01.01.2010

Joscha Lautner

„There´s no way to happiness, happiness is the way!“ Was klingt wie eine buddhistische Weisheit, ist das Lebensmotto von Joscha Lautner. Für den 23-jährigen PMG-Studierenden und SDW-Stipendiaten ist das aber keine bloße Floskel, sondern echte Überzeugung und Motivation – mit seinem starken Einsatz im Bereich des Sozialunternehmertums kann er diesen Optimismus auch gut gebrauchen. Passivität ist dabei ein unbekanntes Wort für den energiegeladenen, gebürtigen Berliner – seit seiner Schulzeit mischt er sich gerne ein, vor allem das Organisieren liegt ihm. „Ich glaube, ich kann das einfach gut“, sagt Joscha Lautner. Im Gymnasium engagierte er sich in der Politik-AG, organisierte den 100. Geburtstag des Zehlendorfer Droste-Hülshoff-Gymnasiums und merkte während des Abiturs, dass er nicht nahtlos zum Studium übergehen wollte.


Die Faszination für fremde Kulturen, Politikinteresse und ein „Weltretter-Gen“, wie er es scherzhaft nennt, brachten ihn dazu, ein Jahr nach Indien zu gehen. Dort arbeitete er zunächst für eine kleine NGO, bevor er sich entschied, sich im Waisenhaus Snehalayam in Pondicherry (am Golf von Bengalen) zu engagieren: „Eine Zeit, die mein Leben verändert hat“, so seine Einschätzung. Die Arbeit mit den Jugendlichen und Kindern hat ihn geprägt und war auch der Auslöser für sein späteres Engagement in der Ashoka-Jugendinitiative. „Davon habe ich das erste Mal in Indien gehört und war sofort begeistert“, schildert Joscha Lautner.


Ein Studium sollte es aber schließlich doch sein. „Ich wusste, dass ich gerne im sozialen Bereich arbeiten will, aber Geld regiert die Welt und wenn ich die Welt bewegen will, muss ich verstehen, wie Geld funktioniert und wie es unsere Welt beeinflusst“, so seine nachvollziehbare Begründung. An der PFH Göttingen fand er nicht, was er suchte, und entschied sich schließlich für die ZU - dank der Leidenschaft für Fußball. Joscha Lautner spielte bei den WHU-Euromasters und hörte durch eine frühere Schulfreundin von der Uni am Bodenseestrand. „Ich bin dann hierhergefahren, stand am See, und es hat mich umgehauen“, erzählt der begeisterte Naturfreund, der in seiner Freizeit gerne wandert und Snowboarden geht. Zudem hörte er von der Ashoka-Jugendinitiative an der ZU - ein weiterer Grund für seine Entscheidung. Der Studiengang Public Management & Governance bot ihm schließlich die inhaltlichen Herausforderungen, die er zuvor vermisst hatte. „Ich konnte mich hier richtig austoben.“


Dies galt auch für sein sozialunternehmerisches Engagement. Joscha Lautner übernahm mit einem Kommilitonen an der ZU die Organisation der „Ashoka-Jugendinitiative“. Diese fördert jugendliches Engagement in 15 Ländern weltweit durch die Unterstützung Jugendlicher beim Start eigener sozialer Projekte. In Kooperation mit der Bodenseeschule und der St. Elisabeth-Schule in Friedrichshafen motivierte er Schüler, sich regional zu engagieren. Dabei sind beeindruckende Projekte entstanden - die Schüler entwickelten in den Workshops viele Ideen, die mit Hilfe der Ashoka-Organisation finanziert werden. „Wir brauchen Leute, die etwas bewegen, die den Unterschied sichtbar werden lassen, eben richtige Changemaker“, sagt Joscha Lautner.


Nach dem Studium soll der Master folgen. In welcher Art und wo, weiß Joscha Lautner noch nicht. Momentan hat er ein Urlaubssemester eingelegt - eine Nachdenkphase, um zu reflektieren und neue Ziele zu setzen. In seiner Bachelor-Arbeit möchte er sich mit dem Thema Sozialunternehmertum beschäftigen - aktuell hat er einen Verein zur Förderung des indischen Waisenhauses Snehalayam mitgegründet, in dem er vor einigen Jahren gearbeitet hat. Die Bezeichnung „Weltverbesserer“ ist in den meisten Zusammenhängen eher ironisierend gemeint - im Zusammenhang mit Joscha Lautner ist es jedoch ein idealistischer Anspruch, den er an sich selbst stellt: „Be the change you want to see in the world!“

Zeit, um zu entscheiden

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