Dass Maximilian Rogall „ein großer Fan von der Initiativenlandschaft an der ZU“ ist, zeigt sein vielfältiges Engagement: So wirkt er bei den studentischen Initiativen und Vereinen Welle20, Seelicht Medialab und queer@ZU mit und ist derzeit als Kommunikations- und Marketingvorstand bei der Student Lounge aktiv. Dabei hat er, wie er selbst sagt, nicht nur Freunde und Gleichgesinnte in einem familiären und produktiven Umfeld gefunden, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt. Dass der 21-Jährige – was sein CCM-Bachelorstudium anbelangt – im Zeitplan liegt, grenzt da schon an ein mittleres Wunder.
Journalismus, Radio und Fernsehen, also das Interesse an Medien, war bei Maximilian Rogall früh vorhanden. „Ich habe mich nach der Schule oft mit Freunden getroffen, um Kurzfilme und eine Krimiserie zu drehen“, blickt Rogall zurück. Dabei stand er nicht nur vor und hinter der Kamera, sondern schrieb die Drehbücher und bearbeitete per Videoschnitt die eingefangenen Sequenzen. Journalistisch ausprobiert hat er sich darüber hinaus, indem er Kurzgeschichten sowie Artikel für die Schüler- und später für die Abizeitung verfasste.
Um auch erste handfeste praktische Erfahrungen zu sammeln, absolvierte er gleich mehrere Praktika. Noch während der Schulzeit blickte er hinter die Kulissen der Rhein-Neckar-Zeitung und über die Schultern der Presseverantwortlichen des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wegweisend sollte ein weiteres Praktikum bei Radio Regenbogen in Karlsruhe sein, wo Rogall als Redakteur und Reporter zum Einsatz kam. „Danach war für mich klar, dass ich in Richtung Kommunikation und Medien studieren möchte“, bemerkt Rogall. In einem Gespräch mit einer Studienberatung wurde ihm die ZU empfohlen, nach einem „Studieren probieren“-Tag erfolgte die Bewerbung und schließlich die Zusage. „Die spannenden Menschen, die offene Diskussionskultur, die Wohlfühlatmosphäre, die Möglichkeit, Kommunikation und Medien in Verbindung mit Kunst und Kultur zu studieren, und natürlich der einzigartige Blick auf den See – das waren Gründe, die ganz klar für die ZU gesprochen haben und noch immer sprechen“, erläutert Rogall.
Die Zeit vor der Studienaufnahme nutzte Maximilian Rogall, um noch mehr über Medienarbeit zu erfahren. Zwei Monate arbeitete er als Redakteur und Übersetzer für das European Journalism Observatory an der Università della Svizzera italiana, ein Institut, das sich wissenschaftlich mit den Entwicklungen im Journalismus auseinandersetzt. „Der Vorteil meiner dortigen Tätigkeit war, dass ich als Gasthörer Vorlesungen besuchen und so vor meinem eigenen Studium bereits Universitätsluft schnuppern konnte“, berichtet Rogall. Für weitere zwei Monate ging es für ihn zum öffentlich-rechtlichen Fernsehsender phoenix nach Berlin. Dort war er nicht nur in der Redaktion, sondern auch – und zu seiner Überraschung – in der Produktion tätig, verlegte bei Parteitagen Kabel und Bodenplatten und lernte viele technische Handgriffe kennen. „Was Medienarbeit angeht, so hat mich das Praktikum bei phoenix enorm weitergebracht“, sagt Rogall. „Denn dort habe ich einen umfassenden und vertieften Einblick in die Arbeit vor und hinter der Kamera erhalten.“
Nach all den Praktika war die Zeit reif fürs Studium – doch nur Theorie zu pauken, das war Maximilian Rogall zu wenig. Bereits bei seinen Auswahlgesprächen erfuhr er vom studentischen Internetradio Welle20. „Hinzu kam, dass meine Mitbewohnerin zufällig in der studentischen Initiative zu Gange war und immerzu davon schwärmte“, erwähnt Rogall. Im ersten Semester noch bei drei Sendeformaten zu Gast, moderierte er im zweiten Semester seine erste Sendung – insgesamt sollten es fünf Formate werden – und übernahm gemeinsam mit einer Kommilitonin die Redaktionsleitung. „Die Zusammenarbeit im gesamten Team verlief so harmonisch, dass ich mir schnell ein längerfristiges Engagement vorstellen konnte“, berichtet Rogall. So wurde er denn auch im darauffolgenden Semester in den Vorstand gewählt, ein Amt, das ihn in die teils „wirren“ Tiefen des Vereinsrechtes und der Vereinsführung einführte. „Mit der Vorstandsarbeit ist zwar viel Spaß, aber auch viel Verantwortung verbunden“, sagt Rogall. „Denn man hält schließlich das Schicksal des Vereins in den Händen.“
