01.02.2016

Carolin Storch

Musik in all ihren Facetten ist ein essentieller Bestandteil im Leben von Carolin Storch. Da ist es kaum verwunderlich, dass die CCM-Studierende auch ihre berufliche Perspektive im musikalischen Bereich sieht: Sie kann sich vorstellen, später einmal im Orchestermanagement tätig zu sein. Darauf ausgerichtet ist denn auch die Wahl ihrer Studienschwerpunkte und ihrer Praktika. Doch im Verlauf ihres Bachelorstudiums hat noch etwas anderes ihre volle Aufmerksamkeit gewonnen: die Entwicklung des eigenen Studiengangs mitzugestalten und die Interessen der CCM-Bachelorstudierenden zu vertreten. So war die 21-Jährige zunächst als Semestersprecherin und dann als Programmschaftsvertreterin aktiv, bevor sie ihr Amt nun an einen Nachfolger übergab.



Wie bei so vielen Kindern hat auch bei Carolin Storch alles angefangen mit der Blockflöte. Doch dabei blieb es nicht lange: Während sich andere nach der Einschulung auf dem Gymnasium den Fremdsprachen oder den Naturwissenschaften widmeten, entschied sich Carolin Storch für die Musikklasse. Damit verbunden war die Verpflichtung, am Schulchor oder Schulorchester teilzunehmen oder beides – was Carolin Storch auch tat. „Dabei ergab sich für mich die Gelegenheit, einen bereits vorhandenen Wunsch zu erfüllen, nämlich ein Orchesterinstrument zu erlernen und zu spielen“, erinnert sich Storch. Also machte sie sich auf den Weg zu einem Instrumentenbauer, um mehrere Instrumente zu testen: „Bereits beim Ausprobieren habe ich gemerkt, dass die Oboe einen ganz besonderen Klang hat.“


Über die gesamte Gymnasialzeit hinweg hat Carolin Storch im Schulchor gesungen und im Schulorchester gespielt. Doch nicht nur das praktische Musizieren bildete einen wesentlichen Bestandteil des Musikunterrichts, sondern auch die Vermittlung theoretischen Wissens. Das zeigte sich dann vor allem im Leistungskurs Musik, in dem musikwissenschaftliche Texte und die Analyse von großen Werken der Musikgeschichte im Zentrum standen. Wissenschaftliche Texte mit der Musik zu verbinden, zu vergleichen und dann dazu eine eigene Meinung zu vertreten, „das war ungemein bereichernd und hat großen Spaß gemacht.“ Auch wenn Musik ihre Welt war, war ihr dennoch bewusst, dass sie nicht Musikwissenschaften studieren wollte – ihr fehlte zunächst der Bezug zu einem konkreten Berufsfeld.


Dieses Berufsfeld begegnete ihr erst nach dem Abitur während eines einjährigen Praktikums bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, wo sie im Bereich „Education & Zukunftslabor“ tätig war. „Dort habe ich erfahren, dass es sehr wohl eine berufliche Perspektive gibt, die sich mit meinem Interesse für Musik verbinden lässt“, erklärt Storch. „Dabei hat sich der Gedanke immer mehr verfestigt, dass Kultur- und insbesondere Orchestermanagement genau das Richtige für mich ist.“


Um den passenden Studienplatz und -ort zu finden, nahm sich Storch – auch abgesichert durch das Praktikum – ausreichend Zeit. „Doch nur an der ZU fand ich genau das, was ich suchte“, betont Storch. „Denn der CCM-Studiengang gibt einem alle Freiheiten, eigene Interessen zu verfolgen – die klassische Musik lässt sich ebenso integrieren wie wirtschaftliche Aspekte durch einen Minor in CME.“


Dieses ureigene Interesse für klassische Musik spiegelt sich nun auch in den Themen ihrer Hausarbeiten wider: So hat sie sich mit Konzertsaalbauten beschäftigt, mit der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker befasst oder die kommunikative Wirkung von Filmmusik näher beleuchtet. „Ich genieße diese Freiheit, über das angebotene Seminarthema hinaus den Weg zur Musik zu finden und damit eigene Schwerpunkte zu setzen“, erläutert Storch. Wovon sie an der ZU noch beeindruckt ist, sind vor allem die individuellen und spannenden Kommilitonen sowie die vielfältigen Initiativen und das damit verbundene Engagement der Studierenden.


