Das Einfache als Aufgabe
In
seiner Spätzeit propagiert Heidegger eine "Phänomenologie des
Unscheinbaren", des Geringen und dessen, was sich in seinem Aufscheinen
auch in sich entzieht. Diese Annäherung an die Dinge ist von Rilke
vorgegeben, der das Geheimnis der Dinge in ihrem Da-sein verortet. Von
Rilke aus führt ein direkter Weg zu Cézanne, Hier wird für Heidegger das
Einfache geradezu zu einer nicht nur ästhetischen, sondern ethischen
Aufgabe. Wir haben, so die Diagnose, in der westlichen Welt kein
eindeutiges, gemeinsames einfaches Verhältnis zur Wirklichkeit und zu
uns selbst mehr. Heidegger hat deshalb verstärkt das Gespräch mit dem
ostasiatischen Denken gesucht. Heute finden sich Wiederaufnahmen dieses
Themas zum Beispiel bei Dichtern wie Peter Handke, auf den abschließend
wenigstens kurz eingegangen werden soll.