Lacrosse und Entrepreneurship – das sind die beiden großen Leidenschaften von Jakob Gillmann. Die eine führte ihn als einzigen Deutschen in die Schweizer Nationalmannschaft und zur Europameisterschaft nach Amsterdam, die andere unter anderem zum „Global StartUp Summit“ des MIT in Istanbul. Da wirkt sein Studium der Kultur- und Kommunikationswissenschaften mit einem Minor in Wirtschaftswissenschaften fast schon, als liefe es nebenbei.
Der gebürtige Kölner legte nach dem Abitur eine einjährige Pause ein, in der er zunächst drei Monate lang Kanada erkundete und danach Arbeitserfahrungen sammelte. Dann fing er an, Jura in Köln zu studieren, bevor er schließlich an die ZU wechselte. „So blöd sich das anhört: Ich war von Anfang an ein Freund des interdisziplinären Ansatzes“, gibt Gillmann freimütig zu. „Ich will von allen Seiten das mitnehmen, was mich wirklich interessiert.“ Er findet Leute spannend, die während ihres Studiums mehrere Fachrichtungen kombinieren und sich erst während des Masters auf ein Fachgebiet spezialisieren. „Ich bin kein Freund des klassischen Bildungsweges, bei dem Bachelor, Master und Promotion in einer einzigen Fachrichtung stattfindet. An der ZU habe ich genau meinen Studiengang gefunden“, erklärt er.
Seit vier Jahren spielt Gillmann Lacrosse. Dass er im Auswahlgespräch an der ZU gefragt wurde, was das denn für ein Sport sei, amüsiert ihn noch heute. So entschied er sich 2010 fürs erste, in Konstanz zu spielen und parallel in Friedrichshafen das Lacrosse-Team der ZU aufzubauen. In den letzten drei Semestern wurde dafür der Grundstein gelegt: „Wir haben die Infrastruktur aufgebaut und konnten die Deutsche Telekom AG als Sponsor gewinnen“, berichtet Gillmann. „Das Herren-Team spielt mittlerweile in der Zweiten Bundesliga Süd, ein Damenteam gibt es nun auch.“
Parallel zum Aufbau des Friedrichshafener Teams spielte Gillmann für die Hochschulmannschaft von St. Gallen und ist in die Schweizer Nationalmannschaft quasi „reingerutscht“. Gemäß dem Reglement dürfen pro Nationalmannschaft bis zu drei Ausländer mitspielen. „Im Juni war ich bei der Europameisterschaft als einziger Deutscher im Team der Schweizer Mannschaft. Es war eine wirklich großartige Erfahrung“, schwärmt Gillmann.
Die zweite große Leidenschaft Jakob Gillmanns ist Entrepreneurship, mit einem Fokus auf der Schnittstelle zu innovativen und skalierbaren Technologien. So engagiert er sich für den Entrepreneurs Club der ZU und nahm am „Global StartUp Summit“ des MIT in Istanbul mit weiteren Gründern und Gründungsinteressierten der ZU teil. Außerdem sammelte er vor allem jüngst in seinem siebenmonatigen Praxissemester Erfahrungen, in welchem er für zwei Investoren und Venture Capitalists in London und Berlin arbeitete und nach eigener Aussage „den Grundstein für die ersten ein bis zwei Jahre nach der Graduierung“ legte.
Für die Zukunft steht jetzt schon fest, dass er einen nicht-konsekutiven Master in BWL machen wird, da „ich dem Grundstudium an der ZU noch etwas aufsetzen muss“. Wann dies geschehen wird, ist noch nicht klar, zuvor will er in der Praxis „die steilste Lernkurve“ mitnehmen. Entrepreneurship? Internet? Sehr wahrscheinlich.