Engagement zu zeigen, das war auch Carolin Storch ein wichtiges Anliegen. Bereits im dritten Semester war sie Semestersprecherin. „Meine Intention war von Anfang an, die Entwicklung des Studiengangs mitzugestalten“, sagt Storch. „Da dies als Semestersprecherin nur begrenzt möglich ist, entschloss ich mich dazu, mich für das Amt der Programmschaftsvertreterin zu bewerben.“ Die Bewerbung verlief erfolgreich: Carolin Storch saß bis vor kurzem und für knapp ein Jahr regelmäßig in Sitzungen des StudentCouncil und war Ansprechpartnerin für die CCM-Bachelorstudierenden einerseits und den Programmvorstand andererseits. Dabei lernte sie sehr viel über Gremienarbeit und das Erarbeiten von Konzepten und Lösungen mit verschiedenen Anspruchsgruppen.


„Es ist etwas ganz Besonderes, dass man sich an der ZU gemeinsam über ein Studienprogramm austauscht, zusammen überlegt, was für Kurse interessant sein könnten oder welche eher im Frühjahrs- oder Herbstsemester angeboten werden sollten“, berichtet Storch. „Daher finde ich es wichtig, dass die Möglichkeiten der studentischen Partizipation auch wahrgenommen und ausgefüllt werden.“ Für die herausragenden Leistungen, die sie im Studium erbracht hat, und ihr universitäres Engagement wurde Carolin Storch in diesem Semester sogar mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet.


Ganz nebenbei arbeitet sie seit diesem Semester als studentische Hilfskraft am WÜRTH Chair of Cultural Production von Professor Dr. Martin Tröndle, um eine Publikation zum studentischen Forschungsprojekt mit dem Titel „Kulturkonzeption Ravensburg“ mit zu betreuen, ein Projekt, bei dem sie selbst mitgewirkt hat. „Dabei ging es darum, mit sozialwissenschaftlichen und künstlerischen Methoden eine Analyse der Kultur- und Stadtlandschaft Ravensburgs vorzunehmen und anschließend einen Entwurf einer Kulturkonzeption zu erarbeiten“, führt Storch aus. „Das Spannende daran ist: Es ist nicht eine rein auf Haushaltplänen basierende Kulturkonzeption, sondern sie bietet einen jungen und individuellen Blick auf die Stadt Ravensburg.“


Doch nie verliert sie ihr berufliches Ziel aus den Augen, später einmal im Orchestermanagement zu arbeiten. Das zeigt auch die Wahl ihrer bisherigen Praktika. Während sie ihr erstes Praktikum im Orchesterbüro der Neuen Eutiner Festspiele absolvierte, führte sie ihr zweites Praktikum nach London zur Agentur Harrison/Parrott, wo sie im Tour- und Künstlermanagement tätig war und Informationen für eine Orchestertournee nach Jakarta, Singapur und Taipeh zusammenstellte.


Auch wenn sie noch drei Semester den CCM-Bachelor zu studieren hat, so weiß sie jetzt schon, dass sie im Anschluss daran ein Masterstudium absolviert: „Dabei gibt es zwei Möglichkeiten“, verrät Storch. „Entweder vertiefe ich meine wirtschaftlichen Kenntnisse und versuche, in diese Materie tiefer einzudringen, oder ich schlage die rein fachliche Richtung ein, spezialisiere mich demnach auf Orchestermanagement.“ Fest steht jedenfalls, dass sie auch dabei ihrem Motto treu bleiben wird: „Wenn ich etwas anpacke, dann richtig!“

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