Die Teilnehmer der PhD Summer School der Zeppelin University Graduate School | ZUGS haben sich in diesem Jahr intensiv und kritisch mit Fragen an den Schnittstellen von Psychologie, Ökonomie, Finanzwissenschaften und Ethik auseinandergesetzt. Unter der akademischen Leitung von Professorin Dr. Carmen Tanner und Professorin Dr. Anja Achtziger wurde nicht nur der aktuelle Forschungsstand zum Thema Verhaltensethik diskutiert und reflektiert. Vielmehr konnten die teilnehmenden Doktoranden aus verschiedenen Ländern die Themen ihrer laufenden Promotionen mit den Expertinnen persönlich diskutieren und fortentwickeln.
Welche individuellen und strukturellen Faktoren beeinflussen die Entwicklung von fragwürdigen Geschäftspraktiken in Organisationen? Welches sind Determinanten von Ehrlichkeit? Wie kommt es, dass sich Manager und Mitarbeitende in unethisches Verhalten manövrieren, ohne es zu merken? Genügt ein guter Charakter als Grundlage für ethisch korrektes Verhalten? Welches sind überhaupt „gute“ moralische Entscheidungen? Welche Rolle spielt Selbststeuerung bei der Kontrolle von egoistischen Verhaltensimpulsen? Und wie lassen sich solche und andere Erkenntnisse übertragen auf die Perspektiven von Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, auf das Unternehmertum, auf die ganze Gesellschaft oder Finanzmärkte?
Diesen und weiterführenden Fragen an den Schnittstellen von Psychologie, Ökonomie, Finanzwissenschaften und Ethik gingen die insgesamt 17 Teilnehmer der PhD Summer School zum Thema „Advances in Behavioral Ethics“ nach. Die hochkarätig besetzte Seminarwoche wurde ergänzt durch Keynote-Vorträge der Professoren Erich Kirchler (Universität Wien), Alexander Wagner (Universität Zürich) und Josef Wieland (ZU).
„Ich bin begeistert von dieser Woche, dem hohen wissenschaftlichen Niveau und Engagement der Gruppe“, resümiert Carmen Tanner die PhD Summer School. „Die Stimmung war wunderbar und sehr kollegial unter den jungen Leuten.“ Anhand von Posterpräsentationen wurden die Doktoranden in thematische Untergruppen eingeteilt, die im Laufe der Woche ausführliches Feedback im Plenum wie auch in Einzelcoachings durch die beteiligten Dozenten erhielten. Das für die ZU typische Seitenlernen kam dadurch besonders zum Tragen. Auch Anja Achtziger zeigte sich sichtlich beeindruckt und lobte „das exzellente internationale Niveau der präsentierten Forschungsprojekte“.
Neben Doktoranden der ZUGS nahmen Wissenschaftler von Universitäten in Polen, Italien, Dänemark, Deutschland und der Schweiz an der PhD Summer School teil. Die Gäste äußerten sich begeistert über die sehr gute wissenschaftliche, aber auch positive familiäre Atmosphäre an der ZU. „Dies alles hat meine Erwartungen vollkommen übertroffen“, fasst ein Teilnehmer die Woche zusammen. „Eine fantastische Gelegenheit, die eigene Arbeit zu reflektieren, sich mit anderen dazu auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen“, fügt eine seiner Kolleginnen hinzu. „Ein höchst interessanter akademischer Input bei internationaler Ausrichtung und die kollegiale Atmosphäre haben meine Dissertation in wertvoller Art und Weise voran gebracht“, lobt eine weitere Teilnehmerin. Bei hochsommerlichen Temperaturen schloss das abendliche Freizeitprogramm neben Barbecues und Stadtführungen den Besuch der Schlosskirche und eine regelmäßige Abkühlung im Bodensee ein.
Die PhD Summer School wird in jährlichem Turnus von der ZUGS organisiert und fand in dieser Form bereits zum vierten Mal statt. Wechselnde, für die ZU typische interdisziplinäre Oberthemen zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik sollen insbesondere internationalen Gastwissenschaftlern auf Doktoranden- und Post-Doc-Ebene den Blick für die Forschungsaktivitäten der ZU öffnen und einen regen Austausch zu ihren eigenen Projekten mit Kolleginnen und Kollegen in inspirierender Atmosphäre am Bodensee ermöglichen.