01.09.2011

Julia Hagen

Wie erhöht man eigentlich die geringe Ärztedichte auf dem Land? Genau diese Frage hat sich Julia Hagen gemeinsam mit ihrer Freundin Ann-Britt Varwig von der HafenCity Universität Hamburg gestellt. Mit ihrem Lösungskonzept „Lessons to Learn on Sustainable Healthcare Provision“ überzeugte sie im deutschlandweiten Wettbewerb „be.project“ die Jury und gewann den ersten Preis, dotiert mit 15 000 Euro.


„Ich bin selbst auf dem Land aufgewachsen“, berichtet die PMG-Studierende, „der zunehmende Ärztemangel ist für mich nicht nur eine theoretische Größe.“ Mit ihrem Konzept wollen Hagen und Varwig Wege aufzeigen, wie man dem drohenden Versorgungsengpass entgegenwirken kann: „Unsere Überlegung ist, dass die lokalen Akteure in der Bewältigung des Problems Experten geworden sind.“


Denn: „zwischen den unterschiedlichsten Akteuren, die häufig bereits eigene Lösungen oder Lösungsansätze mitbringen, fehlt häufig der Austausch“, hat Hagen beobachtet. In Brandenburg gäbe es beispielsweise das Konzept der „Gemeindeschwester“, von dem der schwäbische Bürgermeister wahrscheinlich noch nie etwas gehört hat. „Mithilfe von lokalen Konferenzen wollen wir neue Konzepte für die Gesundheitsversorgung identifizieren, die Vorhandenen weiterentwickeln. Dabei sollen die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen und so eine langfristige Perspektive für die Region geboten werden.“ Die besten Beispiele sollen anschließend in ein Handbuch veröffentlicht werden, das regionenübergreifend genutzt werden kann, um individuelle Lösungen zu erarbeiten.


„Nachdem ich bei von BearingPoint vom Wettbewerb erfuhr, haben wir unsere Projektidee einfach einmal eingereicht. Das Thema haben wir bereits länger im Hinterkopf gehabt, aber bisher fehlte das geeignete Format, um konkret daran zu arbeiten“, erzählt die 21-Jährige. Neben ihrem Projekt wurden vor der Preisverleihung noch sechs andere Projekte in Frankfurt am Main vorgestellt. „Die Projekte waren sehr unterschiedlich, weil es keine Vorgaben gab. Das Angebot reichte von der Aufbereitung von Literatur für Tablet PCs bis hin zu einer Gruppe, die Reality Games entwickeln wollte. Unser Projekt war das einzige Non-Profit Projekt.“


An der ZU engagiert sich Hagen bei den Jungen Europäischen Föderalisten und im Vorstand der studentischen Organisationsberatung whyknot. Dort ist sie seit September 2010 für den Bereich Human Ressources und Akquise zuständig. Zurzeit steckt sie mit ihren Kommilitonen in der Planung der weiteren Professionalisierung des Vereins. „Die Erfahrungen, die ich bei whyknot gesammelt habe, waren sehr wertvoll für den Wettbewerb“, berichtet Hagen.


Für die nächsten zwei Semester legt die Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes allerdings erst einmal zwei Urlaubssemester ein, um an der Science Po in Paris zu studieren. „Der dreijährige Bachelor erscheint mir sehr kurz und ich möchte gerne mehr sehen. Ich glaube, dass zwei zusätzliche Studiensemester im Ausland einen Mehrwert für mein Studium haben werden, “ berichtet Hagen. Wenn es die Zeit zulässt, lernt Hagen in der Freizeit Schwedisch: „Schweden ist meine große Leidenschaft und ich verbringen gerne meinen Urlaub dort.“

Zeit, um zu entscheiden

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