Sie hat im Dezember den Preis für die beste studentische Forschungsarbeit des Jahres an der ZU gewonnen – als Bachelor-Studierende im vierten Semester wohlgemerkt. Die 21-jährige Martha Wanat nimmt die Worte Interdisziplinarität und Forschungsorientierung ernst. Und: Sie liebt die Universität als Anregungsarena und als Ort, an dem man alles in Frage stellen kann. „Genau das hat mir in der Schule immer gefehlt, ich wollte reflektierend und hinterfragend relevante Probleme diskutieren und nicht nur das wiedergeben, was in Lehrbüchern steht“, sagt Martha Wanat. Ein guter Grund, warum die gebürtige Düsseldorferin vom Gymnasium gleich nahtlos zur Uni wechselte. Kein Auslandsjahr, keine Weltreise, keine Zwischenstation, die vermeintlich den Lebenslauf schmücken. „Ich wollte einfach unbedingt studieren, das war immer klar und so bin ich mit ungebremstem Wissensdurst an die ZU gekommen“, sagt die Studierende der Wirtschaftswissenschaften.
Martha Wanat ist in einer musikbegeisterten Familie aufgewachsen. Sie verfügt über das seltene „absolute Gehör“, seit ihrem fünften Lebensjahr spielt sie Geige, sang in Chören, übernahm Rollen im Musiktheater - darunter auch in großen Häusern wie dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Mit 15 Jahren war sie Sängerin in einer Jazzband an ihrer Schule. „Ich habe mich damals immer mit einer künstlerischen Zukunft gesehen und überlegt, ob ich nicht Gesang oder Theaterregie studieren soll“, sagt Martha Wanat. Bei einer Abimesse stieß sie auf die ZU. „Das Gespräch am ZU-Stand hat nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.“
Das „Künstlerische“ brach sich dann aber doch zumindest ein bisschen Bahn, und Martha Wanat bewarb sich für ein Studium in Kultur- und Kommunikationswissenschaften an der ZU. „Es war merkwürdig, aber ich habe schnell festgestellt, dass mich das Thema Unternehmertum sehr interessiert hat, obwohl ich mich vorher noch nie damit beschäftigt habe. Ich war von mir selbst und den Wirtschaftswissenschaften überrascht. Schließlich habe ich mich dann doch für die Herausforderungen des CME-Studiengangs entschieden. Aber an der ZU ist das ja keine Entscheidung „entweder-oder“, darum fiel es mir nicht schwer“, schildert Martha Wanat.
Und so bewegt sich die 21-Jährige nach wie vor zwischen den Disziplinen. Zu ihren Lieblingsthemen gehören die Hochschul- und Bildungsforschung, so wie das Wissensmanagement. Nach der Verfassung eines Essays zu der Frage „Kann eine Universität ein Gewissen haben?“ stieß sie auf einen Wettbewerb im studentischen Magazin „360 Grad“, das Studierende aufforderte, Beiträge zum Thema „Bilden“ einzureichen. Martha Wanat kam in die Endrunde - unter lauter Master-Studierenden. Der Artikel erschien in der Oktoberausgabe 2010. Thema: „Der akademische Imperativ – Von der Verantwortung der Hochschulen“.
Seit dem Herbstsemester 2010 ist Martha Wanat im bundesweit erfolgreichen Projekt „Rock Your Life!“ engagiert als eine von zwei Vorsitzenden des Friedrichshafener RYL!-Vereines. Sie möchte sich aktiv an der Entwicklung der ZU engagieren und hat sich aus diesem Grund für den neu eingerichteten „Innovationsstab“ beworben. Ihre Zukunft sieht sie auch im universitären Bereich und hat „große Pläne“. Die möchte sie aber erst einmal für sich behalten und sich auf die Schönheiten und Fragwürdigkeiten des Universitätslebens konzentrieren. Und irgendwann will sie doch noch nachholen, wofür sie nach dem Abi keine Zeit hatte: im Ausland den Master machen und der Musik nebenbei wieder mehr Zeit widmen.