Die ZU veranstaltet eine neue öffentliche Ringvorlesung zum Thema „Politik der Einfachheit?“. Ab Dienstag, 31. Januar, werden dabei unterschiedliche künstlerische Konzepte beleuchtet, die durch ihre Einfachheit geradezu bestechen und doch alles andere als trivial sind. Ausgerichtet wird die zwölfteilige Veranstaltungsreihe vom Lehrstuhl für Kunsttheorie und Inszenatorische Praxis um Professorin Dr. Karen van den Berg und vom Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse um Professor Dr. Jan Söffner.
Verglichen mit dem aus dem Spätmittelalter stammenden Prinzip, sich immer für die einfachere Lösung eines Problems zu entscheiden, gelangt die Einfachheit in den Künsten erst spät zu zentraler Bedeutung, dann aber auf radikale Weise und in mannigfaltigen Spielarten. Seit der Moderne finden sich in der Geschichte der Künste verschiedenste Strömungen, die sich um größtmöglichen Reduktionismus bemühen. Der Dichter Giuseppe Ungaretti etwa reduziert vor etwa einem Jahrhundert Gedichte auf oft nicht mehr als vier Wörter. Der Architekt Ludwig Mies van der Rohe warb 1947 mit dem Gebot „Less is More“ für eine neue schmucklose Architektursprache. In der Nachkriegsmoderne erfuhr diese Maßgabe in unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen eine beispiellose Konjunktur. Gemeint sind der amerikanische Minimalismus, die Minimal Music, die Konkrete Kunst und die Konkrete Poesie in Europa sowie immer noch aktuelle minimalistische Tendenzen in Design, Tanz und Theater.
In der neuen öffentlichen Ringvorlesung „Politik der Einfachheit?“ an der ZU stellen nun zwölf namhafte Experten aus Kunst und Literatur, Musik, Theater und Tanz, Design und Film Werke vor, die auf verschiedensten Wegen und mit unterschiedlichen Maßgaben zur Einfachheit gelangen. Den Auftakt macht ZU-Professorin Dr. Karen van den Berg am Dienstag, 31. Januar, um 19.15 Uhr auf dem ZF Campus der ZU mit einem Vortrag über „Dan Perjovschi und die Politiken der Einfachheit“.
Die weiteren Termine jeweils um 19.15 Uhr auf dem ZF Campus der ZU:
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