Die Soziologie hat den steilen Aufstieg der Hirnforschung, der mit dem Aufkommen neuer bildgebender Verfahren seinen Ausgang nahm, bislang eher zögernd beobachtet. Eine soziologische Theorie des Gehirns fehlt, ähnlich wie die Schwerkraft oder den Sauerstoff setzte man das Vorhandensein dieses Organs einfach voraus. Ausgehend von den Berührungspunkten in den Überlegungen, die Autoren wie Heinz von Foerster, Humberto Maturana und Niklas Luhmann zu geschlossenen Systemen anstellten, lässt sich Dirk Baecker nun erstmals auf dieses interdisziplinäre Wagnis „hart an der Grenze der Kompetenzüberschreitung“ ein. Man könne, so Baecker, die Neuropublizisten, die aus fragwürdigen Forschungsergebnissen noch fragwürdigere Konsequenzen für den Reformbedarf von Schulen, Gerichten, Sendeanstalten und Internetdiensten ableiten, schließlich nicht ungestraft aus den Augen lassen.
Dirk Baecker: „Neurosoziologie. Ein Versuch“, Berlin: Suhrkamp Verlag, 2014, 262 Seiten, ISBN: 978-3-518-26052-9, EAN: 9783518260524
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Was passiert, wenn sich ein Kulturtheoretiker an einem Buch über Neurosoziologie versucht? Das Ergebnis ist das neue Werk von ZU-Prof. Dr. Dirk Baecker. Und in diesem geht es zwischen Mensch, Technik, Kultur und Umwelt hoch her.
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