01.12.2017

Chelsea Heese

Für Chelsea Heese ist Engagement kein Fremdwort, sondern Selbstverständnis. Kaum an der ZU angekommen, war sie bei der Amnesty International Hochschulgruppe und im studentischen Organisationsteam der Einführungswoche aktiv – aus letzterem folgten wiederum Aktivitäten im ZU-Eventteam und im Eventvorstand der StudentLounge. Im Anschluss drückte sie diesem Verein von Studierenden für Studierende als Erste Vorstandsvorsitzende ihren Stempel auf – immer mit dem Ziel vor Augen, die ZU zu einem Ort zu machen, an dem man sich wohlfühlt. Aus diesem Grund gründete sie auch die International Student Group, um Austauschstudierenden noch besser zu integrieren.



Um zu verstehen, weshalb sich Chelsea Heese so vielfältig engagiert, muss man einen Blick in ihre Schulzeit werfen. So gehört das von ihr besuchte Hainberg-Gymnasium Göttingen zum weltweiten Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Auf dem Unterrichtsplan standen daher Themen wie Menschenrechte, Armutsbekämpfung, Toleranz sowie Nachhaltigkeit – doch nicht nur das: „Um die internationale Verständigung und das interkulturelle Lernen zu fördern, wurde jedem die Möglichkeit geboten, sich aktiv an Austauschprogrammen und Welterbe- und Entwicklungshilfeprojekten zu beteiligen“, erzählt sie.


Und das setzte Chelsea Heese konsequent in die Tat um. Gleich das erste Engagement führte sie mit einigen Mitschülern in die südchinesische Provinz Yunnan, wo sie bei einem Wiederaufforstungsprojekt der mehrfach ausgezeichneten Stiftung WELT:KLASSE mitwirkte. „Als gerade einmal 15-Jährige war es schon ein einschneidendes Erlebnis, für mehrere Wochen in einem 1000-Seelen-Dorf auf dem chinesischen Land zu leben“, berichtet Heese. Um ihre Auslandserfahrungen zu teilen, hielt sie als WELT:KLASSE-Botschafterin über Videoschaltungen und Internetblog Kontakt zu ihrer Schulklasse und im Nachhinein Vorträge unter anderem in regionalen Unternehmen, um Fördergelder für künftige Fahrten zu akquirieren.


„Die in Südchina gesammelten Einsichten haben mich letztlich darin bestärkt, nach meiner Rückkehr weitere Projekte anzugehen“, sagt sie. So dauerte es nicht lange, bis Chelsea Heese erneut in die weite Welt aufbrach: Diesmal ging es im Rahmen eines UNESCO-Welterbeprojektes in die südkoreanische Hauptstadt Seoul, wo sie unter anderem eine Woche im buddhistischen Kloster Haein-sa lebte. Weiter ging es zu einem Auslandsschuljahr im texanischen Austin und einem Projektaufenthalt in Norwegens einziger Bergbaustadt und der Weltkulturerbestätte Røros.


Inzwischen fest zum UNESCO-Kreis auf dem Gymnasium gehörend, gründete Chelsea Heese anschließend gemeinsam mit weiteren Mitstreitern die Schülerfirma „macadamiafans“, die auf dem Gedanken des gleichnamigen Bildungsprojektes der Stiftung WELT:KLASSE beruht und bis heute erfolgreich besteht. „Dabei geht es im Kern darum, bio-zertifizierte und fair gehandelte Macadamia-Nüsse und -Öle von kenianischen Kleinbauern in unterschiedlichen deutschen Region zu vertreiben und damit das nachhaltige Bildungsprojekt und die Menschen vor Ort zu unterstützen“, erzählt Heese, die die Schülerfirma bis zu ihrem Abitur als Vorstand leitete.


