Die ZU lädt alle Interessierten zur öffentlichen Ringvorlesung zum Thema „Being Wrong“ ein. In zehn Veranstaltungen von Anfang Februar bis Ende April sprechen Expertinnen und Experten aus Philosophie, Soziologie sowie Literatur- und Kunsttheorie entlang von Bildern, Filmen, Musikstücken, literarischen Texten, Performances und Alltagsritualen über gravierende Systemfehler in Wirtschaft, Kultur, Technik, Wissenschaft, Politik und über Lebensformen, die das Gefühl vermitteln, fundamental falsch zu sein.
Im Unrecht zu sein oder gar ein unaufrichtiges Leben zu leben, im falschen Körper zu stecken oder sich gänzlich fehl am Platze zu wissen: Das englische „Being Wrong“ verweist darauf, dass das System, der Mensch, das Denken oder Handeln als Ganzes falsch und fundamental gestört ist. Die Ringvorlesung untersucht die Gegenwart als eine Zeit des Falschseins. Themen werden unter anderem Filterblasen, Rassismus, politische Radikalisierung, Krisen planetarischen Ausmaßes sein sowie der Wunsch nach Vereindeutigung oder nach vermeintlich einfachen und eindeutigen Lösungen.
Leben wir in einer solchen Zeit, in der wir mit all unseren Überzeugungen, Praktiken, Wissensformen, Institutionen und Infrastrukturen lebenspraktisch und bis ins kollektive Unbewusste hinein falsch liegen und damit sogar Unrecht anrichten? Welche ähnlichen Erfahrungen eines solch tiefgreifenden „Being Wrong“ gab es in der Geschichte der Menschheit und was ließe sich aus einer Historie unterschiedlicher Haltungen zum Falschen lernen? Oder müssen wir vielmehr die Geschichte der Menschheit vollkommen neu denken, weil die Idee des intellektuellen Fortschritts und die landläufige Geschichte der Zivilisation grundlegend falsch ist? Steht der Menschheit die Rechthaberei im Wege, wenn es darum geht, einen Umgang mit falschen oder sogar Unrecht produzierenden Überzeugungen zu finden oder die Handlungsprämissen zu ändern?
Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der öffentlichen Ringvorlesung „Being Wrong“. Verantwortet wird sie von Professorin Dr. Karen van den Berg, Inhaberin des Lehrstuhls für Kunsttheorie und Inszenatorische Praxis, Professor Dr. Jan Söffner, Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und -analyse, und Professor Dr. Armen Avanessian, Inhaber des Lehrstuhls für Medientheorie. Die Ringvorlesung findet in Kooperation mit dem mehrsprachigen Straßenmagazin „Arts of the Working Class“ statt, das von obdachlosen Menschen verkauft wird.
Die Veranstaltungen auf einen Blick:
Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 19.15 Uhr auf dem ZF Campus der ZU im Fallenbrunnen.
Aus organisatorischen Gründen wurden die Termine der mit * gekennzeichneten Veranstaltungen getauscht.
Weitere Informationen und Anmeldungen unter zu.de/veranstaltungen