Ein eigenes Kammerorchester an der ZU – das ist der Plan von Julian Stahl. Der 21-jährige Dortmunder, der neben seiner Arbeit als studentischer Senator auch die Projektleitung des regional-integrativen Kulturprojektes „Lange Nacht der Musik“ übernommen hat, hat sich vorgenommen, ein Orchester zu gründen. Bereits im Februar soll es sein erstes Konzert geben.
Die Musik liegt Julian Stahl gewissermaßen im Blut. Beide Eltern sind Musiker: Sein Vater spielt im Orchester in Dortmund, seine Mutter unterrichtet Geige. Er selbst spielt seit seinem fünften Lebensjahr Cello. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ hat er sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene Preise gewonnen. Dass er lange Zeit überlegt hat, Cello zu studieren, lag da nahe. Aber: „Ich habe mich gegen das Musikstudium entschieden, weil ich dort nur mit Musik beschäftigt wäre. Letztendlich habe ich mich für Wirtschaftswissenschaften an der ZU entschieden, weil mich auch noch so viele andere Sachen interessieren“, sagt er.
Außerdem möchte er gerne eine fundierte wirtschaftliche Grundlage haben, bevor er dann im Theater- oder Orchester-Management arbeitet. Erfahrung sammelte er bereits bei der „Langen Nacht der Musik“, bei der er in diesem Jahr die Projektleitung übernommen hat. Zusätzlich ist er an der Gründung eines Projektorchesters von Studierenden der ZU und der Universität Konstanz beteiligt. „Ein Kammerorchester fehlt bei uns an der Universität einfach noch“, erklärt Julian Stahl. „Da es nicht genug Orchestermusiker unter den Studierenden gibt, kooperieren wir mit der Universität Konstanz. Das erste Konzert wird es voraussichtlich im Februar geben.“
Doch es ist nicht nur die Musik, für die sich Julian Stahl engagiert. Nach der Schule absolvierte er seinen Zivildienst an einer Förderschule für geistige Entwicklung. Dabei unterrichtete er eine Klasse mit zehn Jungen im Alter zwischen neun und zehn Jahren mit sehr unterschiedlichen Behinderungen. „Es hat viel Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten“, erzählt er. Besonders fasziniert haben ihn dabei auch die Lehrerinnen und Lehrer, die den Erfolg ihrer Arbeit nicht so einfach definieren konnten, wie es normalerweise üblich ist. „Oft lief es nach dem Konzept ,Drei Schritte nach vorn, vier Schritte zurück‘. Der Zivildienst war eine unglaublich wichtige Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen würde“, sagt Julian Stahl.
Und wenn Julian Stahl nicht gerade die Studierenden als studentischer Senator vertritt, sich in Projekten engagiert und studiert, fährt er gerne Rennrad oder geht auf Klettertour. Als Ausgleich zum Studium spielt er – was sollte man anderes erwarten – selbstverständlich Cello.