01.12.2022

Carolina Rachel

Carolina Rachel hat nach einem Umfeld gesucht, das sie fordert und fördert. Genau das hat sie an der ZU gefunden. Und es ist Professor Dr. Jarko Fidrmuc, der ihr Talent entdeckt hat und ihr seit dem Auswahlgespräch wissenschaftlich mit Rat und Tat zur Seite steht. Daraus erwuchs nicht nur eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, sondern sogar eine erfolgreiche gemeinsame Publikation. So kann Carolina Rachel von sich behaupten, als SPE-Bachelorstudentin mit ihrem Namen in einem renommierten Journal zu stehen.

Foto: Nicolas Bühringer

Foto: Nicolas Bühringer


Carolina Rachel ist in einem interkulturellen Umfeld aufgewachsen – und das nicht allein, weil sie in Berlin und in einer deutsch-griechischen Familie groß geworden ist. Sie besuchte darüber hinaus mit der Nelson Mandela Schule eine öffentliche internationale Schule, auf der sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache unterrichtet wird, und genoss damit eine trilinguale Erziehung. „Ich bin froh, mit drei Sprachen aufgewachsen zu sein und diese fließend beherrschen zu können, denn dadurch öffnen sich leichter Zugänge zu anderen Menschen“, bemerkt Rachel.


Mehr darüber, wie Wirtschaft funktioniert und wie sie in viele Lebensbereiche hineinwirkt, lernte sie in einem VWL-Kurs, den sie während einer sechsmonatigen Internatszeit in England belegte. „Ich war fasziniert davon, wie sich mit statistischen Methoden gesellschaftliche Tendenzen verständlich erklären und nachvollziehen lassen. Mit diesem Wissen entwickelte sich bei mir der Wunsch, ein wirtschaftswissenschaftliches Studium aufzunehmen“, erzählt Rachel. Nach dem Abitur ging es daher von Berlin zu einem BWL-Studium nach München. „Insgeheim hatte ich mir von dem Studium und der Universität mehr Gemeinschaftsgefühl, interdisziplinäres Wissen und individuelle Förderung erhofft“, sagt Rachel. Genau davon hörte sie in Gesprächen mit Cousinen, die an der ZU studierten; und das erlebte sie bei einem Kennenlerntag auf dem ZF Campus der ZU.


Nach zwei Semestern in München wechselte Carolina Rachel an den Bodensee, um Soziologie, Politik und Ökonomie zu studieren. Gemeinsames Interesse an ökonomischen Zusammenhängen wurde bereits bei ihrem Auswahlgespräch festgestellt, als sie mit Professor Dr. Jarko Fidrmuc den Inhaber des ZEPPELIN-Lehrstuhls für International & Digital Economics kennenlernte. „Wie er und sein Team mikroökonomische Daten analysieren, um makroökonomische Fragen zu beantworten, hat mich direkt begeistert.“


Ab dem ersten Semester war Fidrmuc ihr WissenschaftsCoach; ab dem dritten Semester war Carolina Rachel seine studentische Hilfskraft. Und dort wurde ihr nach und nach mehr Verantwortung übertragen. Sie leitete insgesamt über drei Semester hinweg das Tutorium in Makroökonomie und wurde in die Forschungsprojekte am Lehrstuhl immer mehr einbezogen. Absolutes Highlight: Gemeinsam mit den beiden ZU-Wissenschaftlern Fidrmuc und Florian Horky publizierte die Bachelorstudentin – basierend auf ihrer Humboldt-Arbeit – unter dem Titel „Price determinants of non-fungible tokens in the digital art market“ einen wissenschaftlichen Artikel im Journal „Finance Research Letters“.