Im Verlauf ihres sozialen Engagements machte sie zusehends Bekanntschaft mit einem naheliegenden Bereich: der Politik. „Mein wachsendes Interesse für politische Inhalte führte letztlich dazu, dass ich den Beschluss fasste, auch in diesem Bereich zu studieren“, erläutert Heese. Im Sommer und Herbst nach dem Abitur absolvierte sie zunächst ein Praktikum bei der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. und nahm dann ein Studium in Politikwissenschaften an der Universität Bremen auf, das sie nach zwei Semester abbrach, „was insbesondere daran lag, dass ich mich in großen Massen und in der Anonymität nicht besonders wohlfühle.“


Schon vor dem Erststudium war ihr die ZU vertraut. „Je mehr ich mich dann mit der ZU beschäftigte, desto größer stieg in mir der Wunsch, in Friedrichshafen zu studieren“, erwähnt Heese. „Besonders das kleine, familiäre Umfeld war ein ausschlaggebender Punkt.“ Ausschlaggebend sollte darüber hinaus die vielfältige studentische Initiativenlandschaft sein, die ihrer Meinung nach „keine Wünsche offenlässt.“ Mit dem festen Ziel, sich an der ZU auch außerhalb des Studiums zu engagieren, besuchte Chelsea Heese kurz nach Studienbeginn die Student Fair, um sich ein Bild von den studentischen Initiativen zu machen. Ihre erste Wahl fiel – in Fortführung ihrer Aktivitäten während der Schulzeit – auf die Amnesty International Hochschulgruppe, die Menschenrechtsthemen an der Universität einbringt.


Nach und nach bemerkte sie allerdings, dass sie eine neue Aufgabe braucht. Diese Herausforderung stellte die studentische Weihnachtsfeier dar, die von den Mitgliedern der StudentLounge verwirklicht wird, einem Verein, der ZU-Studierende sowie studentische Initiativen vernetzt und unterstützt – sei es durch vielfältige Freizeitaktivitäten, kulturelle Veranstaltungen oder Hilfsangebote. Kurzerhand ließ sich Chelsea Heese für den Eventvorstand aufstellen und wurde gewählt. „Weil mir die Zusammenarbeit mit dem Team und die Atmosphäre in dem Verein so gut gefiel, entschied ich mich nach einem halben Jahr, für den Vorstandsvorsitz zu kandidieren“, ergänzt Heese. Erneut gewählt, bekleidete sie das Amt ein ganzes Jahr. Als gewaltige Aufgabe stellte sich dabei der Erhalt der Gemeinnützigkeit des Vereins heraus. „Es war schon eine sehr arbeits- und zeitintensive, aber auch sehr erlebnis- und erfahrungsreiche Zeit“, blickt Heese ein bisschen wehmütig zurück. Doch sie kann verkünden: „Nach etlichen Gesprächen kann die StudentLounge auf eine positive Zukunft blicken.“


Als wäre der Posten als Vorstandsvorsitzende nicht schon genug, unterstützte sie als studentische Hilfskraft das Eventteam der ZU. Weil sie über überaus gute Verbindungen zu den studentischen Initiativen verfügt, hat sie vorwiegend deren Veranstaltungen an der Universität betreut.


Apropos gute Verbindungen: Auch auf der interkulturellen Ebene setzte sich Chelsea Heese dafür ein, Studierende zusammen zu bringen. „Bereits ziemlich früh im Studium ist mir aufgefallen, dass die Integration von Austauschstudierenden an der ZU nicht wirklich funktioniert“, berichtet Heese. „Dadurch entstand die Idee, in Kooperation mit dem International Office der ZU eine Initiative zu gründen, um den entgegen zu wirken. Aus dieser Idee wiederum entstand die International Student Group.“ Seither werden eigens für die Austauschstudierenden eine Campusführung sowie Ausflüge angeboten, um ihnen den Einstieg an der Universität zu erleichtern. Außerdem findet jedes Semester eine Study Abroad Fair statt, bei der die Internationals ihre Herkunftsländer und Universitäten vorstellen und direkten Kontakt zu anderen ZU-Studierenden herstellen können. „Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, dass Austauschstudierende nach einem Semester an der ZU noch ein zweites oder drittes bleiben“, sagt Heese. „Genau das wollte ich mit der Initiative bewirken: Dass sich Studierende aus aller Welt bei uns wie zu Hause fühlen.“

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