01.04.2010

Marcel Megerle

Was macht man, wenn man Studieninteressent ist, es aber den passenden Studiengang noch nicht gibt? Man entwickelt ihn einfach selbst. So passiert im Fall von Marcel Megerle, der ab Herbst den neu geschaffenen „Executive Master for Family Entrepreneurship (eMA FESH)“ an der ZU studieren wird. Parallel zu seinem CME-Bachelor-Studium, das er gerade abgeschlossen hat, tüftelte der 26-Jährige als Projektleiter den neuen Master-Studiengang mit aus und arbeitete nebenher in der Nürnberger Unternehmensberatung Weissman & Cie, die auf auf internationale Familienunternehmen spezialisiert ist.


Eigentlich wollte Marcel Megerle Arzt werden, und dann kam alles ganz anders – ihm war das Unternehmertum offenbar doch zu sehr in die Wiege gelegt, die Gene erwiesen sich als stärker. „Vermutlich deshalb, weil ich schon als Jugendlicher in der mittelständischen Firma meines Vaters eingebunden war und dort in fast allen Bereichen das Nutzen bietende Mitarbeiten gelernt habe“, sagt er. Das gern bemühte Klischee des goldenen Löffels für Unternehmerkinder gilt für ihn nicht: „Ich habe als Kind und Jugendlicher kein Taschengeld bekommen, sondern musste mir mein Geld verdienen“, schildert Megerle. Fürs Schuheputzen im elterlichen Haushalt gab´s zum Beispiel zehn Pfennige. Nach dem Abitur reiste Marcel Megerle als Rucksacktourist um die Welt und arbeitete bei Starbucks und auf Baustellen, um sich die Reise zu finanzieren.


Sein Hang zum Unternehmertum konkurrierte bereits im humanistischen Gymnasium mit einem „Gutmenschsyndrom“. Megerle leitete drei Jahre lang den Schulsanitätsdienst, arbeitete bei den Johannitern mit und saß als ausgebildeter Sanitätshelfer mit im Rettungswagen, wenn beispielsweise nachts auf der Nürnberger Autobahn ein schwerer Unfall passiert war. „Das waren sehr herausfordernde Erfahrungen, aber diese Zeit war auch sehr wichtig für mich“, sagt er. In der Schulzeit gründete er zudem den ersten Jugendopernclub Nürnbergs mit, initiiert durch sein Faible für Wagner-Opern, spielte Feldhockey und leitete eine Kinder- und Jugendturngruppe in seinem Heimatort.


Nach einem Sabbatjahr, das er nach dem Abitur einlegte, um nach Kanada, Indien und Afrika zu reisen, fiel schließlich die Entscheidung für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der ZU. „Ich war eigentlich ein ZU-Fan der ersten Stunde, was sicherlich auch anfänglich zu einer wenig reflektierten Über-Identifikation mit der ZU geführt hat“, erinnert sich Megerle mit einem Lächeln. Das Studium erwies sich letztlich als Initialzündung für sein unternehmerisches Engagement: Marcel Megerle wurde Vorstandsvorsitzender der studentischen Unternehmensberatung „whyknot“ und beriet zum Beispiel in Kooperation mit McKinsey die Firma WMF in punkto strategische Ausrichtung.


Seine Affinität für Familienunternehmen mündete im Engagement für die Gründung des Friedrichshafener Instituts für Familienunternehmen (FIF) an der ZU. Gemeinsam mit seiner Kommilitonin Julia-Carolin Schmid entwickelte er die Veranstaltungsreihe „Familienklatsch“ mit, in der Unternehmergrößen aus ihrem Firmen- und Familienalltag berichten. Im vergangenen Jahr übernahm er zeitgleich mit der Abschlussphase seines wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studiums die Projektleitung für den „Executive Master for Family Entrepreneurship“.


Momentan stemmt er die Aufgabe „14 Tage Uni – 14 Tage Unternehmensberater“, ein Spagat, der nicht immer ganz einfach ist. „Diese manchmal anstrengende Zweigleisigkeit macht aber auch viel Spaß, und ich freue mich auf den neuen Master-Studiengang, den ich im Herbst selbst studieren werde“, sagt Megerle. Nach dem Master-Abschluss möchte er promovieren.


Klare Ziele - aber Marcel Megerle ist jemand, der schon jetzt weiterplant: Seine Begeisterung für die Werte und Traditionen von Familienunternehmen möchte er künftig gern als Fremdgeschäftsführer in einem solchen einsetzen. Wie auch immer die Zukunft aussieht - auf jeden Fall wird man von Marcel Megerle noch hören, sagt sogar „DIE ZEIT“, deren Campus-Magazin ihn gerade zu einem der „100 spannendsten Studenten in Deutschland“ gekürt hat.

Zeit, um zu entscheiden

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