01.06.2013

Sven Liebert

An der ZU kennt man ihn als Nachwuchspolitiker, Moderator und Netzwerker. Im Herzen ist er ein bodenständiger Ruhrgebietler. Doch egal, was Sven Liebert anpackt: Für Action ist in jedem Fall gesorgt.


Als im Jahr 2006 Mülheim an der Ruhr den ersten Jugendstadtrat der Stadtgeschichte ins Leben rief, war Sven Liebert direkt Feuer und Flamme und wurde gewählt, und das auch gleich zum Vorsitzenden. „Mülheim an der Ruhr ist keine junge Stadt: Rund 50 Prozent der Einwohner sind über 60 Jahre alt, das heißt, Jugendpolitik wird teilweise von alten Leuten gemacht. Das ist nicht mein Politikverständnis und hat mich gestört“, erklärt der 23-Jährige seine Motivation, als er sich für den Jugendstadtrat aufstellen ließ. Mit der Gründung des Gremiums betrat die Stadt Neuland, diese Art und Weise der Einbindung von Jugendlichen hatte es noch nicht gegeben. Mit Erfolg: Gemeinsam mit 28 anderen jungen Menschen wurde unter anderem ein Jugendsportpark ins Leben gerufen.


Sven Liebert war zwar vorher schon Schülersprecher gewesen, hat sich aber als Jugendstadtrat zum ersten Mal konkret mit Politik auseinandergesetzt. „Wir haben beispielsweise ein Jugendfestival davor gerettet, abgeschafft zu werden, nachdem sich die Nachbarn immer wieder über den Lärm der feiernden Jugendlichen beschwert hatten“, berichtet er. „Wir standen am Anfang sehr unter Beobachtung, aber man konnte unglaublich viel machen: Es hat sich eine gewisse Dynamik entwickelt und es hat wirklich gut funktioniert“, erklärt Liebert. Besonders stolz ist er auf die Tatsache, dass sie es geschafft haben, innerhalb der zweijährigen Amtszeit die Wahlbeteiligung um 50 Prozent zu steigern.


Das Studium an sich wurde für Liebert zu einem kleinen, großen Abenteuer, da er als erster in der Familie überhaupt sein Abitur machte. „Es war etwas völlig Neues, mir konnte auch keiner wirklich weiterhelfen, weil bei mir im Freundeskreis auch nicht viele Eltern waren, die studiert haben“, räumt Liebert schmunzelnd ein. Die Entscheidung mit viel Bauchgefühl für die ZU hat er bis heute nicht bereut.


An der Uni hat Sven Liebert seine politischen Ambitionen weiter ausgebaut und sich 2011, in seinem zweiten Semester, zum Studentischen Senator wählen lassen. Während seiner Amtszeit wurde die Öffentlichkeitsarbeit der Senatoren durch die neue Facebook-Präsenz ausgebaut und ein Online-Wahlsystem eingeführt. Die Steigerung der Wahlbeteiligung auf mehr als 80 Prozent war die Folge. „Wir waren stolz wie Oskar, dass das alles so gut geklappt hat und Hochschulpolitik auch an der ZU eben nicht langweilig sein muss“, berichtet Liebert.


Dank seiner Erfahrung im Stadtrat und als Studentischer Senator ist Liebert inzwischen ein Experte, wenn es um Bildungsfragen geht. Als im Frühjahr 2012 das „Munich Economic Summit“ – eine kleine Version des Weltwirtschaftsforums in Genf – von ifo Institut und BMW Stiftung im „Bayerischen Hof“ in München stattfand, war er in der „Young Experts Group“ mit dabei. „Drei Tage lang haben wir uns mit der Bildungspolitik Europas beschäftigt und uns mit der Fragestellung auseinandergesetzt, wie man das Schiff wieder ins rechte Fahrwasser bringen kann“, erklärt Liebert. „Das Team steht auch heute noch in engem Kontakt. Gemeinsam stricken wir an der einen oder anderen Bildungsidee.“


Nach seinem Praxissemester bei der UBS Deutschland AG hat sich der wortgewandte CME-Studierende schließlich erneut zum Studentischen Senator wählen lassen, was es in der Universitätsgeschichte der ZU vorher noch nicht gab. Mehr Partizipationsmöglichkeiten für Studierende und der Abbau von Politikverdrossenheit stehen nach wie vor auf Sven Lieberts Agenda: „In einem Jahr Hochschulpolitik kann man wirklich eine Menge bewegen, und ich habe gesehen, dass es Dinge gibt, die ich noch weiter vorantreiben möchte. Mir macht der Job einfach wahnsinnig viel Spaß.“

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