externen Medien finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.