Die ZU-Wissenschaftlerin Luise Heinz ist in Dresden mit dem „GENERIS-Preis 2014“ ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde damit ihre Diplomarbeit mit dem Titel „‚alles kann, nichts muss’ – Ansätze zu einer soziologischen Theorie des Flirts“. Darin versucht sie die sozialen Mechanismen aufzuzeigen, die den Flirt erfordern, ermöglichten und eventuell noch ermöglichen. Besonders daran ist, dass Luise Heinz mit ihren Ausführungen auf diesem Forschungsgebiet Pionierarbeit leistet.
Luise Heinz versucht in ihrer Diplomarbeit ein in der Forschung bisher vernachlässigtes Phänomen – abseits eines sozialpsychologischen oder ratgeberdominierten Zugangs – theoretisch greifbar zu machen. „Bislang findet sich das Thema ,Flirt‘ im soziologischen Diskurs eher verhandelt als Initiationsphase der Zweierbeziehung oder einer sexuellen Interaktion. Diese Sichtweise wird dem Umstand nicht gerecht, dass der Flirt in den seltensten Fällen auf eine solche hinausläuft und vielmehr den ihm zugeschriebenen Wert häufig in sich selbst findet“, erläutert Heinz. Forschungsleitend war demnach die Frage, ob sich die Interaktionsform des Flirts als Antwort auf konkrete soziale Problemstellungen lesen lässt.
Dabei geht es Luise Heinz in erster Linie darum, „Ansätze zu einer soziologischen Theorie des Flirts“ darzulegen und nicht um eine abschließende Beantwortung der Fragestellung. Es geht ihr darum, die sozialen Mechanismen zu verstehen helfen, die den Flirt erfordern, ermöglichten und eventuell noch ermöglichen. „Die Unbestimmtheit der letzten Formulierung resultiert aus der Unsicherheit darüber, was den ,Flirt‘ heute insbesondere im Hinblick auf die Erweiterung der Kommunikation – ja man möchte fast sagen: der Person – ins Virtuelle ausmacht“, ergänzt Heinz. Diese Fragestellung soll im Zentrum der kommenden Forschungsarbeit zur medial vermittelten Intimkommunikation stehen, die Luise Heinz am Lehrstuhl für Allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaft an der ZU realisiert.
Für ihre Abschlussarbeit zum Thema „‚alles kann, nichts muss’ – Ansätze zu einer soziologischen Theorie des Flirts“ wurde Luise Heinz nun in Dresden mit dem „GENERIS-Preis 2014“ prämiert. Vergeben wird die Auszeichnung vom Absolventen- und Förderverein „GENERIS – Netzwerk Dresdner Soziologinnen und Soziologen“. Damit wird seit 2009 jährlich die beste Abschlussarbeit am Institut für Soziologie der Technischen Universität Dresden gewürdigt. Auf der Homepage des Vereins steht dazu: „Der GENERIS-Preis wird verliehen für eine Abschlussarbeit von herausragender Qualität, die durch ihre Anlage und theoretische und empirische Dichte einen wichtigen Beitrag zur soziologischen Forschung darstellt und die (Dresdner) Soziologie über den Diskurs des Fachs hinaus zu repräsentieren vermag.“