23.05.2022

Symposium - Angst, Ressentiment, Spaltung

Zwischen Kunst, Wissenschaft und gesellschaftlichem Engagement

29. - 30. November 2023

Angst, Abscheu und Ressentiment sind die negativen Emotionen, aus denen populistisches Gedankengut und Autoritarismus erwachsen, schreibt die Soziologin Eva Illouz in ihrem jüngsten Buch „Undemokratische Emotionen“. Gerade in Zeiten wachsender rechtpopulistischer Bewegungen, wachsendem Antisemitismus und Islamophobie wird immer deutlicher, dass diese pathologischen Gefühle Demokratien nicht äußerlich sind. Vielmehr sind dies Emotionen, die immer schon im Inneren sozial mobiler moderner Demokratien wirksam waren und diese zugleich von innen heraus aushöhlen. Sie nähren sich aus dem drohenden Verlust von Privilegien und der Gefahr sozialen Abstiegs. Und sie formen Subjekte und imaginierte Gemeinschaften, die aus diesen negativen Emotionen Besitzansprüche und vermeintliche Sonderrechte auf bestimmte soziale Räume und Lebensformen ableiten - ein Phänomen, das die Philosophin Eva von Redecker „Phantombesitz“ nennt.


Sind soziale Mobilität und Aufstiegsversprechen also die Systemfehler westlicher Demokratien? Verursachen sie jene sozialen Pathologien, die in der gegenwärtigen historischen Konstellation nun immer deutlicher hervortreten? Wie hängen Aufstiegsversprechen, Neo-Autoritarismus, Vorstellungen von Besitzansprüchen, Rassismus und Sexismus zusammen? Was triggert jene Polarisierungsdynamiken, die gegenwärtig auch innerhalb von sozialen Bewegungen zu Tage treten?


Das von Studierenden der Zeppelin Universität co-kuratierte deutsch- und englischsprachige Symposium befasst sich in Vorträgen, Gesprächen, Workshops mit Gefühlen, Praktiken und Bildwelten, die populistischem Gedankengut und Autoritarismus zugrunde liegen und gewaltvolle gesellschaftliche Spaltungen provozieren. Beitragende sind die Philosophin Eva von Redecker, die Künstlerin Candice Breitz, die Schriftstellerin Asal Dardan und die Kuratorin Maria Hlavajova. Diese diskutieren hier in unterschiedlichen Formaten über die Bedeutung von Bildpraktiken und die Rolle, die Kunstinstitutionen, ästhetische Erfahrungen und aktivistische und soziale Praktiken im Kontext der Auseinandersetzung mit Hass und Ressentiment spielen oder spielen könnten.


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