Maren Lehmann, Markus Heidingsfelder

Corona

Weltgesellschaft im Ausnahmezustand?

Ein Virus dominiert weltweit die Kommunikationsströme. „Corona“ ist von gesamtgesellschaftlicher Relevanz, das Kennzeichen jeder Krise. Nicht nur die Körper sind infiziert, auch die Gesellschaft ist es. Ein Zwang zum Urteilen und Handeln unter Zeitnot, eine unbestimmte Verpflichtung zur Aktion setzt Politik, Wirtschaft, Massenmedien und nicht zuletzt die Wissenschaft unter Druck. Man könnte von einer sozialen Immunantwort der Gesellschaft sprechen, einem Krisenmanagement, das unterschiedliche kommunikative Anschlüsse organisiert; Anschlüsse, die zum Virus ein Verhältnis suchen.


Da es in der modernen Gesellschaft keine Zentralinstanz mehr gibt, die grundlegende Direktiven festlegt, bildet jeder der gesellschaftlichen Teilbereiche andere Antikörper aus. „Corona“ ist für die Politik etwas anderes als für die Wirtschaft, für die Religion etwas anderes als für die Wissenschaft. Allerdings ist die Corona-Krise nicht nur ein Ausnahmezustand, der zwei unterschiedliche Strukturen miteinander konfrontiert: die gewohnten, die wir alltäglich als „normal“ empfinden, und jene des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen, die diese unterbrechen. Die Corona-Krise ist auch ein Anlass, jenseits globaler Lieferketten über die eigene Identität nachzudenken. Wir können sie als Übung begreifen, denn ähnliche und vielleicht tödlichere Infektionskrankheiten können jederzeit neu auftreten. Sie finden in der Struktur der Weltgesellschaft beste Bedingungen vor. Hat Corona sie womöglich für immer verändert?


Vorliegender Sammelband ist der Versuch, dem öffentlichen Interesse an wissenschaftlichen Resultaten ohne Verlust an Komplexität und Sinngenauigkeit gerecht zu werden. Er bringt das Nachdenken über die Pandemie in Form eines interdisziplinären Projekts auf die Höhe der gesellschaftlichen Praxis: Soziologie, Philosophie, Psychologie, Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin und andere wissenschaftliche Programme leuchten die unterschiedlichen Dimensionen des „Gegenstands“ aus, um der übergreifenden Fragestellung gerecht zu werden, die das Virus für unsere Gesellschaft darstellt.


Maren Lehmann, Markus Heidingsfelder: „Corona – Weltgesellschaft im Ausnahmezustand?“, Verlag Velbrück Wissenschaft, Weilerswist-Metternich, 364 Seiten, ISBN 9783958322370


Der Beitrag auf ZU|Daily

Man nehme unterschiedliche Disziplinen und leuchte unterschiedliche Dimensionen aus, um der übergreifenden Fragestellung gerecht zu werden, die das Coronavirus für unsere Gesellschaft darstellt. Heraus kommt das Buch „Corona – Weltgesellschaft im Ausnahmezustand?“, herausgegeben von ZU-Professorin Maren Lehmann und dem Medientheoretiker, Filmemacher und Publizisten Dr. Markus Heidingsfelder. Ein Gespräch.

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Corona
Zeit, um zu entscheiden

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