„Wir haben untersucht, welche Faktoren einen höheren oder einen niedrigeren Preis von Kunst-NFTs begünstigen und in welchem Ausmaß dies geschieht“, erklärt Rachel. „Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass Kryptowährungen und NFTs viel unterschiedlicher sind, als ihr gemeinsamer Blockchain-Ursprung vermuten lässt. Zusätzlich waren wir in der Lage, Schlüsselvariablen wie die Größe des Kunstwerkes, das Format sowie den Wechselkurs zwischen US-Dollar und Ethereum zu identifizieren.“ Einen Schritt weiter geht Carolina Rachel nun in ihrer Bachelorarbeit. „Diesmal betrachte ich das Verhalten von Investoren bei unterschiedlichen NFTs und welche Faktoren darüber bestimmen, wann mit bestimmten Charakteristiken ausgestattete NFTs gehalten und wann sie verkauft werden“, beschreibt Rachel.


Carolina Rachel belegte nicht nur jedes von Fidrmuc angebotene Seminar, sondern konzipierte gemeinsam mit ihm und Horky auch eine StudentStudy zur Frage, wie sich China wirtschaftlich und politisch zu dem entwickelt hat, was es heute ist. „Ich bin Jarko Fidrmuc und Florian Horky ausgesprochen dankbar, denn sie haben mir das Vertrauen und den Freiraum gegeben, mich forscherisch auszuprobieren und mich jederzeit unterstützt, wenn ich Fragen hatte oder einmal nicht weiterwusste“, sagt Rachel.


Zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik und Forschung verliefen auch ihre Auslandsaufenthalte. Carolina Rachel absolvierte ein Praktikum in der Deutschen Botschaft in Madrid und studierte ein Semester an der The Wharton School der University of Pennsylvania und damit an einer der renommiertesten Business Schools der Welt. „Mit Fug und Recht kann ich behaupten, dass die Studienzeit in Pennsylvania zu den besten Phasen meines Lebens zählt. Gerade die Kombination von herausragender Wirtschaftsexpertise und einer multikulturellen Studiengemeinschaft haben eine einzigartige und für mich perfekte Atmosphäre erzeugt“, bemerkt Rachel.


Über den Tellerrand hinausschauen, andere Lebensrealitäten kennenlernen und proaktiv unterstützen – auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist: Neben Studium und Forschung war es Carolina Rachel immer ein Herzensanliegen, sich sozial zu engagieren. Bevor sie an der ZU startete, arbeitete sie in einem evangelischen Kindergarten, in einem katholischen Kinderheim für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und in einem Pflegeheim mit älteren Menschen.


Besonders im Pflegeheim erlebte sie, wie bereichernd es für beide Seiten ist, Zeit miteinander zu verbringen. „Mit dem Beginn der Coronapandemie hat meine Kommilitonin Lea Riexinger und mich der Gedanke nicht mehr losgelassen, wie es gerade für ältere Menschen in einem Pflegeheim sein muss, im Alltag so stark isoliert zu sein und sich nicht gesehen und gehört zu fühlen“, berichtet Rachel. „Um dem etwas entgegenzusetzen, haben wir uns überlegt, gemeinsam eine studentische Initiative zu gründen.“


Herausgekommen ist die Initiative „Together: Zeit ZU|sammen“, deren Mitglieder regelmäßig Aktivitäten mit Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern im evangelischen Paulinenstift in Friedrichshafen unternehmen – ob Ausflüge an der frischen Luft oder gemeinsames Geschichtenerzählen oder Liedersingen. Darüber hinaus reiste sie zusammen mit einer Gruppe von jungen Leuten nach Rumänien, wo sie sich zweieinhalb Wochen in einem von den Maltesern veranstalteten Ferienlager für Menschen mit geistigen Einschränkungen um diese Personengruppe kümmerte. Das Engagement hat Carolina Rachel in ihrem Glauben an das christliche Weltbild bestärkt.


In den nächsten Monaten wird sich entscheiden, wohin der Weg von Carolina Rachel führt: ob in die Praxis oder in die Wissenschaft. Fest steht, dass sie auch weiterhin viel Wert darauf legen wird, sich zwischen den Disziplinen zu bewegen. „Genau das zeichnet auch die ZU und ihre Dozierenden wie Studierenden aus, nämlich dass sie über ein Grundverständnis und damit über ein Grundgerüst verfügen, das befähigt, über Grenzen hinweg zu denken und zu handeln.“

Zeit, um zu entscheiden

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