Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR), hat der ZU einen Informationsbesuch abgestattet. Ihr Augenmerk galt dabei vor allem dem Forschungszentrum Verbraucher, Markt und Politik (CCMP) an der ZU, das seit seiner Gründung im Jahr 2012 vom Ministerium gefördert wird. Die Staatssekretärin und die Landtagsabgeordneten August Schuler (CDU) und Martin Hahn (Bündnis90/Die Grünen) wurden von ZU-Präsidentin Professorin Dr. Insa Sjurts und dem Vizepräsidenten Forschung Professor Dr. Helmut Willke begrüßt.
Besuch an der Zeppelin Universität: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (M.) mit ZU-Präsidentin Insa Sjurts (l.) und CCMP-Leiterin Lucia A. Reisch (r.).
Ziel des CCMP ist es, die Verbraucherforschung in Baden-Württemberg zu stärken und Beiträge für die strategische und evidenzbasierte Ausrichtung der Verbraucherpolitik zu leisten. Außerdem hat es sich zur Aufgabe gemacht, in einem „Netzwerk Verbraucherforschung“ Akteure der Verbraucherforschung im Land Baden-Württemberg und darüber hinaus zu vernetzen, einen intensiven Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Politik zu ermöglichen sowie einen Austausch zwischen den Forschungsgebieten zu verbraucherrelevanten Themen zu fördern. Das Netzwerk umfasst derzeit 90 Mitglieder. Geleitet wird das Forschungszentrum von Professorin Dr. Lucia A. Reisch, die zudem Gastprofessorin für Konsumverhalten und Verbraucherpolitik an der ZU ist und bis Mitte 2016 mehr als zehn Jahre Vorsitzende der Verbraucherkommission Baden-Württemberg war.
„Wir haben den Anspruch, Verbraucherpolitik am Bedarf und an den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie an der tatsächlichen Lage des Marktes auszurichten. Die Impulse und Erkenntnisse aus dem ‚Netzwerk Verbraucherforschung Baden-Württemberg‘ sowie den verbraucherrelevanten Forschungsthemen der Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften ermöglichen uns eine realitätsnahe Verbraucherpolitik. Mit gezielten und praktikablen Maßnahmen können wir so die Position der Verbraucherinnen und Verbraucher in der globalen Konsumwelt stärken“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.
„Der Erfolg des Forschungszentrums wäre ohne die Förderung durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nicht möglich gewesen. Auch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg hat einen großen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung des CCMP geleistet. Wir hoffen, dass die vertrauensvolle Kooperation mit beiden Ministerien auch in den nächsten Jahren fortbesteht“, erklärte CCMP-Leiterin Lucia A. Reisch. Und die operative Leiterin des CCMP Sabine Bietz erläuterte: „Seit seiner Eröffnung an der ZU vor knapp vier Jahren hat das CCMP ein lebendiges Netzwerk für Verbraucherforscher und Stakeholder in Baden-Württemberg geschaffen. Wir haben eine Reihe von bedeutenden verbraucherpolitischen Forschungsprojekten akquiriert, einige Projekte des MLR fachlich begleitet und die Ergebnisse hochklassig wissenschaftlich publiziert. Wir bilden wissenschaftlichen Nachwuchs in der Verbraucherforschung aus und bearbeiten Themen, die unmittelbare Relevanz für die Praxis der Verbraucherpolitik im Land haben.“
Der Staatssekretärin wurden bei ihrem Besuch an der ZU auch Ergebnisse des vom MLR geförderten Projektes „Zukunftsfragen der Verbraucherforschung“ vorgestellt. Dieses Projekt unterteilt sich in drei Studien, die vom CCMP koordiniert werden: „Verbraucherinformation für Migranten“, „Eine dynamische Betrachtung von Rechtfertigungsstrategien für den Kauf ungesunder Lebensmittel“ und „Digitales Wälderleben – Kompetenzorientierter Verbraucherschutz für Senioren in ländlichen Regionen“.
Hintergrundinformationen
Die Studien im Einzelnen:
„Verbraucherinformation für Migranten“ (Institut für Verbraucherjournalismus an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden): Diese Studie untersucht, welche Informationen für Flüchtlinge und Migranten wichtig sind und wie diese Informationen am besten vermittelt werden können.
„Eine dynamische Betrachtung von Rechtfertigungsstrategien für den Kauf ungesunder Lebensmittel“ (Karlsruher Institut für Technologie): Im Rahmen dieser Studie wird erforscht, wie sich die Wirksamkeit verschiedener Rechtfertigungsstrategien beim Kauf ungesunder Produkte über die Zeit verändert. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher haben den Vorsatz, sich gesund zu ernähren, scheitern aber im Alltag an diesem Ziel wegen des Verlustes der Selbstkontrolle. Ein besseres Verständnis über Rechtfertigungsstrategien ist ein wichtiger Schritt, um Verbraucher zum Kauf gesunder Lebensmittel zu bewegen.
„Digitales Wälderleben – Kompetenzorientierter Verbraucherschutz für Senioren in ländlichen Regionen“ (Hochschule Furtwangen): Dabei wird untersucht, inwiefern sich ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger in ländlichen Regionen im Internet als mündige Verbraucher bewegen können und wie man dies im Rahmen von Schulungen fördern könnte, das heißt, wie die Vermittlung verbraucherschutzrelevanter Themen im Internet an Senioren am besten funktioniert.
Informationen zum Verbraucherschutz in Baden-Württemberg finden Sie beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr-bw.de/verbraucherschutz sowie auf dem Verbraucherportal Baden-Württemberg unter www.verbraucherportal-bw.de
Informationen zur Zeppelin Universität finden Sie unter www.zu.de, Informationen zum Forschungszentrum Verbraucher, Markt und Politik unter www.zu.de/ccmp