La Maison Guillaume (2007) Jens Semjan, Campus Fallenbrunnen
Jens Semjan (München) untersuchte in seinen früheren bildnerischen Arbeiten Formen der gesellschaftlichen Ästhetisierung von Gewalt wie z.B. das Phänomen der Popularisierung der RAF. Seine späteren Installationen wie Park View Office,2007 ;La Maison Guillaume, 2007 oder die Ausstellung The Private Transport Show, 2008; thematisieren zwar politische, ideologische und physische Machtkomplexe - jedoch inzwischen spielerischer.
La Maison Guillaume (2007)
In einem der Büros am Fallenbrunnen 18 entdeckt man bei dem Blick durch eine Glastüre „La Maison Guillaume“. Die Rauminstallation von Jens Semjan besteht aus einem Miniaturmodell eines franco-amerikanischen Wohnmobils und einer Schranke. Aus Papier, Karton und Folie nachgebildet, ist es auch im Inneren detailreich ausgestattet. Jens Semjan spielt hier mit der symbolischen Dominanz des Autos. Der Künstler zieht mit „La Maison Guillaume“ eine Parallele zwischen dem hippiesken Gefährt als Statement für individuelle Freiheit und dem politischen Freiheitsgedanken: Der Freiheitsdrang des Aussteigers Guillaume fand in der Wüste ein abruptes Ende, an einer Barriere mit der Aufschrift „Fin de la Démocratie“.Das Thema des Private Transport wird von Jens Semjan in Bezug auf die Ideale und Sehnsüchte aller Gesellschaftsschichten, die im Auto aufeinandertreffen, behandelt.