Nico Stehr

Wissenskapitalismus

Es klingt wie ein Klischee und ist in der Tat eine Binsenweisheit: Wir leben nicht erst seit und wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie in einer neuen Epoche. Die seriöse Diagnose der neuen Epoche kommt aus dem Gebiet der Soziologie. Es ist die Vorstellung, dass moderne Gesellschaften zunehmend umfassende Wissensgesellschaften sind. Präziser formuliert: Moderne Wissensgesellschaften nehmen die Gestalt des Wissenskapitalismus an. Die rechtliche Eingrenzung der Verbreitung von Wissen durch die nationale und internationale Rechtsetzung ist der Hebel, der die Transformation der Wissensgesellschaft in einen Wissenskapitalismus ermöglicht. Hierbei spielt das TRIPS-Abkommen (Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights – handelsbezogene Aspekte der Rechte an geistigem Eigentum) eine entscheidende Rolle.


Der Wissenskapitalismus markiert eine klare historische Abgrenzung. Obwohl es sich beim Wissenskapitalismus in erster Linie um eine wirtschaftliche Entwicklung handelt, besteht der begründete Verdacht, dass die neuartigen digitalen Giganten, die den Fahrersitz des Wissenskapitalismus einnehmen, erhebliche Auswirkungen auf die soziale Struktur und die Kultur der modernen Gesellschaft haben. Dennoch ist – angesichts der drängenden gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit – eine zukunftsfähige und nachhaltige Gesellschaft, die keine breit aufgestellte Wissensgesellschaft ist, kaum vorstellbar. Die komplexen kulturellen, sozio-ökonomischen, ökologischen und politischen Probleme der modernen Gesellschaft als Wissenskapitalismus werden in dieser Studie im Detail analysiert.


Nico Stehr: „Wissenskapitalismus“, Verlag Velbrück Wissenschaft, Weilerswist-Metternich, 450 Seiten, ISBN 978-3-95832-289-9

Wissenskapitalismus
Zeit, um zu entscheiden

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