Laughing Mask (2005), Marcos Chaves, Videoarbeit
Für den brasilianischen Künstler Marcos Chaves (geb 1961, Rio De Janeiro) gibt es schon so viele Dinge in der Welt, dass er es vorzieht zu recyceln. Sein künstlerisches Interesse gilt deshalb nicht der Produktion weiterer formaler, ästhetischer Objekte, sondern vorgefundenen Alltagsgegenständen, die er aus ihrem gewohnten Kontext herauslöst und welchen er eigene Assoziationen beifügt. Chaves verleiht den Objekten neue Inhalte, ohne ihre ursprünglichen Bedeutungen und Funktionen zu übergehen; vielmehr lässt er diese erst hervortreten. In den fragilen Transformationen räumt er dem Zufall und insbesondere dem Humor häufig die entscheidende Rolle ein, denn humor opens up new paths (Marcos Chaves).
Marcos Chaves’ Laughing Container war bereits an anderen Orten der Welt in formalen Variationen ausgestellt und findet zeitlich befristet seinen neuen Ort an der ZU. Ausgangspunkt für die Installation im Außenbereich ist ein Container, aus dessen Innern ein ambivalentes, mehrstimmiges Gelächter ertönt, so dass als irritierendes Moment die Illusion entsteht, es befänden sich Menschen darin. Die oszillierenden Pole Lachen und Weinen, Komödie und Tragödie, Ankunft und Migration, bilden den Sinnzusammenhang, in welchen Chaves den Container transformiert und der auch in seinen zur Eröffnung des Laughing Container präsentierten Videoarbeiten mitschwingt.
Das Künstlergespräch mit Marcos Chaves führt Paolo Bianchi, (Zürich) Gastherausgeber der Zeitschrift „Kunstforum International“, Dozent an der Züricher Hochschule der Künste und Ausstellungsmacher
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Die Veranstaltungen talk n show & die Eröffnung des Laughing Container werden in Zusammenarbeit mit einem studentischen Projektteam organisiert.