01.05.2014

Hannah Löffler

Hannah Löffler hat mit ihren gerade einmal 21 Jahren bereits viel geleistet – vor allem an der ZU. So war die CME-Studierende im sechsten Semester Coach beim Sozialunternehmen „Rock Your Life!“ und aktives Mitglied bei der studentischen Organisationsberatung „whyknot“. Und sie ist studentische Hilfskraft beim „Civil Society Center | CiSoC“. Dort hat sie die Konzeption und Verleihung des „B. Braun-Preises für Soziale Innovationen“ begleitet und arbeitet derzeit an einem Forschungsprojekt zum Thema „Sozialunternehmertum“.



Die Kindheit und Jugend von Hannah Löffler war gekennzeichnet von vielen Orts- und damit auch Schulwechseln. „Ich muss zugeben, dass mich diese Zeit der vielen Umzüge und des ‘immer die Neue sein’ intensiv geprägt hat.“ Dabei verbrachte sie ihre Schulzeit unter anderem an einem Internat in Kanada, wo sie wichtige Erfahrungen gesammelt hat: „Ich habe plötzlich mit Menschen zusammengelebt und mein Leben geteilt, die mir bis vor einem Monat noch völlig unbekannt waren, und die darüber hinaus teilweise aus einem komplett anderen Kulturkreis stammten“, blickt Löffler zurück. „Das hat mich persönlich weitergebracht, besonders in Bezug auf Offenheit und Toleranz habe ich sehr viel dazugelernt. Es war einfach eine wirklich coole Zeit.“

Nach dem Abitur entschloss sie sich zu einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium an der ZU. „Mein Interesse für wirtschaftliche Themen war immer stark ausgeprägt, so dass die Studienwahl von Anfang an für mich klar war“, betont Löffler. Dass sie an der ZU landete, war eher dem Zufall geschuldet. „Ich kannte niemanden an der ZU, der mir von seinen Erfahrungen hätte berichten können, auch im Vorfeld habe ich mir nicht so wahnsinnig viele Gedanken über die ZU oder gar die Stadt Friedrichshafen gemacht“, räumt Löffler ein. „Nachdem ich den Auswahltag hinter mich gebracht hatte, war mir jedoch schnell klar, dass die ZU eine Universität ist, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte.“

So engagierte sie sich bereits zu Beginn ihres Studiums beim Sozialunternehmen „Rock Your Life!“ als Coach einer Hauptschülerin mit Migrationshintergrund. Ein Jahr lang betreute sie die Hauptschülerin, bevor diese wieder in ihre Heimat zurückkehrte. „Es ist schwierig, einen Zugang zu jemandem zu finden, der völlig andere Ansichten vom und Einstellungen zum Leben hat als man selbst. Doch wenn man sich darauf einlässt, dann kann man von einer solchen Coaching-Beziehung selbst eine Menge lernen“, resümiert Löffler. Und nicht nur als Coach war sie bei „Rock Your Life!“ aktiv, sondern sie beriet das Sozialunternehmertum auch als aktives Mitglied der studentischen Organisationsberatung „whyknot“.

Ein bei einer Hamburger NGO absolviertes Praktikum war Auslöser für das Thema, dass sie ihr weiteres Studium begleiten sollte. „Das Praktikum bei einer so kleinen Organisation war genau die richtige Entscheidung, da ich dort einen sehr guten Einblick in die Arbeitsweise und den Alltag einer NGO bekam. Die Mitarbeiter haben eine unglaubliche intrinsische Motivation, die mich sehr beeindruckt hat. Ich habe mich jedoch relativ schnell gefragt: Was hätte hier möglicherweise auch besser und effizienter geschehen können? Genügt die Überzeugung, das Richtige zu tun, eigentlich als Legitimationsgrund? Und ist das klassische Modell des ,givings‘ nicht eigentlich etwas, dass es zu überdenken gehört?“, erzählt Löffler.

Zurückgekehrt an die ZU, wurde Hannah Löffler studentische Hilfskraft am CiSoC, das sich eben genau der Zivilgesellschaftsforschung widmet. Seitdem hat sie sich insbesondere mit den Themen „Social Finance“ und „Sozialunternehmertum“ intensiv beschäftigt und bei mehreren Studien in Kooperation mit der KfW, der Caritas sowie der Europäischen Union unterstützend mitgearbeitet. Dabei hat sie „neben dem Inhaltlichen vor allem gelernt, was Forschung eigentlich in der Realität bedeutet.“

Da kommt es gerade recht, dass sie sich derzeit mitten im Humboldt-Jahr befindet. Über das CiSoC bekam sie das Angebot, an einem Forschungsprojekt mit dem Thema „Shared Profits – Emergenz neuer Geschäftsmodelle“ mitzuarbeiten, das in Kooperation mit Ashoka läuft. „Das mag sich jetzt verwirrend anhören, ist es aber nicht. Es geht um Fragen wie: Welche neuen innovativen Geschäftsmodelle gibt es bei Sozialunternehmen? Was kann von ihnen gelernt werden? Welche Modelle könnten auch für privatwirtschaftliche Unternehmen von Interesse sein?“, erklärt Löffler. Die Ergebnisse sollen in einem gemeinsamen Paper veröffentlicht werden.

Eine weitere Kooperation des CiSoC beziehungsweise der ZU mit der B. Braun-Sparte Aesculap, ein in Tuttlingen ansässiges Unternehmen im Bereich Medizintechnik, eröffnete Hannah Löffler gar die Möglichkeit, an der Konzeption und Verleihung des „B. Braun-Preises für Soziale Innovationen“ mitzuwirken. „Die Überlegung, in einem Award-Format nicht nur über Soziale Innovationen zu forschen, über sie zu lesen oder darüber zu reden, sondern diese mit der Verleihung eines Preises in der Region zu entdecken und zu fördern, fand ich sehr spannend. Diesen Preis letzten Endes in die Tat umzusetzen, bedeutete einen immensen Arbeits-, Zeit- und Organisationsaufwand. Doch es hat sich gelohnt“, sagt sie.

Für das nächste Projekt muss Hannah Löffler erneut einen Ortswechsel vornehmen, dann geht es für ein Auslandssemester an die Universidad San Ignacio De Loyola in die peruanische Hauptstadt Lima. „Ich hoffe, dass ich dort meine Spanischkenntnisse verbessern werde“, bemerkt Löffler. Fest steht, dass sie an ihr Bachelor- ein Master-Studium anhängen möchte: „Das wirtschaftswissenschaftliche Studium und die Forschung am CiSoC sind eine sehr gute Grundlage für meine weitere berufliche Zukunft. Nun möchte ich allerdings in einem anderen Bereich meinen Master machen.“ Vorerst möchte Hannah Löffler jedoch ein wenig Abstand vom Universitätsalltag gewinnen und zunächst erst einmal arbeiten. „Doch ich weiß jetzt schon, dass ich mich an die Zeit an der ZU gerne zurückerinnern werde. Denn ich habe eine Universität kennengelernt, in der ich mich wohlfühle, vor allem weil ich hier wahnsinnig viel Spaß mit Menschen habe, die ich nicht missen möchte“, sagt sie mit einem Lächeln.

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