Heute ist
die Studie „Public Pay Studie 2022: Top-Managementvergütung öffentlicher
Unternehmen, Perspektiven für digitale Governance und nachhaltige Vergütungsstrukturen
(P-Pay)“ erschienen. Die
Studie steht hier auf der Lehrstuhlseite zum Download zur Verfügung.
Unten finden Sie zusätzlich Zitate von Prof. Dr. Ulf Papenfuß für die Presse.
Die
Vergütung von Top-Managementmitgliedern öffentlicher Unternehmen ist ein
zentraler Faktor für nachhaltige Daseinsvorsorge und Vertrauen in den Staat.
Sie gilt als Kristallisationspunkt einer guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung
bzw. Corporate Governance. Im Wettbewerb um die besten Köpfe für den
öffentlichen Sektor hat die Vergütung von Top-Managementmitgliedern öffentlicher
Unternehmen – maßgebliche Unternehmenslenker:innen und auch relevante
Gesellschafts- und Demokratiegestalter:innen – besondere Bedeutung.
Die Public Pay Studie 2022 untersucht aktuelle Muster bei der Höhe, Ausgestaltung und Offenlegung der Top-Managementvergütung öffentlicher Unternehmen und zeigt Perspektiven für nachhaltige Vergütungsstrukturen und digitale Governance auf. Die vorliegende Studie untersucht 6.839 öffentliche Unternehmen der Städte mit über 30.000 Einwohner:innnen, der Landkreise sowie von Bund und Ländern in Deutschland. In die Studie eingegangen sind Vergütungsdaten von 2.061 Top-Managementmitgliedern aus 1.140 öffentlichen Unternehmen für das aktuell verfügbare Geschäftsjahr 2020. Die Studie liefert eine einzigartige Informationsgrundlage und einen fundierten Orientierungsrahmen zur Unterstützung von Vergütungsplanungen/-entscheidungen im Alltag. Die Befunde zeigen, dass 42,3 Prozent der Top-Managementmitglieder eine Vergütung von weniger als 150.000 Euro erhalten. Zwischen 150.000 Euro und 300.000 Euro erhalten 40,7 Prozent und über 300.000 Euro erhalten demnach 17,0 Prozent. Über 500.000 Euro bekommen immerhin 3,8 Prozent. Weiterhin liefert sie eine wegweisende Grundlage für weitere Reformentwicklungen bei Gesetzen und in Public Corporate Governance Kodizes und für den gesellschaftlichen Diskurs. Übergreifend möchte die Studie zur Weiterentwicklung einer faktenbasierten und wertorientierten Entscheidungs- und Transparenzkultur im öffentlichen Sektor und Chancengerechtigkeit beitragen. Neben der berechtigten Kritik an einigen Dingen, sollten wir auch nicht vergessen die vielen positiven Beispiele explizit zu loben. Wir haben auch viele Positivbeispiele identifiziert, an denen für die weiteren Entwicklungen angenüpft werden kann.
Die Public Pay Studie ist als Langfristvorhaben konzipiert und wird im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts des Lehrstuhls für Public Management & Public Policy und LAB & Company jährlich erscheinen. Zur Unterstützung der Praxis und zur Realisierung von Forschungszielen ist ein Zusammenwirken von universitärer Forschung mit wissenschaftlicher Methodenkompetenz und Praxiskompetenzen und -erfahrungen in der Diskussion um angemessene Vergütung von Top-Managementmitgliedern öffentlicher Unternehmen und Vergütungstransparenz besonders relevant und chancenreich.
Vielen
Dank an unseren Kooperationspartner
LAB& Company für die Förderung der Studie,
den fachlich wie menschlich sehr guten Austausch und die Begleitung der
Diskussion in der Praxis.
Die
Studie steht hier zum Download zur Verfügung.
Über die Studie wurde bereits in Leitmedien wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sowie der Zeitung für Kommunalwirtschaft (ZfK) berichtet.
Zitate von Prof. Dr. Ulf Papenfuß für die Presse:
„Spitzenkräfte
mit besonderen Fähigkeiten für das öffentliche Gemeinwesen sollen angemessen
vergütet werden und einer eventuellen Neiddebatte sollte entschieden
entgegengetreten werden. Wie für börsennotierte Unternehmen und in Public
Corporate Governance Kodizes vorgesehen sollte die Vergütung aber in einer
Vergleichsgruppe faktenorientiert begründet werden.“
„Bei der Vergütungstransparenz wäre es aufgrund der aktuellen Diskussion um die Vorkommnisse beim öffentlichen Rundfunk wie beim RBB sowie der Diskussion um Vertrauen in den Staat und öffentliche Institutionen nun bei öffentlichen Unternehmen folgerichtig, überall zeitnah zu handeln. Auch viele Akteure in der Politik haben sich in der letzten Zeit in den Medien sehr offensiv für Vergütungstransparenz bei öffentlichen Unternehmen ausgesprochen. Es wäre politisch konsequent, den Worten in der Diskussion um Vertrauen nun auch schnell Taten folgen zu lassen. Zur Realisierung der von der Politik formulierten Ziele ist nach den Befunden in jedem Bundesland ein Transparenzgesetz und in jeder Gebietskörperschaft ein Public Corporate Governance Kodex erforderlich.“