Wer schon einmal ein Fußballspiel in einem größeren Stadion erlebt hat, kennt die Stimmung, die vor allem von den Tribünen ausgeht, auf denen die echten Fans ihre Mannschaften anfeuern. Hans Ulrich Gumbrecht – bekennender Anhänger von Borussia Dortmund und einer der großen Literaturwissenschaftler und Romanisten unserer Zeit – geht diesem Phänomen in Crowds auf eindringliche Weise nach. Während die Masse in der Politik einen eher zweifelhaften Ruf genießt – wird sie doch für gewöhnlich für leicht steuerbar gehalten –, erkennt Gumbrecht in den Fankurven ein Potential zu ihrem Lob. Eigene Erfahrungen vor allem mit der Dortmunder Südtribüne, der größten ihrer Art in Europa, haben Gumbrecht gezeigt, dass unbedingtes Anfeuern des eigenen Teams keineswegs übergeordnete Solidarität mit den gegnerischen Fans ausschließt. Crowds stellen eine eigene Intensität dar, die nach einem Essay ruft.
Hans Ulrich Gumbrecht: „Crowds – Das Stadion als Ritual der Intensität“, Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main, 154 Seiten, ISBN 978-3-465-04385-0
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Jeder, der zum ersten Mal ein voll besetztes Stadion betritt, spürt die mitreißende Atmosphäre, die von den Massen ausgeht. Doch auch nach unzähligen Besuchen von Großsportereignissen fällt es schwer, die passenden Worte dafür zu finden, was in einem Stadion überhaupt vor sich geht. ZU-Gastprofessor für Literaturwissenschaften und Sportfanatiker Hans Ulrich Gumbrecht versucht genau das in seinem aktuellen Buch „Crowds – Das Stadion als Ritual von Intensität“.
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