01.11.2022

Franka Grell

Franka Grell ist ein Multitasking- und Organisationstalent, eine Projektmanagerin und Teamplayerin und dort, wo sie auftaucht, herrscht garantiert gute Laune. So steht es jedenfalls in ihrem Lebenslauf, und das würden auch alle bestätigen, die mit ihr zu tun haben und hatten. Doch um richtig aufzublühen, braucht sie ein inspirierendes und motivierendes Umfeld – und dieses hat sie sowohl im Bachelor an der ZU als auch im Master an der Cornell University gefunden.



„Ich habe meine Eltern immer als Vorbild wahrgenommen. Nicht nur, weil sie sich die Freiheiten genommen haben, das zu tun, was sie wollen, sondern auch, weil sie in dem, was sie tun, glücklich sind“, bemerkt Grell. „Daher war und ist es ihnen auch wichtig, dass mein jüngerer Bruder und ich die gleichen Freiheiten genießen.“ Von den unbegrenzten Möglichkeiten angespornt, verbrachte sie viel Zeit auf Hockey- und Tennisfeldern und auf dem Reiterhof und engagierte sich neben der Schule in der sozio-kulturellen Initiative „KULTURISTENHOCH2“, die Seniorinnen und Senioren mit Schülerinnen und Schülern zusammenbringt und ihnen kostenlose Kulturbesuche ermöglicht.


Mit viel Ehrgeiz, Disziplin und Fleiß schaffte sie es, die 8. Klasse zu überspringen. Das gewonnene Jahr nutzte sie, um zu testen, wie es sich anfühlt, auf eigenen Beinen zu stehen. Und so ging sie in der 11. Klasse für ein Jahr an die Fountain Valley School of Colorado. Gleich nach ihrer Ankunft auf dem am Fuße der Rocky Mountains gelegenen Schulgelände fühlte sie, dass sie sich richtig entschieden hatte. „Das Auslandsjahr in den USA war das Beste, was mir je hatte passieren können. Es hat mich und meinen weiteren Lebensweg maßgeblich geprägt. Denn dort habe ich nicht nur das Lernen erlebt, sondern auch gelernt, wie es ist, in einer internationalen Großfamilie zu leben“, erzählt Grell.


Mit neu erworbenem Wissen und neu geschlossenen Freundschaften fürs Leben kehrte Franka Grell zurück in ihre Heimatstadt Hamburg. Nachdem sie dort das Abitur gemacht, den Abiball mitorganisiert und das Abibuch mitgestaltet hatte, nahm sie nicht sofort ein Studium auf, sondern absolvierte erst einmal Praktika. Schon damals zeichnete sich ein Weg ab, der mit einem Schülerbetriebspraktikum in einem Hotel und einem Schülerjob in einem Eiscafé seinen Ausgang nahm: der Weg ins Gastgewerbe. Nach einem Marketingpraktikum in London arbeitete sie mehrere Monate zunächst als Praktikantin und dann als Servicekraft im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg und damit in einem der besten Hotels in Deutschland. Dabei durchlief sie sämtliche Bereiche – vom Frühstück über den Zimmerservice bis hin zur Wohnhalle, dem Herzen des Hotels.


„Die Zeit in dem Hotel war besonders wertvoll, weil ich gesehen und vor allem miterlebt habe, was nicht nur die Beschäftigten tagtäglich leisten müssen, sondern auch, wie viele Zahnräder hinter den Kulissen ineinandergreifen müssen, damit der Laden läuft“, berichtet Grell, die dank ihrer gewissenhaften und zuverlässigen Arbeit mehr Verantwortung übertragen bekam. „Die Erfahrungen, die ich in dem Hotel gesammelt habe, waren ausschlaggebend für das, was ich zukünftig machen möchte: nämlich ein eigenes Hotel zu leiten“, verrät Grell. „Und ich bin bis heute der Meinung, dass man einmal in einem Restaurant gekellnert oder in einem Zimmer geputzt haben muss, um ein Hotel und die darin arbeitenden Menschen managen zu können.“


Was Franka Grell für ihren weiteren Weg brauchte, war eine kleine Universität, viele Interaktionen und ein Miteinander auf Augenhöhe. Das jedenfalls kam heraus, als sie eine Studienberatung in Anspruch nahm. „Noch wollte ich mich nicht auf einen Bachelor in Hotelmanagement festlegen, sondern mein Wissen auf eine breitere Basis stellen“, ergänzt Grell. Daraufhin wurde ihr eine Universität vorgeschlagen, von der sie nie zuvor gehört hatte: die ZU. Kurzerhand entschloss sie sich dazu, ein Kennenlernformat auszuprobieren, um sich ein persönliches Bild zu machen. „Nach den ersten Eindrücken war mir klar, dass für einen Bachelor nur die ZU in Frage kommt“, bemerkt Grell. Und sie fügt hinzu: „Ich habe mich tatsächlich mehr für die Universität entschieden als für den Studiengang, weil ich an der ZU Menschen begegnet bin, die einen gewissen Drive haben und die sich ebenfalls ganz bewusst für die Uni entschieden haben.“ Am ehesten entsprach die Kombination aus Kommunikation, Kultur und Management ihrem Studienwunsch, und so fiel ihre Wahl auf den CCM-Bachelor.


