01.11.2011

Atanas Zaprianov

Es ist kaum verwunderlich, dass Atanas Zaprianov sich der Innovation und Gründung verschrieben hat, denn kaum etwas kennzeichnet sein Leben so sehr wie Beschleunigung. Mit seinem Lebenstraum, einen Inkubator für Unternehmensgründungen aufzubauen, wollte er nicht bis nach dem Studium warten. „Ich will ein Entrepreurship-Ökosystem mit dem Dreh- und Angelpunkt ZU ins Leben rufen“, sagt der 28-jährige Bulgare.


Ursprünglich kam Atanas Zaprianov nach Deutschland, um Print-Media-Management an der Hochschule der Medien in Stuttgart zu studieren, eine Mischung aus drucktechnischen und wirtschaftlichen Inhalten. „Es war interessant, mir wurde aber bewusst, dass die Zukunft nicht dem Papier gehört“, sagt er. In seiner Diplomarbeit entwickelte er Geschäftsmodelle für die Verbindung von Print und der digitalen Welt über 2D-Codes für eine große Boulevard-Zeitung. Der nachfolgende Job als Assistent der Geschäftsführung eines Mittelständlers verdeutlichte ihm aber, dass er für seine Perspektiven einen weiteren Bildungsgrad erlangen musste.


Was aber zunächst folgte, waren mehrere Assessment Center bei den größten Verlagen Deutschlands. Die jedoch „endeten auffällig oft mit der Aussage, dass, obwohl ich anders und tief denken würde und sehr gute Ideen hätte, ich nicht ins gesuchte Profil passen würde“, berichtet er über seine weiteren beruflichen Erfahrungen. Er empfand es als eine Art Ausmusterung, die der ehrgeizige Bulgare durch das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der ZU umgehen wollte. Dabei bemerkte er, dass ihn eigentlich ein ganz anderer Wunsch angetrieben hat. „Hier habe ich erkannt, dass ich mein eigener Chef sein will und es nicht ernst nehmen kann, wenn man mich mit Profilen abgleicht“, sagt er, „so klischeehaft es klingt, ich will anders sein.“


Atanas Zaprianov ist stolz auf seine Eigenwilligkeit: „Man könnte manchmal glauben, ich will mit dem Kopf durch die Wand.“ Glauben könnte man das tatsächlich, und immerhin betreibt er seit 13 Jahren Kampfsport. Schon zwei Mal ist er nach Japan in ein Dojo gereist, um dort mehrere Wochen am Stück intensiv zu trainieren. „Ich habe mich monatelang von Spaghetti ernährt und auf dem Bau gearbeitet, damit ich die Reisen finanzieren konnte“, erzählt er. Er hat gelernt, dass man über jede Grenze springen kann, aber auch sich selbst gut dosieren muss. Später als Trainer erkannte er, die individuelle Geschwindigkeit jedes Entwicklungsprozesses zu respektieren. Und so sieht er sich in Zukunft auch in seinem EntrepreneursHUB – vermittelnd und befähigend. Visionär will er zunächst fruchtbaren Boden für Gründungen an der ZU legen und das Konzept dann zurück nach Bulgarien bringen.


In zehn Jahren sieht er sich in Alaska oder British Columbia. Yaroslava, seine Frau, wird ihn natürlich dazu bringen, einen Teil des verdienten Geldes zu spenden und in Social Entrepreurs zu investieren. Kennengelernt hat er seine Ehefrau übrigens, weil er so unvorsichtig war, sie zu einem Kampf herauszufordern. „Sie hat mir so den Hintern versohlt. Es hat zehn Jahre gedauert, bis ich ihr das heimzahlen konnte“, erzählt er. An der ZU war er zunächst als Hiwi am Dr. Manfred Bischoff Institut für Innovationsmanagement der EADS tätig. Zeitgleich organisierte er zusammen mit Dirk Brunnberg eine Businessplan-Veranstaltung, bei der Studenten mit Gründern und dem Thema Risikokapital zusammengebracht wurden. Hieraus resultierte auch der Impuls, sich mit Prof. Reinhardt Prügl dem Entrepreneurship-Thema gänzlich zu widmen. Atanas Zaprianov: „Ich fühlte, dass die Sicherheit des monatlichen Gehalts mich davon abhielt, meine Träume zu verfolgen. Mehrmals habe ich sie aus Angst vor Geldsorgen vernachlässigt. Diesmal bin ich bereit den Weg zu Ende zu gehen – oder zu rennen.“

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