Transkulturalität ist einer der Leitbegriffe, die im Zentrum der Arbeit des LEIZ stehen. So geht es beim Forschungsprojekt „Transcultural Caravan“ um die Entwicklung gemeinsamer Interessen und Werte, um globalen Führungsherausforderungen des 21. Jahrhunderts wirksam zu begegnen. Teil dieses Projekts sind unter anderem die Transkulturellen Forschungsgruppen. Eine davon hat nun eine zehntägige Exkursion nach Uganda angetreten, um die Arbeit der Hope Development Initiative | HDI aus wissenschaftlicher Perspektive zu dokumentieren. Dieses Sozialunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem die Situation von Frauen im Amolatar District in Norduganda durch Reisanbau zu verbessern.
Transkulturelle Forschungsgruppe in Uganda: LEIZ-Wissenschaftler Dominik Fischer (hinten, l.) und HDI-Gründerin Dr. Agnes Atim Apea (Mitte, 5. v. r.) mit Studierenden und Alumni der ZU, ugandischen Forschenden sowie Mitgliedern und Mitarbeitenden der HDI.
Ausgangspunkt der Forschungsreise war der Vortrag der HDI-Gründerin Dr. Agnes Atim Apea auf dem Transcultural Leadership Summit 2017 an der ZU – mit Länderfokus auf Subsahara-Afrika. Daran anschließend hat sich die Idee für die weitere Zusammenarbeit im Rahmen einer Transkulturellen Forschungsgruppe ergeben. „Das Format der Transkulturellen Forschungsgruppen bietet jungen Forschenden mit unterschiedlichen kulturellen und fachlichen Hintergründen eine Plattform zum Lernen, bei der jeder einzelne Forschende einen besonderen Beitrag zur gesamten Fragestellung leistet“, sagt LEIZ-Direktor Professor Dr. Josef Wieland. „Gemeinsam mit dem Summit können wir damit das umsetzen, was wir uns mit unserer Strategie der ‚GlobalStudies‘ zum Ziel gesetzt haben: Lehre, Forschung und Vernetzung erhalten so eine transkulturelle Dimension.“
Unter der Leitung des LEIZ-Wissenschaftlers Dominik Fischer verbrachten nun insgesamt acht Studierende und Alumni der ZU zehn Tage in Uganda, um vor Ort gemeinsam mit ugandischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden zu forschen. Ziel der internationalen wie interdisziplinären Forschungsgruppe war es, Fragen der transkulturellen Zusammenarbeit und der damit verbundenen Einflussfaktoren und Prozesse in der Arbeit der HDI zu ergründen. Das Sozialunternehmen unterstützt Farmerinnen im ländlichen Norduganda dabei, ihr volles Potential auszuschöpfen: Basierend auf den Werten der lokalen Gemeinden und ihrem eigenen Engagement werden Möglichkeiten geschaffen, durch Reisanbau unternehmerisch tätig werden.
Nach der Ankunft in Kampala besuchte die Gruppe das Büro von Dr. Agnes Atim Apea, bevor die Reise in die ländlichen Gebiete des Distrikts Amolatar weiterführte, wo die hauptsächliche Arbeit der HDI stattfindet. Innerhalb der Communities führten die Forschenden Interviews mit Mitgliedern und Mitarbeitenden der HDI sowie lokalen Stakeholdern unter anderem aus Politik und Zivilgesellschaft. Aufbauend auf Feldstudien, Experteninterviews und Beobachtungen sollten Merkmale und Determinanten der Transkulturalität im Kontext von Politik, Kunst, Social Entrepreneurship, Kultur, Identität, Digitalisierung, Wirtschaft und Führung beschrieben und analysiert werden.
Nach der Rückkehr in die ugandische Hauptstadt traf die Gruppe Expertinnen und Experten, so etwa Vertreterinnen und Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kampala oder der United Nations Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women. Ein Höhepunkt des Forschungsaufenthaltes war das Symposium an der Makarere University mit mehr als 60 Teilnehmenden. Während Dr. Agnes Atim Apea in ihrem Vortrag über die Arbeit der Initiative sprach, stellte Dominik Fischer das Konzept der Transkulturalität vor und erläuterte dabei, wie transkulturelles Lernen an der ZU vermittelt und umgesetzt wird. Im Rahmen des Symposiums folgten weitere Fachvorträge von ugandischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Inputs von Studierenden.
„Alle Teilnehmenden der Forschungsreise waren von den außergewöhnlichen Erfahrungen beeindruckt und konnten im Anschluss umfangreiche Datenerhebungen vorweisen“, berichtet Fischer. Und er ergänzt: „Diese Daten werden nun ausgewertet und dokumentiert, die Ergebnisse der Studien werden anschließend in Seminaren sowie in einem Symposium am 7. November diskutiert.“ Dieses Symposium ist zugleich das Pre-Event des am 8. und 9. November an der ZU stattfindenden Transcultural Leadership Summit 2018 – diesmal mit Länderfokus auf Brasilien.
„Wir möchten uns vor allem bei allen Teilnehmenden, Betreuenden, Forschenden und Studierenden der Makarere University, insbesondere aber bei Dr. Agnes Atim Apea und ihrem Team für die gute Zusammenarbeit bedanken!“, sagt Julika Baumann Montecinos, Leiterin der Transcultural Management Studies und Referentin der Institutsleitung, stellvertretend für das gesamte LEIZ-Team. „Wir freuen uns darauf, diese großartige Kooperation fortzusetzen.“
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