The Nuclear Football (2007) – Andree Korpys / Markus Löffler, Flughafen Tempelhof Foto: Lepkowski
Andree Korpys (1966) und Markus Löffler (1963) stellen seit 1989 gemeinsam aus und machen vor allem durch recherchebasierte Installationen, Bilder und Filme auf sich aufmerksam. Das Künstlerduo Korpys/Löffler untersucht Orte der Macht. Sie tun dies vor allem, indem sie Überwachungsszenarien beobachten. Politische Schauplätze der Gegenwart und der jüngeren Geschichte, wie etwa der Sitz der UNO, das NATO-Hauptquartier, das Pentagon oder das World Trade Center (1999, 1997) wurden von ihnen gefilmt, fotografiert und gezeichnet. Dabei recherchieren sie immer auch mit kriminologischen Methoden, wobei die Rhetorik dokumentarischer Faktizität und künstlerisch-ästhetische Mittel eine ganz eigene Verbindung eingehen.
The Nuclear Football (2007)
Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Politics of Research“ in Tempelhof zeigen sie eine Installation mit dem Film „The Nuclear Football“. Der Film schildert die Ereignisse auf dem Flughafen Berlin-Tegel und im Schloss Bellevue, während des 19-stündigen Besuchs des amerikanischen Präsidenten George Walker Bush. Im Zentrum steht dabei die aufwendige Inszenierung des Staatsempfangs und ein kleiner schwarzer Koffer, der so genannte „Nuclear Football.
Politics of Research (2007)
Ein Ausstellungsprojekt, kuratiert von Thomas Locher und Karen van den Berg
In einem temporär eingerichteten Ausstellungs- und Projektraum der Zeppelin Universität direkt im Flughafenfoyer Berlin Tempelhof zeigt die Ausstellungsreihe „Politics of Research“ Arbeiten von Künstlern und Künstlergruppen, die sich mit zeitgenössischen politischen Handlungsformen und den Ausprägungen politischer Institutionen auseinandersetzen: Ein Film über den Staatsbesuch von George Bush in Deutschland mit seiner Landung in Berlin (Korpys/Löffler), Bildtafeln der Human Rights (Thomas Locher), Passantenbefragungen zum Thema Kapitalismus (Katya Sander) und eine Recherche zu Verstrickungen von Politik und Architektur (Ines Schaber); in vier aufeinander folgenden Ausstellungen werden Bilder und Filme zu sehen sein, die ganz spezifische politische Fragen entwerfen.