01.07.2012

Nora Schäfer

Studentische Projekte weiter zu professionalisieren, ihnen längerfristige Perspektiven zu geben und die Lehrqualität weiter zu verbessern: Das sind die Ziele von Nora Schäfer, der neuen studentischen Vizepräsidentin. Die Studierende der Kultur- und Kommunikationswissenschaften weiß, dass sie im Präsidium besonders die studentische Perspektive vertreten wird.



Wer sich für die ZU entscheidet, den erwartet mehr als nur ein Studium. Viele engagieren sich in studentischen Projekten. Das Problem dabei aber ist laut Nora Schäfer, dass das projektinterne Wissensmanagement nur selten funktioniert. Sie selbst hat das erlebt, als sie die Leitung des Campusradios „Welle 20“ übernommen hat. „Zu oft muss wieder neu angefangen werden“, berichtet sie. „Damit die Projekte eine langfristige Perspektive bekommen, müssen wir einen dauerhaften Wissenstransfer zwischen den Generationen einleiten. Es gibt viele Projekte, die nicht so gut laufen, weil die personelle Fluktuation so hoch ist.“

Ein weiteres Anliegen der neuen Vizepräsidentin ist die Verbesserung der Lehrqualität: „Warum gibt es Studierende, die sagen: ,Wir haben keinen Bock auf die Evaluation, weil sich ja doch wenig ändert‘?“, fragt Schäfer. „Auch müssen Fragen geklärt werden, wie man zum Beispiel die Lehre von Dozenten verbessern kann, die zwar inhaltlich gut, aber didaktisch schlecht sind.“ Auf der anderen Seite müssten sich natürlich auch die Studierenden selbstkritisch damit auseinandersetzen, mit welcher Haltung und mit welchem Engagement sie Seminare besuchen.

Den letzten Kick zur Bewerbung für das Amt der studentischen Vizepräsidentin gab die Teilnahme bei „Cum Laude“, dem Wettbewerb des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der die besten Studiengänge Deutschlands auszeichnet. „Als Mitglied des Präsentationsteams habe ich mich sehr intensiv mit der Universität und meinem Studiengang auseinandergesetzt“, berichtet die Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Dabei habe ich Dinge erfahren, die man im normalen Studium wahrscheinlich nicht wahrnimmt. Wir jammern an der ZU zwar auf hohem Niveau, aber es gibt immer etwas zu verbessern.“ Die Präsentation jedenfalls hat die Jury überzeugt: Kultur- und Kommunikationswissenschaften wurde zum drittbesten Studiengang Deutschlands erklärt.

Nora Schäfer selbst ist in verschiedenen universitären Projekten engagiert, die einen Ausgleich zum Studienalltag bieten wie „Welle 20“ oder die „Lange Nacht der Musik“. Die Musik war auch der Auslöser, weswegen sie sich für das Studium an der ZU entschieden hat. Seit ihrem neunten Lebensjahr spielt sie Oboe. Mit 14 Jahren trat sie dem Jugendsinfonieorchester Bremen bei, wo sie 2007 Vorstandsmitglied wurde. Dort war sie unter anderem mit zuständig für die Organisation der jährlichen Auslandsreise oder spielte beim Open-Air-Konzert „Musik und Licht am Hollersee“ mit bis zu 30.000 Besuchern. Ihr persönlicher Höhepunkt der Orchesterlaufbahn war 2009 die Organisation des „Internationalen Jugendsinfonieorchesters Bremen“ mit knapp 150 Teilnehmern aus 17 Nationen. Danach ging es quer durch die Republik an den Bodensee: „Nach dem Abi habe ich kurz überlegt, Oboe zu studieren, bin dann aber doch bei Kulturmanagement gelandet.“

Zu „Welle 20“ kam sie, weil sie schon vorher mit Medien zu tun hatte und sich auch vorstellen kann, später in diese Richtung zu gehen. Schon mit 13 Jahren wurde sie Mitglied des Bremer Medienvereins „Erstes Lesumer Fernsehen e.V.“. „Wir haben immer irgendwelche Plots geschrieben, möglichst schnell, damit wir anfangen konnten, zu filmen“, erzählt sie. „Zusammen haben wir 2003 das erste Independent-Kino für Schüler gegründet. Als Vorfilm lief immer ein Kurzfilm aus unserer eigenen Produktion. Mein größter Traum war damals eine eigene Popcorn-Maschine“, grinst sie.

Jetzt aber liegen erst einmal noch elf Monate als studentische Vizepräsidentin vor ihr. Sie ist erst die zweite Frau in Deutschland, die ein solches Amt ausübt. Beeindrucken freilich lässt sie sich davon nicht. „Ich gehe als Studentin rein in das Amt und als solche auch wieder raus“, sagt sie.

Zeit, um zu entscheiden

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