Dass sie ihr Herz an das studentische Café „Beton & Bohne“ verlieren würde, war abzusehen. Als über einen Facebook-Post neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter gesucht wurden, reichte Franka Grell nicht den geforderten Zweizeiler ein, sondern ein komplettes Bewerbungsschreiben. „Nachdem ich das Team kennengelernt und meine ersten Arbeitseinsätze hatte, stand fest, dass ich unbedingt weitermachen wollte“, beschreibt Grell. Bis auf ein Auslandssemester arbeitete sie jedes Semester in dem Café. Bekanntheit erlangte sie auch wegen ihrer vorzüglichen Backkünste und ihrer Kreationen: An einen Nachmittag ohne Käse- und Karottenkuchen, Monster Brownies oder Bananenbrot wagte niemand auch nur zu denken – wie an ein studentisches Café ohne Franka Grell, die nach ihrem Auslandsaufenthalt in das dreiköpfige Leitungsteam aufrückte und fortan die Lebensmittel bestellte, das Menü erweiterte und eine Kooperation mit einem bekannten Brausekonzern knüpfte. „Ich bin unglaublich stolz, Teil von ,Beton & Bohne‘ gewesen zu sein, aber auch, wie wir das Café gerockt und wie wir die schweren Coronaphasen überstanden haben“, erwähnt Grell.


Auch bei einem anderen Engagement sollte die Coronapandemie in die Quere kommen. Franka Grell brachte sich kurze Zeit nach dem Studienstart auch bei den Karriere- und Workshoptagen „ZUtaten“ ein. Im ersten Studienjahr wirkte sie noch im Event- und Logistikteam mit, bereits im zweiten Studienjahr übernahm sie mit ihrer Kommilitonin Stella Sak die Gesamtleitung. Gemeinsam erarbeiteten sie unter dem Motto „Spice Up Your Career“ ein Konzept und bauten ein 60-köpfiges studentisches Organisationsteam sowie ein sechsstelliges Budget auf. „Stella Sak als PAIR-Studentin und mir als CCM-Studentin war es vor allem wichtig, das Unternehmensportfolio breiter aufzustellen, um allen Studierenden etwas bieten zu können“, erläutert Grell. Knapp ein Jahr Vorbereitungszeit war vorüber, es war nur noch eine Woche bis zum Auftakt– dann traf Corona Deutschland mit voller Wucht und nach und nach schrumpfte die Liste der teilnehmenden Unternehmen. Die Konsequenz: „Dass wir ,ZUtaten‘ so kurz vor Beginn absagen mussten, war extrem enttäuschend für das gesamte Team. Ich bin mir aber sicher, dass es ein großartiges Event geworden wäre.“


Franka Grell fiel in ein Loch, aus dem sie sich jedoch rasch wieder befreite, als sich ein neues Projekt anbahnte. Längere Zeit eingeschlafen, erweckte sie mit ihren Kommilitonen Tim Ehrhart, Cornelis Kayser und Felix Walther eine Nachhaltigkeitsinitiative: das ZUkunftsbüro als Mittler und Medium zwischen Hochschulpolitik und Studierenden. Die Resonanz war überwältigend, schnell schnellte die Mitgliederzahl an – und um nur einige erfolgreiche Projekte zu nennen: „Wir haben die Einwegbecher durch wiederverwendbare Tassen ersetzt, ein Lernprojekt mit Friedrichshafener Schülerinnen und Schülern initiiert und Nachhaltigkeitswochen organisiert, um aus möglichst vielen Perspektiven auf das Thema zu blicken.“


Im Studium selbst fokussierte Franka Grell sich auf Kommunikation und Management, nutzte aber auch die hohe Kurswahlfreiheit, um sich ein breites Wissensspektrum anzueignen. Ihre Interessen mündeten in eine Bachelorarbeit, in der sie sich tiefgehend mit der EU-Taxonomie befasste und damit mit einem Regelwerk, das Standards für ökologisches Wirtschaften festsetzt und Atom- und Gasenergie als nachhaltig klassifiziert. „In meiner Abschlussarbeit habe ich versucht zu verstehen, worauf die positiven Reaktionen aus Politik und Wirtschaft und die negativen Reaktionen aus Medien und Öffentlichkeit tatsächlich beruhen“, erklärt Grell.


Der Wunsch, Hotelmanagement zu studieren, blieb auch bis zum Ende ihres Bachelorstudiums präsent. „Auf der Suche nach einem passenden Masterprogramm landete die Cornell University in Ithaca, New York, stets ganz oben auf meiner Liste“, berichtet Grell. Zwar wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, auch nur einen Hauch von einer Chance zu haben, an einer Universität der US-Ivy-League angenommen zu werden, aber warum es nicht einfach mal versuchen. Und so durchlief sie geradezu einen Auswahlmarathon.


„Ich konnte es einfach nicht glauben, als ich die Zusage in den Händen hielt“, bemerkt Grell, die bereits gut einen Monat vor ihrer Graduierung an der ZU im September in den Master of Management in Hospitality startete, „der mich extrem fordert, aber auch extrem glücklich macht“. Nicht nur die ZU bleibt Franka Grell in bester Erinnerung, sondern umgekehrt bleibt auch Franka Grell vielen ZUlerinnen und ZUler als Gesicht des studentischen Cafés „Beton & Bohne“ im Gedächtnis.

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