Parallel dazu gründete er zusammen mit Amina Heinemann das Seelicht Medialab – dahinter verbirgt sich der Dachverband der medialen Initiativen, die in den Bereichen Journalismus, Film, Radio und Fotografie aktiv sind. „Ziel ist es, die crossmediale Zusammenarbeit durch Themenwochen zu stärken, die einzelnen medialen Initiativen besser zu vernetzen und Studierenden die Möglichkeit zu geben, erste praktische Erfahrungen im Umgang mit Medien zu sammeln“, erklärt Rogall. „In absehbarer Zeit sollen zudem namhafte und renommierte Gäste aus dem Mediensektor zu öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen eingeladen werden.“
Weil sich vor Monaten schon abzeichnete, dass sich sein Engagement bei Welle20 und beim Seelicht Medialab nach und nach verschlankt, entschied er sich kurzerhand, für das Amt des Kommunikations- und Marketingvorstandes bei der Student Lounge zu kandidieren. Mit Erfolg: Seit diesem Semester übt er dieses Amt aus – und er ist froh, diesen Schritt getan zu haben. „Die Arbeit bereitet mir ungemein viel Freude, weil das Team eingespielt ist und die Prozesse klar definiert sind“, schwärmt Rogall.
Medienarbeit sollte auch bei seiner Wahl der Studienpraktika eine gewichtige Rolle spielen. So entführte ihn ein mehrmonatiges Praktikum bei vydy.tv in die Welt der Film- und Fernsehproduktion, „die mich so sehr fasziniert hat, dass ich mir eine solche Tätigkeit auch für meine berufliche Zukunft vorstellen kann.“ So war er dort unter anderem in die Entwicklung des funk-Formats „Trustory“ involviert, die für den diesjährigen Grimme-Preis nominiert war. Weil es auf Anhieb gefunkt hat, ist Maximilian Rogall dem Unternehmen als freier Mitarbeiter bis heute treu geblieben. Ein Auslandspraktikum absolvierte er dagegen beim staatlichen Auslandsrundfunk Deutsche Welle in Washington DC. „Was mir dabei wiederum positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass man überall auf der Welt auf ZUler trifft, was eine große Bereicherung darstellt“, bemerkt Rogall. Und er scherzt: „Sogar in der Müllermilch habe ich Max Hartung als Sticker gefunden.“
Ein weiteres Thema, das Maximilian Rogall am Herzen liegt, ist das Engagement für mehr Diversität. So wurde er nicht lange nach der Gründung von queer@ZU Kommunikationsvorstand und später Vorsitzender der LGBT-Initiative. „Wir verstehen uns gewissermaßen als Sprachrohr, um queere Themen sichtbar, verständlich und zugänglich zu machen und einen sensiblen Umgang damit zu fördern“, sagt Rogall. Ursprünglich als Anlaufstelle für Studierende und Mitarbeiter gedacht, setzte sich Maximilian Rogall dafür ein, die Initiative auch für Menschen aus der Bodenseeregion zu öffnen. Um für das Thema Diversität noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen, engagierte er sich darüber hinaus nicht nur beim Diversity Network, einer offenen Arbeitsgruppe, die sich aktiv für Themen wie Gleichstellung einsetzt, sondern moderierte auch die Welle20-Radiosendung „Diversity“. „Dabei ging es vordergründig darum, im Alltag oft, aber oft auch fälschlich verwendete Begriffe wie Transgender anhand von Menschen und deren Geschichten und Schicksale zu erklären“, erläutert Rogall.
Zum Abschluss bleibt die Frage, wohin ihn sein weiterer Weg führt. „Zunächst einmal geht es nach Spanien, wo ich im Herbst ein Auslandsemester einlegen und meine Spanischkenntnisse vertiefen möchte“, erzählt Rogall. Apropos Sprachkenntnisse: Ein weiterer Beweis dafür, dass er eben nicht nur für Medien, sondern auch für Kommunikation brennt, ist sein Faible für Sprachen – Maximilian Rogall beherrscht Englisch, Französisch und Italienisch fließend – und vielleicht bald auch Spanisch. Sicher ist nur: Auch dort wird er auf den einen oder anderen ZUler stoßen.