Local Knowledge Institute (2008) Installationsansicht, Projekt zur Standortentwicklung der ZU
Christoph Schäfer arbeitet seit 1989 zu Urbanismus, Themenparks, Mode und Alltag. Der Hamburger Künstler konstruiert in seiner Kunstpraxis Plattformen des Austauschs mit Anderen. Er interessiert sich für städtische Situationen und wie sie durch Kunst verändert werden können. Seinen Arbeiten gehen genaue Beobachtungen des Alltagslebens voraus und sie werden aus dem Vokabular der Stadt heraus entwickelt. Als künstlerischer Koordinator von „Park Fiction“ organisierte er zusammen mit Anrainern St. Paulis eine kollektive Wunschproduktion für einen Park an Hamburgs begehrtem Hafenrand. 2002 wurde „Park Fiction“ auf der Documenta11 ausgestellt. Christoph Schäfer ist seit 2007 Gastdozent an der Zeppelin Universität.
Local Knowledge Institute (2008 / 09)
ein Kunstprojekt zur Standortentwicklung der ZU auf dem Konversionsgelände Fallenbrunnen
Mit seinem „Local Knowledge Institute“, einer Raumarbeit aus Wandmalerei, Holztafeln und Videoarbeiten im neusten ZU-Gebäude Fallenbrunnen 18 spannt Christoph Schäfer ein diskursives Feld zwischen den Begriffen „Immaterielle Arbeit“ und „Kreative Klasse“. Entstanden ist hier eine Ideenlandschaft oder wohl besser ein Schlachtengemälde urbaner Vorstellungen und Begriffe. Mit dieser jüngsten Arbeit greift der Hamburger Künstler auf ein früheres Kunstprojekt zur Standortentwicklung der ZU auf dem Konversionsgelände Fallenbrunnen zurück. Christoph Schäfer erkundete im Sommer 2008 das urbane Gefüge Fallenbrunnen. Er forschte und kartierte über Wochen vor Ort und führte Gespräche mit Unternehmern und Nachbarn der Zeppelin Universität. Schäfer schuf daraus einen "elektrifizierten Bildungsgarten" – eine Plattform des Austauschs zwischen unterschiedlichen Arten des Wissens - und entwickelte eine Vision, wie das im Alltag entstandene Wissen der Anrainer und universitäre Lehre in Beziehung gebracht werden können.
Revolution Non Stop
Eine Videoinstallation im Rahmen der Ausstellung „Zwischen Geist, Geld und Gespräch“(2007)
Mit „Revolution Non Stop“ greift Chritoph Schäfer die konstruierte Imageproduktion der Städte auf. Der „Imagecity“ mit ihren polierten Einkaufspassagen, die bestrebt ist ein perfektes Bild von Stadt herzustellen, indem sie Elend ausgrenzt, setzt Schäfer seine Inszenierungen von Stadt entgegen, indem er die Regeln umkehrt und im Zentrum behauptet, was sonst eher an der Peripherie stattfindet. „Revolution Non Stop“ ist ein "Spiel mit den Resten der Überproduktion in den zukünftigen Ruinen des Fordismus" und ist durchsetzt mit Aussagen in Warenform: Kostüme, Etiketten, Zeitungen und Werbungen sind zweckentfremdet (Grafik: Torsten Jahnke) mit Slogans versehen. Christof Schäfer geht es darum, in dem Feld zu arbeiten, das heute immer wichtiger wird: Subjektivitätsherstellung durch Waren, die von immer komplexeren Bedeutungsschichten ummantelt werden.