Kommentare (2007) Thomas Locher, Politics of Research, Flughafen Tempelhof
Im Zentrum von Thomas Lochers Arbeit steht die Frage, wie sich die Sprache mit der Welt verbindet. Sprache ist für ihn eine Art Schaufenster menschlicher und politischer Beziehungen. Ausgehend von Überlegungen zur Grammatikalität der Sprache behandelt Locher Fragen der Legitimität sozialer Ordnungen und der Bestimmung der conditio humana wie auch Aspekte der Grund- und Menschenrechte oder der ökonomischen Tauschverhältnisse. Existentielle Fragen werden so auf streng formalistische Weise behandelt. Dabei sind Befragung und Kommentierung immer wiederkehrende künstlerische Methoden, mit denen konventionelle Kommunikationsformen auf ihre ideologischen und poetischen Inhalte hin analysiert werden.
O.T. (Präfixe, 2005)
Eine Intervention von Thomas Locher an der Zeppelin Universität
Ein silbrig schimmerndes und doppelzeiliges Textband zieht sich über die Außenkurve des gekrümmten Flurs des Altbaus und verweigert jede inhaltliche Deutung. Das Schriftbild besteht aus Präfixen (Vorsilben), welche Wortbedeutungen präfigurieren und damit der morphologischen Wortbildung dienen. Locher spielt hier zwischen einer Ironisierung der Wissenschaftssprache und der Deutungsoffenheit von Sprachstrukturen.
Kommentare (2007)
In der Ausstellung „Kommentare“ in Tempelhof zeigte Thomas Locher Tafeln mit Auszügen aus den Notstandsgesetzen, dem Asylrecht, den Menschenrechtskonventionen, dem so genannten „Soldatenurteil“ und Formulierungen zum gesetzlichen Verständnis von Körperschaften.
Politics of Research (2007)
Ein Ausstellungsprojekt, kuratiert von Karen van den Berg und Thomas Locher
In einem temporär eingerichteten Ausstellungs- und Projektraum der Zeppelin Universität, direkt im Flughafenfoyer Berlin Tempelhof, zeigte die Ausstellungsreihe „Politics of Research“ Arbeiten von Künstlern und Künstlergruppen, die sich mit zeitgenössischen politischen Handlungsformen und den Ausprägungen politischer Institutionen auseinandersetzen: Ein Film über den Staatsbesuch von George Bush in Deutschland mit seiner Landung in Berlin (Korpys/Löffler), Bildtafeln der Human Rights (Thomas Locher), Passantenbefragungen zum Thema Kapitalismus (Katya Sander) und eine Recherche zu Verstrickungen von Politik und Architektur (Ines Schaber); in vier aufeinander folgenden Ausstellungen wurden Bilder und Filme zu sehen sein, die ganz spezifische politische Fragen entwerfen.